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0279 - Der Herr der Unterwelt

0279 - Der Herr der Unterwelt

Titel: 0279 - Der Herr der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Herr der Unterwelt
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Lieblingsspeise.«
    Ich war auf dem besten Wege, Sid Corners Sympathien einfach deshalb zu gewinnen, weil er Pash Mardo nicht leiden konnte.
    Mardo mußte zum zweitenmal einen gehörigen Brocken Wut herunterschlucken.
    »Die Chefs wollen wissen, wieso die Polizei dich verhaftete.«
    »Sehr einfach! Als Breadcock und ich aneinandergerieten, wurde es ein bißchen lebhaft in der Gegend. Irgendein alter Knabe, der dort eine Hütte besitzt und sich früh aufgemacht hatte, um sich ’nen Fisch zum Frühstück zu angeln, hörte den Krach und alarmierte die Cops. Ich lief ihnen direkt in die Arme.«
    »Die Bullen haben im Thousand Stars Club herumgeschnüffeit.«
    »Ja, aber nicht ich habe sie auf die Fährte gebracht. Es war nicht schwer für sie, herauszufinden, was ich in den achtundvierzig Stunden, die ich in Chicago war, getan hatte.«
    »Die Frau weiß also, wo sich Breadcock auf hält?« fragte Mardo halb fragend, halb feststellend.
    »Sie wußte es, aber Breadcocks augenblickliches Versteck kennt sie nicht, zumindest noch nicht.«
    Ich sah, daß Mardo langsam die letzten Tropfen aus seinem Glas schlürfte. In mir stiegen einige Befürchtungen hoch. Wenn die Bosse beschlossen hatten, sich Kitty Welsons mit Gewalt zu bemächtigen, um Breadcocks Versteck von ihr zu erfahren, da:.n bestand die Gefahr, daß sie sich auch entschlossen, mich auszubooten und Breadcock durch ihre Leute zur Strecke bringen zu lassen.
    Gangster haben häßliche Methoden, um Aussagen zu erpressen, besonders einer Frau gegenüber.
    Ich sagte leichthin: »Bestelle den Chefs, daß ich es nicht für richtig halte, wenn sie jetzt massiv gegen die Frau vorgehen. Erstens weiß sie im Augenblick nichts, und zweitens interessiert sich die Polizei sicherlich noch eine Zeitlang für Kitty Welson. Wenn ihr sie jetzt kidnappt, könnte das unangenehme Folgen haben.«
    »Danke für den guten Ratschlag«, antwortete Mardo spöttisch und rutschte von seinem Barhocker herunter. »Die Chefs wollen dich morgen abend sprechen.«
    »Wieder im Thousand Stars Club?«
    »Nein, in Burrys Haus! Tennwell Avenue 412! Komm um neun Uhr!«
    »Geht in Ordnung! Schicken die Bosse immer eine Dreiergesandtschaft für eine Nachricht, die ein Boy für zwanzig Cents überbringt.«
    Corner und der dritte Gorilla stiegen ebenfalls von ihren Hockern. Die drei Gangster standen nebeneinander.
    Pash Mardo strich sich über die Revers seiner Jacke.
    »Die Chefs wünschten, daß wir uns davon überzeugen, ob du noch sauber bist oder ob du es vorgezogen hast, für die Cops einige Liedchen zu singen.«
    Er lächelte.
    »Und was hättet ihr gemacht, wenn ich nach eurer Meinung vor den Cops gesungen hätte?«
    »Wir hätten Arbeitsbeschaffung für ein Beerdigungsinstitut geliefert.«
    »Hier? Mitten im Hotel?«
    »Verwenden die New Yorker so plumpe Methoden? Wir hätten dich zu einer kleinen Spazierfahrt eingeladen — zur längsten Spazierfahrt deines Lebens.«
    Sid Corner lachte grunzend, aber diesmal auf meine Kosten. Mardo winkte mir lässig zu.
    »Bis übermorgen also. Vielleicht veranstalten wir die Spazierfahrt im Anschluß an deine Unterredung mit den Chefs. Hin und wieder kommen sie auf solche Ideen.«
    Die Gangster marschierten ab. Selbst von hinten sahen sie so bedrohlich aus, daß ich die Notwendigkeit, mir ein neues Schießeisen zu besorgen, als sehr dringend empfand.
    Ich fuhr sofort zu Chess Sikorsky in die Redbury Street. Chess war nicht sehr erfreut, mich zu sehen.
    »Zum Teufel, ich hatte deinetwegen einen Haufen Ärger. Die Cops haben mich vorgenommen, und als sie mich aus den Fingern gelassen hatten, kamen Pash Mardo und Stey Burrys erster Pistolenmann, Ash Williams, und knieten mir deinetwegen auf der Seele herum.« Er zeigte auf sein linkes Auge, unter dem die Schwellung eines Blutergusses in Regenbogenfarben schimmerte.
    »Das habe ich von Williams. Er glaubte, daß ich ihn belüge, und schlug zu.«
    »Ist er Burrys Leibgardist? Ein untersetzter Kerl mit einem zernarbten Gesicht?«
    »Ja, er sieht komisch aus, aber er ist gefährlicher als Mardo und Corner. Er läßt zwar die anderen reden, aber wenn er es für richtig hält, macht er kurzen Prozeß.«
    »Es ist alles wieder klar, Chess. Die Jungs haben mich vor einer Stunde besucht, und wir sind als Freunde auseinandergegangen. — Chess, ich brauche eine neue Pistole oder einen Colt. Du kennst sicher einige Leute, die mit Feuerwerksartikeln handeln.«
    Sikorsky knurrte unfreundlich.
    »Laß mich damit in Ruhe. Wenn du

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