Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0279 - Der Herr der Unterwelt

0279 - Der Herr der Unterwelt

Titel: 0279 - Der Herr der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Herr der Unterwelt
Vom Netzwerk:
Lust, Mardo den Gedanken auszureden. Wahrscheinlich wäre es mir auch nicht gelungen.
    Ich lächelte ihn an. »Also, zeige mir, wie sehr ich geirrt habe. Willst du es gleich jetzt besorgen? Zuschauer sind genügend vorhanden. Du verschaffst ihnen ’ne Sensation, von der sie noch ihren Enkeln erzählen können, denn sie sahen, wie zwei Gangster auf der Straße erschossen wurden. Hast du richtig verstanden? Ich sagte: Zwei! Du und Williams nämlich.«
    »Du dreckiger Angeber!« knirschte er.
    Ich lächelte noch immer.
    »Vorwärts, Pash!«
    »Weg vom Wagen!« befahl er. »Wir sprechen uns bei einer passenderen Gelegenheit wieder.«
    Neben Williams tauchte jetzt, immer noch torkelnd, Sid Corner auf. Er hielt sich das Kinn und schüttelte von Zeit zu Zeit den Kopf.
    »Besser, ihr bleibt stehen, Jungs!« warnte ich.
    Mardo fauchte wie eine Katze.
    »Gib den Weg zum Wagen frei!«
    »Immer langsam! — Kitty, in der nächsten Querstraße steht mein Schlitten. Hier ist der Schlüssel! Hol den Wagen und komm her!«
    Ich hielt ihr den Schlüssel hin, ohne die Gorillas aus den Augen zu lassen. Sie nahm ihn, ging um die Männer herum und lief dann die Straße hinunter.
    Ich konnte Märdos Zähneknirschen hören.
    »Das nützt dir alles nichts«, sagte er. »Arrago und Kelly sind die größten Bosse von Chicago. Du mußt verrückt sein, daß du es riskierst, mit ihnen anzubinden.«
    »Ich binde gar nicht mit ihnen an, aber es hat keinen Zweck, es dir erklären zu wollen«, antwortete ich kalt. »Ihr habt mich auf die Liste gesetzt, und ihr werdet mich nicht davon streichen, bis ihr mich zur Strecke gebracht habt. All right, aber ich werde euch die Arbeit sauer machen.«
    Kitty Welson kam mit dem Chevrolet. Sie stoppte neben dem Cadillac der Gangster.
    »Bis zum nächstenmal, Jungs«, sagte ich und stieg in den Chevrolet.
    Mardo, Williams und Corner folgten uns nicht.
    »Wohin soll ich fahren?« fragte die Frau.
    »Irgendwohin«, antwortete ich, ließ endlich die Hand vom Griff der Pistole und nahm das Zigarettenpäckchen heraus.
    »Gib mir auch eine!« verlangte sie mit rauher Stimme.
    Ich zündete ihr die Zigarette an und schob sie ihr zwischen die Lippen.
    »Dein Konto bei mir wächst«, sagte ich. »Ohne mich hätten Mardo und die anderen dich jetzt schon in der Zange.«
    »Danke«, antwortete sie knapp.
    »Wenn ich Mardo richtig verstanden habe, dann hat Breadcock in der vergangenen Nacht Burry zur Hölle geschickt?«
    Sie nickte.
    »Du wußtest es?«
    Wieder nickte sie.
    »Du hast also Breadcock gesehen.«
    »Ja, heute morgen. Ich kam von ihm.«
    »Dann wirst du mir sagen, wo ich ihn finden kann!«
    »Nein«, erklärte sie, »ich werde es dir nicht sagen.«
    »Fahr rechts ran!« schrie ich.
    Sie gehorchte und bugsierte den Wagen in eine Parklücke, stellte den Motor ab und ließ die Hände vom Steuerrad sinken.
    Ich packte ihren Arm und zwang sie, mich anzusehen.
    »Hör gut zu! Du wirst mir Breadcocks Aufenthaltsort nennen.«
    Ihre grünlichen Augen blickten mich herausfordernd an.
    »Was willst du noch von ihm?« fragte sie. »Burry ist tot. Willst du immer noch den Auftrag eines Toten erfüllen?«
    »Darum geht es mir nicht mehr! Ich sitze ziemlich in der Klemme. Arrago, Kelly und ihre Leute glauben, daß ich mit Breadcock gemeinsame Sache gemacht habe. Okay, ich werde mit ihm gemeinsame Sache machen. Ich wette, er hat Burry nicht nur umgebracht. Wieviel Beute hat er gemacht? Ich will die Hälfte!«
    »Die Hälfte?« schrie sie. »Die Hälfte von zweihundert Dollar!«
    Ich warf den Zigarettenrest weg. »Glaubst du immer noch, er wäre deine große Chance?« fragte ich höhnisch.
    »Die Cops werden James Breadcock nicht fassen«, sagte sie leise. Irgend etwas in ihrer Stimme warnte mich., Ich spürte einen eiskalten Schauer über meinen Rücken laufen.
    »Warum nicht?« fragte ich leise.
    »Er hat vorgesorgt«, antwortete sie nur und wiederholte leiser: »Er hat auf seine Art vorgesorgt.«
    Ich spürte, daß etwas Unheimliches hinter ihren Worten stand, etwas, das selbst eine so abgebrühte, hartgesottene und hemmungslose Frau wie Kitty Welson mit Entsetzen erfüllte. Ich wußte plötzlich — ohne daß ich hätte erklären können, woher ich diese Gewißheit hatte —, daß ich sehr vorsichtig sein mußte, daß McDraws Polizeimethoden nicht nur zwecklos, sondern gefährlich waren und daß ich ihre Anwendung unter allen Umständen verhindern mußte.
    Ich wechselte die Tonart.
    »Du kannst bei Gelegenheit mit Breadcock

Weitere Kostenlose Bücher