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0278 - Kein Job für Gorillas

0278 - Kein Job für Gorillas

Titel: 0278 - Kein Job für Gorillas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kein Job für Gorillas
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Zurückbleiben mußten.
    Er irrte sich nicht. Diesesmal dauerte die Fahrt länger als eine halbe Stunde. Auf dem letzten Stück des Weges verriet zunehmendes Rütteln des Autos, daß sie über eine schlechte Straße fuhren. Wenig später hielt der Laster.
    Der Gangster, der das Fahrzeug gesteuert hatte, öffnete die Tür. Er hielt eine starke Taschenlampe in der Hand, richtete ihren Strahl auf die Gefangenen und gab eine zweite Lampe dem anderen.
    Auch der Große ließ die Lampe aufblitzen.
    »Aussteigen!« befahl er.
    Die fünf Menschen stolperten aus dem Fahrzeug. Snyder fühlte, daß der Boden weich und ungepflastert war. Das Licht der Taschenlampen blendete ihn, aber als er den Kopf hob, sah er gegen den helleren Himmel den Gerüststumpf eines alten Förderturms und erkannte, daß man sie zu einer der verlassenen Zechen in Bedfords Umgebung gebracht hatte.
    Der große Gangster stieß ihn und Werry nach rechts.
    »Dorthin!« befahl er und schwenkte die Taschenlampe.
    Snyder sah in ihrem Licht eine blaue Mercury-Limousine, das gleiche Modell in der gleichen Farbe, das er fuhr.
    Snyder setzte sich hinter das Steuer des Mercurys. Werry mußte den Beifahrersitz einnehmen, während der Maskierte sich in den Fond setzte.
    »Fahr los!« befahl er. »Zum Schacht! Spar dir jeden Trick! Ihr habt keine Chance. Bei dem geringsten Versuch blase ich euch eine Kugel in den Schädel.«
    Der Schlüssel stak im Zündschloß. Snyder brachte den Wagen in Gang, schaltete den Scheinwerfer ein. In seinem Licht sah er die verfallene Zufahrtstraße der ehemaligen Zeche vor sich.
    »Fahr ganz normal!« sagte der Gangster in seinem Rücken. »Nicht zu schnell! Nicht zu langsam!«
    Dem Direktor schien die Fahrt endlos, Erst nach einer Ewigkeit, so glaubte er, tauchten die Neonlampen auf, die die Einfahrt zum Betriebshof der Schachtanlage »Consolidated« beleuchteten. Ein einfacher Schlagbaum sicherte die Einfahrt. Links befand sich ein niedriges Pförtnerhaus.
    Instinktiv nahm Snyder den Fuß vom Gashebel, als der Wagen sich dem Schlagbaum näherte.
    Der kalte Lauf der Pistole berührte seinen Nacken.
    »Gib Signal!« flüsterte der Gangster. »Wenn er an den Wagen kommt, sag ihm, du hättest noch etwas zu erledigen.«
    Mechanisch drückte Snyder dreimal auf den Hupring. Der Pförtner kam aus seiner Behausung, ging auf den Wagen zu.
    Der Direktor hielt den Atem an.
    Er hörte, wie der Mann hinter ihm ein leises »Verdammt!« zischte.
    Wahrscheinlich hatte er erwartet, allein der Anblick eines Wagens, der dem Direktor-Auto so ähnlich sah wie ein Ei dem anderen, hätte genügt, um den Pförtner zum Heben des Schlagbaums zu veranlassen.
    Bis auf drei Schritte kam der Pförtner an den Wagen heran. Dann sah er Snyder hinter dem Steuer, erkannte ihn und legte die Hand an die Mütze.
    »Guten Abend, Sir!« rief er, wandte sich um und lief hastig zum Schlagbaum. Am Kontergewicht drückte er ihn hoch.
    Snyder saß wie gelähmt. Wieder berührte der Pistolenlauf seinen Nacken.
    »Weiter!«
    Er gab so unsicher Gas, daß der Mercury mit einem Satz ansprang. Das Auto fuhr über den Hof und bremste vor dem. Bürogebäude. Der Pförtner sah dem Fahrzeug nach. Als der Scheinwerfer ausgeschaltet wurde, ging er in das Pförtnerhaus zurück.
    Der Gangster verließ den Wagen zuerst. Er riß selbst die Tür auf der Beifahrerseite auf und zog den Kassierer heraus.
    »Steig auf dieser Seite aus!« befahl er Snyder.
    Einige Bogenlampen brannten auf dem Betriebshof der Anlage. Vom Förderturm her dröhnte das Grollen der laufenden Seilscheiben. Im Westen rumpelten ununterbrochen die Kohlenrutschen. Hin und wieder gellte ein Glockensignal über das Gelände. Die Anlage lief auch nachts auf vollen Touren, aber im Bürogebäude befand sich zu dieser Stunde niemand außer den beiden Wächtern im Keller.
    Der Gangster ließ seine Gefangenen auf die Haupteingangstür zugehen. Diese Tür war nicht verschlossen. Im Treppenhaus selbst brannte kein Licht, aber die relativ breite Treppe, die zum Kellergeschoß führte, war beleuchtet.
    Der Gangster hielt den schmächtigen Hauptkassierer am Arm fest. Anscheinend befürchtete er, daß Werry, der keine Familie mehr besaß, leichter als Snyder dazu neigen könnte, irgend etwas zu unternehmen, Seine Hand mit der Pistole machte eine eindeutige Geste.
    »Geh voran!«
    Unsicher tastete sich Snyder die Treppe hinunter. Sie mündete in einen Gang, der ebenfalls beleuchtet war. Rechts befand sich der Aufenthaltsraum für die beiden

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