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0279 - Hexenkraft und Druidenzauber

0279 - Hexenkraft und Druidenzauber

Titel: 0279 - Hexenkraft und Druidenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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welchen Gedanken sich der Mann beschäftigte und sagte: »Du hättest dich sofort auf meine Seite stellen sollen, nun ist es zu spät.«
    Zu spät!
    Die beiden Worte gruben sich in das Gehirn des Mannes. Ja, es war zu spät. Für ihn war alles zu spät. Er hatte hoch gespielt und verloren.
    Langsam drehte er den Kopf.
    Es waren schwerfällig wirkende Bewegungen, und er schaute in die Richtung, wo sich die Hexe aufhielt.
    Wikka hatte sich gebückt, die Arme ausgestreckt und das Skelett aufgehoben. Sie stemmte es in die Höhe und hatte dabei ihre Hände unter die knöchernen Achselhöhlen gelegt. »Ja!« hauchte sie dabei voller Stolz. »Du bist Dedre, und du wirst mir den Weg zeigen, den ich brauche. Wir haben alle Hindernisse überwunden, auch das eine mit dem Namen Gary Pickford.«
    Als sie ihn erwähnte, zuckte Ferry hoch. »Was hast du mit ihm gemacht?«
    »Ich nichts«, antwortete die Oberhexe kichernd. »Eine andere Person hat sich seiner angenommen.«
    Der Mann verstand. »Dann bist du nicht allein?«
    »Nein.«
    »Wer ist noch bei dir?«
    »Diejenige, die ihn erschossen hat. Mit einer Kugel, in der die Fratze des Teufels eingraviert worden ist. Besondere Kugeln, kann ich dir sagen. Er wollte nicht auf uns hören, dieser verdammte Gary Pickford, dann haben wir dafür gesorgt, dass er für immer und alle Zeiten stumm bleibt. Eine Kugel reichte.«
    »Mörderin!« schrie Ferry.
    »Das brauchst du mir nicht zu sagen. Vielleicht lernst du die Mörderin noch kennen. Es ist Jane. Eine hübsche Frau. Eine schöne Hexe. Schöner als ich. Aber auch ich war einmal sehr schön. Und das soll wieder so werden, hast du verstanden? Auch ich will wieder so schön werden wie früher. Mit meinem langen Haar, dem glatten Gesicht, und den Kräften der Hölle trete ich allem entgegen, was sich mir in den Weg stellt. Dabei wird mir Dedre helfen!« Als sie diese Worte sprach, hob sie das Skelett an, stemmte es noch höher und schwang es über ihren Kopf, so dass die Beine des Knöchernen rechts und links des Gesichts nach unten hingen, wobei diese noch einknickten und auf ihren Schulterbögen liegenblieben. Wikka schüttelte sich, die Beine des Skeletts bekamen noch einmal Schwung, dann hockte der Knöcherne auf ihrer Schulter wie ein Reiter. Auch der rote Umhang hing nach wie vor um die Gestalt. Wie ein blutroter Lappen wehte er an seinem Rücken nach unten.
    Ferry hockte noch immer am Boden. Er schaute in die Höhe. Sein Blick bohrte sich an das Gesicht der Hexe und in die knöcherne Fratze des Skeletts.
    Zwei Monstren zusammen — ein widerlicher Anblick. Ferry schüttelte sich. Aber er musste sich damit abfinden.
    Ohne noch ein weiteres Wort zu sagen, drehte sich die Hexe um und verschwand.
    Sie wurde vom Dunkel des Höhlengangs geschluckt. Nur der Umhang wehte noch ein wenig nach, dann war auch er verschwunden.
    Ferry Markovic blieb auf der Erde hocken. Er holte ein paar Mal tief Luft, schüttelte den Kopf und fragte sich, ob er nicht einen bösen Alptraum erlebt hatte.
    Nein, es war kein Traum. Er brauchte nur auf seine Hände zu schauen, um das feststellen zu können.
    Sie waren verbrannt und erinnerten ihn an Teile seines Körpers, die überhaupt nicht mehr dazu gehörten.
    Die Rache der Hexe hatte ihn grausam getroffen. Wahrscheinlich würde er die Hände nie mehr in seinem Leben gebrauchen können. Es waren nur mehr verbrannte, knorrige Stümpfe.
    Er schluchzte auf. Sein Mund verzog sich. In seinen Augen schimmerte es. Pfeifend drang der Atem über seine Lippen, und er schüttelte den Kopf.
    Er konnte es nicht fassen, dass ihm so etwas passiert war. Er hatte sich grausam reinlegen lassen, und die schrecklichen Trümpfe lagen auf der Seite der anderen.
    Sinnlos war sein Leben geworden, völlig verdreht und verkorkst.
    Innerhalb von Minuten hatte sich alles verändert. Aus ihm war ein Krüppel geworden. Ein Krüppel!
    Diese Worte hallten in seinem Schädel nach.
    Krüppel…
    Sein Gesicht verzog sich. Wie eine glühende Woge schoss es in ihm hoch. Es war ein Gefühl, das er bisher noch nie in seinem Leben so stark gespürt hatte.
    Manche behaupteten, es wäre stärker als Liebe, bei Ferry Markovic stimmte es.
    Hass!
    Er spürte ihn, er drang durch seine Adern, schoss, wie mit tausend spitzen Nadeln getrieben, in seinen Kopf hinein, und es überschwemmte jeden klaren Gedanken.
    Hass auf sie!
    Wikka hatte in seinen Augen einen großen Fehler gemacht. Sie hätte ihm nicht nur die Hände verbrennen sollen, sondern seinen gesamten

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