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0279 - Der Herr der Unterwelt

0279 - Der Herr der Unterwelt

Titel: 0279 - Der Herr der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Herr der Unterwelt
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mit den Bossen einig bist, werden sie dich mit einer Kanone versorgen.«
    »Sei netter zu ’nem alten Freund«, sagte ich. »Zieh dich an und bring mich zu einem Waffenhändler. Ich spendiere anschließend ein paar Drinks.«
    »Ich will nichts mehr mit dir zu tun haben, Lad. Williams und Mardo haben mir geraten, ich soll mich nicht mit dir einlassen. Ich bin nur ein kleiner Fisch, Lad. Ich kann mir keinen Ärger erlauben.«
    Ich blickte meine rechte Hand an. »Chess«, sagte ich liebenswürdig, »dein blaues Auge verliert an Farbe. Es benötigt eine Nachbehandlung, und ich gebe sie dir gratis, wenn du meine Wünsche nicht erfüllst.«
    Chess brachte mich zu einem Mann, der unter der Tarnung eines Altwarengeschäftes einen schwungvollen Handel mit Waffen betrieb. Ich kaufte für einen sündhaften Preis eine Pistole, drei Reservemagazine und eine neue Schulterhalfter. Es gab keine Möglichkeit, die Waffe auszuprobieren, aber ich fühlte mich wohler, als ich den Griff unter der Achselhöhle spürte.
    Sikorsky verzichtete auf die Einladung zum Drink. Meine Gegenwart ging ihm so auf die Nerven, daß er nichts anderes wünschte, als mich loszuwerden und mich nie wieder sehen zu müssen. Ich wußte, daß ich zwei, drei- Tage warten mußte, bis ich mir Kitty Welson wieder kaufen konnte. Meine nächste Aufgabe war, am nächsten Abend Stey Burry und die anderen Bosse davon abzuhalten, sich ihrerseits der Frau anzunehmen, aber abgesehen davon rechnete ich mit einigen Tagen relativer Ruhe. Ich irrte mich gewaltig.
    ***
    Ich war am anderen Morgen dabei, mir den Bart aus dem Gesicht zu schaben, als das Telefon schrillte.
    »Ein Gespräch für Sie, Mr. Calligan«, meldete die Telefonzentrale des Hotels. »Ich stelle durch!«
    Es knackte. Ich meldete mich. Eine Männerstimme, die mir bekannt schien, sagte knapp: »Gehen Sie zur nächsten Telefonzelle und rufen Sie die Nummer MC 14 312 an.«
    Ohne eine Antwort abzuwarten, legte der Anrufer auf.
    Ich beendete die Rasur, zog mich an und trabte ohne Frühstück los. Von der Telefonzfelle an der Ecke wählte ich die Nummer.
    Die gleiche Stimme meldete sich mit einem knappen: »Ja!«
    »Calligan! Ich sollte Sie anrufen!«
    »Okay, Mr. Cotton«, antwortete Charles McDraw, FBI-Chef von Chicago. »Wissen Sie, wem der Anschluß MC 14 312 gehört?«
    »Keine Ahnung!«
    »Er gehört Stey Burry, und das Telefon, von dem aus ich spreche, steht auf seinem Schreibtisch, und Stey Burry liegt vor seinem Schreibtisch mit einer Kugel im Schädel.«
    Ich geriet ins Stottern. »Wer… hat ihn…?«
    »Wer?« wiederholte McDraw ironisch. »Unser aller Freund James Breadcock natürlich. Er kam in der vergangenen Nacht einfach anmarschiert, erschoß Burry und knackte den Privattresor im Arbeitszimmer.«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Burry war nicht allein. Er hat einen Chauffeur, der in der Mansarde des Hauses wohnte. Er kam herunter, als der Schuß fiel, und er rannte Breadcock in die Arme. Das trug ihm einen Schädelbruch ein. Breadcock schlug ihn mit dem Pistolenknauf nieder. Zwischen zwei Ohnmächten haben wir aber einige Aussagen des Mannes erhalten können.«
    »Wissen Burrys Leute schon von dem Ende ihres Chefs?«
    »Allerdings«, knurrte McDraw. »Es war Ash Williams, der den Mord heute morgen entdeckte. Er alarmierte uns, aber ich glaube, er hat vorher mit einigen anderen Leuten gesprochen.«
    »Haben Sie eine Vorstellung davon, wie hoch Breadcocks Beute war.«
    Der FBI-Chef lachte trocken auf. »Zweihundertfünfzig Dollar, nicht mehr! Burry hat gestern nachmittag fast zwanzigtausend Dollar bei seiner Bank eingezahlt. Wir haben eine Abrechnung gefunden, aus der hervorgeht, daß sich nur noch zweihundertfünfzig Dollar in der Kasse befunden haben können. Ein Mord, der sich nicht gelohnt hat.«
    »James Breadcock ist das gleichgültig.«
    »Stimmt, Cotton — und damit er nicht einen zweiten Mord begeht, werde ich Kitty Welson verhaften lassen und Breadcocks Versteck aus ihr herausholen, und wenn ich sie achtundvierzig Stunden hintereinander verhören lassen muß.«
    »Hören Sie, Mr. McDraw! Warten Sie damit noch einen Tag. Lassen Sie mich vorher noch einmal mit der Frau sprechen.«
    »Wollen Sie die Verantwortung übernehmen, daß Breadcock einen weiteren Mord begeht?«
    »Hören Sie, Chef! Der Bursche scheint es auf die drei Bosse abgesehen zu haben. Er weiß, daß Burry, Arrago und Kelly ihn erledigen wollen. Er reagiert darauf in seiner Weise. Burry hat er erwischt, und seine nächsten Opfer

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