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0279 - Die Bezwinger der Zeit

Titel: 0279 - Die Bezwinger der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Tannwander. „Wozu brauchen Sie ein Schiff?"
    „Wir wollen nach Alar Vier zurück", eröffnete ihm Rhodan.
    Tannwander klatschte in die Hände und lachte. „Nach Alar Vier? Das ist wahrscheinlich der letzte Planet innerhalb Andromedas, den Sie aufsuchen werden."
    Rhodan überging den Einwand. „Von wo aus wird Nevis-Latan zu seiner Tiefseexpedition starten?" erkundigte er sich.
    „Vom Palar-Hafen, etwa zweihundert Meilen von Atarks entfernt. Der Hafen liegt unmittelbar bei der kleinen Küstenstadt Wor-Kartan."
    „Sie müssen uns neun Raumanzüge und ein paar Paralysatoren beschaffen", verlangte Rhodan.
    „Außerdem brauchen wir einen Gleiter. Es wird am besten sein, wenn Sie die Anzuge und die Waffen innerhalb des Gleiters unterbringen. Wir müssen die Maschine in einer Stunde zur Verfügung haben."
    Tannwander lächelte spöttisch. „Ist das alles?" fragte er.
    „Zunächst ja", sagte Rhodan. „Werden Sie alles erledigen?"
    Tannwander schüttelte verwundert den Kopf. „Ich glaube, ich bin übergeschnappt", meinte er. „Ich werde Ihnen alles beschaffen. Ich frage mich nur, warum ich das tue."
    Rhodan hätte ihm diese Frage leicht beantworten können. Doch er wollte den Lemurer nicht unnötig verwirren. Später, wenn sie Vario verlassen hatten, würde Tannwander vergeblich darüber nachgrübeln, warum er verschiedene Dinge widerspruchslos getan hatte. Wahrscheinlich würde er nie erfahren, daß er im Banne des Hypnos Andre Noir gestanden hatte und ein willenloses Werkzeug einiger verzweifelter Terraner gewesen war.
    Als Rhodan wieder aufblickte, war der Bildschirm dunkel. Der Lemurer hatte das Gespräch beendet.
    Der Großadministrator kehrte an seinen Platz zurück.
    „Es klappt besser, als ich gehofft hatte", sagte er. „Nevis-Latan bricht zu einer Unterwasserfahrt auf.
    Zweifellos will er seine unterseeische Station aufsuchen. Wir müssen vor ihm im Palar-Hafen sein."
    „Was haben Sie vor?" wollte Tako Kakuta wissen.
    Rhodan erklärte es ihm. Es war ein verzweifelter Plan. Ein Plan, wie er nur von einem Mann ausgedacht werden konnte, der kein Risiko scheute.
     
    *
     
    Tannwander stürmte in den Raum und fuchtelte gereizt mit den Armen.
    „Wissen Sie, was es bedeutet, in einer Stunde einen Gleiter, neun Raumanzüge und neun Paralysatoren zu beschaffen und dabei unangenehme Fragen zu umgehen?"
    Rhodan erhob sich und ging dem Lemurer entgegen. Es war noch keine volle Stunde seit ihrem Gespräch verstrichen.
    „Haben Sie alles?" fragte er.
    „Natürlich!" rief Tannwander. „Nur die Schwingquarze noch nicht, weil ich bisher keine Zeit hatte, mich darum zu kümmern."
    „Aber Ostrum wird sie Ihnen übergeben?" mischte sich Atlan ein.
    „Natürlich!" sagte Tannwander. Ich habe bereits seine Zusicherung. Er tobte vor Zorn, als ich ihm die Verträge zeigte."
    Rhodan deutete auf Atlan, Papageorgiu und Chard Bradon. „Diese Männer werden zusammen mit Ihnen ein Raumschiff kaufen. Es wird auf Ob Tolareff überschrieben. Alles wird völlig legal sein.
    Inzwischen werden wir uns um Nevis-Latan kümmern. Wo steht der Gleiter?"
    „Auf dem Dach", seufzte Tannwander ergeben. „Ich weiß nicht..."
    Er kam nicht dazu, diesen Satz zu vollenden. Sechs der verwahrlosten Männer stürmten an ihm vorbei. Tannwander schaute Atlan mit einem Ausdruck grenzenloser Verblüffung an.
    „Es sieht so aus, als wollten Sie die Zeit einholen", meinte er.
    Atlan, Papageorgiu und Bradon sahen sich an und brachen dann wie auf ein geheimes Kommando in schallendes Gelächter aus.
    „He!" schrie Tannwander. „Was ist daran so lustig?"
    „Fünfzigtausend Jahre!" rief Atlan ächzend aus. „Glauben Sie, daß man diese Zeit einholen kann?"
    Tannwander preßte eine Hand gegen die Stirn und schloß die Augen.
    „Ich glaube, ich bin doch verrückt", sagte er niedergeschlagen.
     
    *
     
    Perry Rhodan benötigte nur wenige Augenblicke, um sich mit der Steuerung des Gleiters vertraut zu machen. Tannwander hatte sein Versprechen gehalten. Innerhalb der Maschine fanden sie neun Raumanzüge und ebenso viele Paralysatoren. Während sich der Gleiter vom Dach abhob, materialisierte Gucky in der Kanzel. Solange Tannwander in seinem Haus weilte, blieb der Mausbiber in den Kellerräumen. Rhodan wollte vermeiden, daß der Lemurer Gucky zu Gesicht bekam. Das hätte die Situation nur unnötig kompliziert.
    Rhodan steuerte direkt auf die Küste zu. Er wußte nicht, wie der Palar-Hafen beschaffen war, aber es handelte sich mit Sicherheit um einen

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