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0278 - Tupilak, das Schneemonster

0278 - Tupilak, das Schneemonster

Titel: 0278 - Tupilak, das Schneemonster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Duval?«
    »Müssen wir uns ausweisen?« fragte Zamorra.
    »Nicht hier. In den Gebäuden haben wir es wärmer. Kommen Sie bitte.«
    Sie stapften durch die dünne Pulverschneeschicht, die über der harten Eispiste lag. Die ALBATROS rollte davon, wurde schneller und würde bald abheben. Wenn der Tupilak unschädlich gemacht war, würde die Maschine zurückkehren und die beiden Dämonenjäger aufnehmen, um sie nach Frankreich zurückzubringen.
    Es war schon recht nützlich, reiche Freunde zu haben. So war man unabhängig von den regulären Fluglinien…
    Offenbar war der Führungsstab der Air-Force-Basis von Colonel Odinsson angewiesen worden, sich recht hilfsbereit zu zeigen und keine Fragen zu stellen. Das kam Zamorra sehr entgegen. Das hätte ihm noch gefehlt, daß militärische Sturheit und Ignoranz gegenüber übersinnlichen Erscheinungen ihm hier Hindernisse in den Weg legte. Aber es ging alles glatt.
    »Sie bekommen einen Bell UH«, erklärte Captain York. »Brauchen Sie einen Piloten?«
    Zamorra und Nicole sahen sich an. Dann schüttelte Zamorra den Kopf.
    »Ich habe eine Fluglizenz für Hubschrauber«, sagte er. »Ich werde mit der Maschine schon klarkommen.«
    »Der Hubschrauber ist bewaffnet«, sagte York. »Ich muß Sie darauf aufmerksam machen, daß wir die Waffenschalter aus Sicherheitsgründen versiegeln. Außerdem haben Sie sich alle sechs Stunden über Funk zu melden, mit genauer Positionsangabe und minutenlangem Dauerpeilzeichen.«
    Zamorra nickte. »Verstanden und akzeptiert.« Wahrscheinlich hatte er es Odinsson zu verdanken, daß er so leicht davon abkam. Normalerweise hätten die Militärs die Maschine niemals an Zivilisten aus der Hand gegeben. Wie leicht hätte Zamorra sie feindlichen Agenten in die Hände spielen können. Aber ganz ohne Überwachung ging es nun eben doch nicht. Immerhin hatte er so seine Ruhe – und notfalls doch noch eine Rückversicherung. Blieb das Peilzeichen aus, würde man kommen und nachsehen, was mit dem Helikopter geschehen war.
    »Wo etwa werden Sie sein? In diesen Wanderdörfern, wo der Riesenseehund herumläuft und kleine Kinder und böse Schwiegermütter frißt?« fragte York skeptisch. Zamorra nickte. »Richtig.« Mit dem Zeigefinger kreiste er das Gebiet um die Disko-Bucht auf der Landkarte ein. Nicole, die die Karte erstmals im Detail sah, hob die Brauen. »Heißt das hier wirklich Disko-Bucht und Disko-Insel?«
    »Rein zufällig«, grinste Captain York. »Aber wenn Sie sich dort vergnügen möchten – die Musik besteht aus dem Heulen des Sturmes und dem Knurren der Eisbären, und ob die auch noch gute Tanzpartner sind, wage ich zu bezweifeln. Trotzdem – ich möchte Sie fast beneiden. Da unten im Süden sind die Temperaturen erträglicher als bei uns. Da geht’s auch schon mal bis an die Zehn-Grad-Grenze über Null heran, wenn die Sonne scheint. Und wir hier frieren uns den Hintern ab.«
    »Sie können ja mitkommen«, lud Zamorra ein.
    York winkte ab. »Schlimm genug, wenn ich ’raus muß, weil Sie ’ne Bruchlandung gemacht haben. Wann starten Sie?«
    Zamorra erhob sich. »Sofort. Welcher Hubschrauber ist unserer?«
    ***
    Das Heptagramm flirrte.
    Der siebenzackige große Stern leuchtete und flimmerte, daß es den Augen wehtat – den Augen normaler Menschen. Aber jener, der den Stern betrachtete, war kein normaler Mensch. Jetzt, da er seine ihn vor der Kälte und neugierigen Blicken schützende Vermummung abgelegt hatte, ähnelte er einer großen, hungrigen Kröte. Vor langer Zeit war er einmal ein Mensch gewesen. Jetzt war er ein Ungeheuer in Menschengestalt, schlimmer noch als die Hölle.
    In seiner Stirn funkelte es wie von reinem Silber. Von hier aus durchrasten ihn immer wieder Schmerzwellen und erinnerten an jenen Augenblick, da er fast getötet worden wäre. Dafür wollte er sich rächen.
    Und nicht nur an dem Todesschützen.
    Jetzt zeigte ihm das Heptagramm ein Bild. Zwischen den feinen Linien des siebenzackigen Sterns bildeten sich verwaschene Umrisse, wurden deutlicher und zeigten vor einer schier endlosen vereisten und verschneiten Landschaft einen Hubschrauber, der im Tiefflug dahinjagte und eine hochgewirbelte Schneewolke hinter sich zurückließ. Das Bild wurde klar, vergrößerte, zoomte sich förmlich heran. Der Unheimliche vermochte durch die Kanzelverglasung zu sehen.
    Sein Gesicht verzerrte sich zu einer haßerfüllten Grimasse. Das da war sein Feind und dessen Gefährtin! Der Feind, der sterben mußte! Ja, er nahm den Köder an – er

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