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0278 - Kein Job für Gorillas

0278 - Kein Job für Gorillas

Titel: 0278 - Kein Job für Gorillas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kein Job für Gorillas
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Blyth das Zimmer gewechselt hat. Von Nummer 16 aus bestand keine Möglichkeit, das Hotel auf diese Weise ungesehen zu verlassen.«
    Phil lächelte fast mitleidig. »Zugegeben«, antwortete er, »aber damit hast du nicht bewiesen, daß er es wirklich auf diese Weise verließ. Bewiesen hast du nur, daß du ein überraschend guter Fassadenkletterer bist.«
    »Ich bin überzeugt, daß ich um keinen Deut besser bin als Roger Blyth. Bestimmt, schafft er die Kletterpartie eleganter als ich. Mit dem geringsten Hilfsmittel, zum Beispiel mit einem kurzen Seil, wäre es eine Kleinigkeit und nicht einmal gefährlich.«
    »Das sind Vermutungen, Jerry, aber keine Beweise.«
    »Stimmt«, sagte ich ruhig, »aber ich denke gerade daran, daß vielleicht auch Rod Beckett sich damals durch ein paar Kletterkunststückchen gerettet hat. Wenn Beckett nicht mehr in dem Thunderbird saß, als er die Klippen hinunterstürzte, dann muß er den Felsen hinuntergeklettert sein bis zum Meer. In jener Nacht wimmelte es auf Rockaway von Polizisten. Ihm blieb nur die Möglichkeit, nach Manhattan Beach hinüberzuschwimmen. Für einen Mann, der etwas vom Schwimmen versteht, ist das kein Problem, wenn er erst einmal die Rockaway-Klippen bis zum Meer hinuntergeturnt ist.«
    »Du bist immer noch bei den Vermutungen, Jerry!«
    »Ja«, antwortete ich, »aber ich werde sie beweisen! Ich fahre noch heute nach New York.«
    ***
    Genau drei Tage später erreichte ich auf dem Pennsylvania Turnpike den Stadtrand von Bedford. Ich saß am Steuer des Jaguars, und ich hatte meinen Wagen während der Fahrt von New York so gejagt, daß die Lady, die neben mir auf dem Beifahrersitz saß, vor Angst die Hände vor den Mund gepreßt hielt.
    Sie seufzte erleichtert, als ich kurz vor Bedford vom Highway abfuhr und den Jaguar langsamer auf die Stadt zurollen ließ. Kurz bevor die ersten Häuser auftauchten, gab ich mit der Blinkhupe ein verabredetes Signal.
    In einigen Yard Entfernung wurde das Signal von einem Wagen erwidert, der auf der anderen Straßenseite mit abgeblendeten Lichtern stand. Ich stoppte den Jaguar, als er sich mit dem anderen Wagen auf gleicher Höhe befand.
    »Warten Sie einen Augenblick«, sagte ich zu der Frau.
    Ich überquerte die Straße. Phil stieg aus dem anderen Auto. Wir begrüßten uns mit einem »Hallo!«
    »Du hast sie also bei dir?« fragte er.
    Ich nickte und hielt ihm das Zigarettenpäckchen hin. Er bediente sich.
    »Wo hast du sie aufgetrieben?«
    »Im Frauengefängnis«, antwortete ich. »Sie wurde vor zwei Monaten verurteilt wegen einer ziemlich häßlichen Angelegenheit. Sie bekam ein Jahr. Seit damals scheint sie rapide abgerutscht zu sein. Sie ließ sich von Ganoven der billigsten Sorte zu den schäbigsten Sachen mißbrauchen. Mr. High hat dafür gesorgt, daß ich sie vom Gefängnis ausgeliehen bekam.«
    »Der Chef glaubt an deine Theorie?«
    »Ich weiß nicht, ob er daran glaubt aber er tat alles, damit ich sie auf ihren Wahrheitsgehalt überprüfen kann, und ich kann sie nur mit Hilfe der Frau überprüfen.«
    »Okay, bringen wir es hinter uns«, antwortete Phil. »Wie wollen wir es starten?«
    »Wo ist Blyth?«
    »Vor einer knappen Stunde fuhr er in das ,Three-Star‘-Restaurant. Ich nehme an, daß er sich noch dort befindet. Er ißt immer dort, selbstverständlich mit Evelyn Teen.«
    »Du sagtest mir am Telefon, daß er jetzt mit der Frau zusammen in Fruth' Bungalow wohnt.«
    »Ja, aber erst seit gestern. Übrigens wohnt auch dieser dunkelhäutige Bursche dort.«
    »Hast du herausbekommen, wer er ist?«
    »Ich habe nur seinen Namen erfahren können. Er soll Luc Baruno heißen. Dem Namen nach müßte er wirklich ein Indianer sein.«
    »Hält er sich jetzt in dem Bungalow auf?«
    »Vermutlich, aber ich weiß es nicht mit Sicherheit!«
    »Ich werde auf Blyth in der Villa warten«, entschied ich.
    Phil machte eine Kopfbewegung in Richtung auf den Jaguar.
    »Weiß sie, was sie hier erwartet?«
    »Nein, ich sagte ihr nur, ich würde sie jemandem gegenüberstellen.«
    »Und du glaubst wirklich, sie würde ihn erkennen, wenn er wirklich… der andere ist.«
    »Ja«, antwortete ich, »sie, und nur sie wird ihn erkennen. Sie hat ihn geliebt. Ein Mann kann eine ganze Armee von Polizisten täuschen, wenn er sich einer gründlichen Gesichtsoperation unterzieht, aber eine Frau, die ihn geliebt hat, kann er nicht täuschen. Das Messer eines Chirurgen mag die Gesichtszüge eines Mannes verändern können bis zur Unkenntlichkeit für jedes Auge,

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