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0278 - Kein Job für Gorillas

0278 - Kein Job für Gorillas

Titel: 0278 - Kein Job für Gorillas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kein Job für Gorillas
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den Cops bis dahin, Harry Borrough zu finden, und wenn Borrough ein Geständnis ablegt, dann werde ich keine Sekunde mehr zögern und meine Koffer packen.«
    ***
    Die Cops erwischten Harry Borrough, Fruth' ehemaligen Leibgardisten, nicht. Trotz des riesigen Aufgebots an Cops, Hunden und sogar Hubschraubern, die in der Umgebung von Tyron nach dem Gangster jagten, blieb Borrough verschwunden, als habe ihn die Erde verschlungen.
    Zwei Tage später ging ich am Abend in die »Lucky Inn«. Seit Fruth’ Tod hatte ich den Kontakt mit den Burschen seiner Gang verloren, und ich glaubte, sie allesamt zögen es vor, sich still zu verhalten, nachdem die Luft in Bedford so dick geworden war.
    Ich war überrascht, als ich die Tür aufstieß. Die Kaschemme war vollgestopft wie eine Büchse mit Ölsardinen, und nach dem Krach zu urteilen, den die Boys machten, mußten sie prächtiger Laune sein.
    Der Krach hielt freilich nur noch ein paar Sekunden an. Mit meinem Eintritt verstummte er jäh. Rund zwei Dutzend Augenpaare richteten sich auf mich, und nicht ein einziges blickte auch nur so freundlich wie ein bösartiger Kettenhund.
    Ich ging auf die Theke zu. Jeder, an dem ich vorbeikam, drehte sich um und wandte mir den Rücken zu.
    An der Theke standen Hank Soom, Ben Lyder und Sid Stone, die Burschen also, mit denen ich manche Pokerpartie gespielt und die auch bei dem fehlgeschlagenen Unternehmen gegen Roger Blyth, wenn auch nur in Statistenrollen, mitgewirkt hatten. Ich pflanzte mich neben ihnen auf.
    »Hallo!« sagte Ich.
    Lyder und Stone starrten mich an, dann drehten sie die Köpfe weg. Hank Soom grinste, spuckte aus. Sein Kaugummi landete genau vor meinen Füßen.
    Ich tat, als hätte ich nichts gesehen und rief dem dicken Lucky zu:
    »Einen doppelten Whisky!«
    Der Dicke zog sich etwas gegen sein Flaschenregai zurück und kläffte:
    »Alles vorbestellt. Ich bin ausverkauft!«
    Soom starrte mich immer noch ah. Ich wandte mich ihm zu.
    »Ich denke, du erklärst mir jetzt, was ihr plötzlich an mir auszusetzen findet.«
    Bevor Soom antworten konnte oder wollte, öffnete sich die Tür jenes Hinterzimmers, in dem Fruth früher gethront hatte. Einen Augenblick lang glaubte ich, die Zeit sei zurückgedreht worden, und Matthew Fruth läge nicht im Leichenschauhaus, sondern habe seinen alten Platz an der Spitze seiner Bande wieder eingenommen, denn der erste Mann, der aus dem Hinterzimmer kam, war Don Alther, jener Leibgardist des Bosses, der damals im Mayflower-Hotel von einer Kugel angekratzt worden war und sich seitdem im Hintergrund gehalten hatte.
    Den Mann neben ihm kannte ich nicht. Er war nicht sehr groß, untersetzt und bemerkenswert krummbeinig. Er hatte ein scharfes, dunkelhäutiges Gesicht und schien eine gehörige Portion. Indianerblut in den Adern zu haben.
    Als dritter betrat Roger Blyth den Hauptraum, und er kam nicht allein, denn neben ihm ging Evelyn Teen, und sie blickte Blyth' auf eine Art an, die man nur als »anschmachten« bezeichnen kann. Ich erinnerte mich an jenen Blick, den sie und Blyth getauscht hatten, damals in Fruth‘ Villa, als Matthew noch lebte. — Okay, der Blick hatte sich zu einer soliden Freundschaft ausgeweitet. Ein Blinder hätte es mit seinem Stock fühlen können, Schlagartig fielen mir ein Dutzend Möglichkeiten ein, wie alles gelaufen sein konnte, wenn Evelyn von Anfang an auf der falschen Seite mitgespielt hatte. Klar, daß sie vom Standpunkt eines FBI-Beamten immer auf der falschen Seite gestanden hatte, aber für Fruth war sie zu seinen Lebzeiten so etwas wie eine Vertrauensperson gewesen, und von niemandem kann ein Mann gründlicher und teuflischer hereingelegt werden als von demjenigen, dem er rückhaltlos vertraut.
    Don Alther und der dunkelhäutige Neuling kamen an mir vorbei, ohne mir auch nur einen Blick zuzuwerfen, aber Blyth und Evelyn Teen blieben vor mir stehen.
    Evelyn lächelte, aber es war ein Lächeln von einer eisenharten Sorte.
    »Hallo, Lad!« sagte sie. »Roger hat mir klargemacht, daß ein Mann, der nur hin und wieder einen Drink nimmt, mehr taugt als ein Bursche, der keine volle Flasche sehen kann, ohne sie auf der Stelle auszutrinken.«
    Da hatte ich meine Quittung dafür, daß ich mir hier im Dienste des FBI das Gehabe eines Whisky lieb häbers zugelegt hatte. Nicht einmal die Gangster hielten mich mehr für zuverlässig.
    Blyth klopfte mir nachlässig-freundlich auf die Schulter.
    »Besser, du gehst nach New York zurück, alter Junge! In Bedford ist für dich kein

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