0278 - Kein Job für Gorillas
stürzte.
Beim ersten Schuß war Beckett über den Schaltertisch gesprungen und war entkommen, obwohl das Alarmschrillen die Passanten auf den Überfall aufmerksam gemacht hatte.
Damals erhielt die Polizei die ersten Beschreibungen Rod Becketts. Sein nächster Überfall, der einem Geldtransport galt, kostete den ersten Toten. Beckett stoppte den Wagen in Manhattan mitten im Straßenverkehr im Wildwest-Stil.
Er erschoß den Fahrer mit einer schallgedämpften Pistole, und er brachte es fertig, sieh selbst auf den Fahrersitz zu zwängen.
Das alles ging so schnell, daß die zahlreichen Passanten auf der Straße erst aufmerksam würden, als die beiden Begleiter des Transports, die sich bei dem Geld im Laderaum des Wagens befanden, aus den Schießscharten zu feuern begannen.
Beckett konnten sie nicht treffen, da zwischen dem Fahrerhaus und dem Laderaum keine Verbindung bestand.
Immerhin blieb dieser Überfall für Beckett ohne Erfolg.
Er mußte das Transportauto verlassen, nachdem er es in einem halsbrecherischen Tempo ein paar Straßen weitergefahren hatte. Nach Augenzeugenberichten sprang er bei einer beachtlichen Geschwindigkeit ab, rannte, während der führerlose Wagen in ein anderes Fahrzeug raste, in ein Haus und entkam der einsetzenden Verfolgung, bevor sie richtig in Gang kommen konnte.
Sein nächstes Unternehmen hatte wieder eine Bank zum Ziel.
Er startete einen gut organisierten Überfall, und er war auch nicht allein, sondern hatte mindestens zwei Helfer.
Er drang durch eine Hintertür in das Bankgebäude ein, und zwar während der Mittagspause, als die Schalterhalle für den Publikumsverkehr geschlossen vvar.
Er konnte nicht verhindern, daß einer der Angestellten die Alarmanlage betätigte, aber er ließ sich davon nicht beim Ausräumen der Kasse stören.
Es gelang ihm und seinen Helfern die Bank durch den Hinterausgang zu verlassen. Einen Verkehrscop, den das Alarmläuten herbeigerufen hatte, schoß er nieder, und wieder entkam Rod Beckett, bevor die Polizei zur Stelle war.
Ich kann Ihnen nicht jedes einzelne Unternehmen Becketts schildern. Sie waren nicht immer erfolgreich, aber immer zeichneten sich seine Aktionen dadurch aus, daß er jedes Risiko in Kauf nahm.
Es dauerte nicht lange, bis die Zeitungen ihn den »kühnen Gangster« nannten. Beckett beschränkte sich nicht auf Geldtransporte und Banken.
Dreimal überfiel er Juwelengeschäfte, einmal mit und zweimal ohne Erfolg.
Zu dieser Zeit hatte das FBI längst Phil und mich auf seine Fährte gesetzt.
Beckett machte es uns schwer. Wir besaßen gute Beschreibungen von ihm, aber kein Bild.
Es gelang uns schließlich, ihn und seine Gang zu stellen.
Es kam zu einer Schießerei, in der einer von Becketts Leuten sein Leben verlor, während er und die anderen entkamen.
Das Bandenmitglied, das wir erschossen hatten, war ein bekannter Ganove, von dem wir wußten, daß er einen Bruder hatte, der meistens mit ihm zusammenarbeitete.
Es war beinahe selbstverständlich, daß also der Bruder auch zur Beckett-Gang gehörte, Wenn wir ihn faßten, konnten wir den Laden sprengen.
Das gleiche sagte sich Rod Beckett. Er versuchte, die Gefahr auf seine Weise aus dem Wege zu räumen, indem er den Mann erschoß, aber er hatte Pech. Der Mann blieb am Leben und warf sich dem FBI in die Arme.
Wir sorgten dafür, daß die anderen Gang-Mitglieder erfuhren, daß der Boß einen der ihren umzubringen versucht hatte.
Die von uns lancierte Zeitungsnachricht hatte die erwarteten Folgen.
Becketts Leute dachten nur daran, ihre Haut zu retten. Sie ließen ihren Chef im Stich und verrieten uns, auf welche Weise Rod Beckett zu erwischen sei. Beckett hatte seinen Unterschlupf auch vor seinen eigenen Leuten geheim gehalten, aber wir erfuhren von den Jungs das Aussehen und die Kenn-Zeichen seines Wagens. Wir erhielten außerdem den Hinweis, daß Beckett an einem bestimmten Tag zur Vorbereitung eines neuen Juwelenraubs in ein bestimmtes Viertel von Manhattan fahren wollte.
Wir bauten eine Abfangsicherung auf. Als der erste Cop den blauen Thunderbird sichtete, ging die Jagd los, und ich habe Ihnen am Anfang geschildert, wie sie verlief und wie sie endete. Vier Zeugen und Becketts Freundin, Lorrain Stuard, hatten in der aus dem Thunderbird geborgenen Leiche Rod Beckett erkannt. War es da nicht lächerlich, wenn ich ihn in Roger Blyth wiedererkennen wollte?
»Okay, Phil«, sagte ich. »Ich werde mit meinem Bericht an Mr. High noch einige Tage warten. Vielleicht gelingt es
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