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0279 - Hexenkraft und Druidenzauber

0279 - Hexenkraft und Druidenzauber

Titel: 0279 - Hexenkraft und Druidenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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entfernt hatte es seinen Platz gefunden und es kämpfte mit einem Vogel, der uns bereits begegnet war.
    Der Rabe mit dem roten Schnabel.
    Ein normaler Rabe würde sich hü ten, ein Käuzchen anzugreifen, weil er den Kampf immer verlor. Dieser hier tat das nicht. Er kämpfte mit allem, was er besaß, und es sah ganz danach aus, als würde er auch gewinnen.
    Der Kauz wehrte sich zwar, aber der Rabe mit dem roten Schnabel war schneller. Er umflatterte den Nachtvogel mit wilden Flügelschlägen und hackte seinen Schnabel in den Körper des Käuzchens.
    Zuerst flogen Federn, dann tropfte Blut.
    Der Kauz versuchte noch wegzufliegen, doch der andere Vogel hatte ihn zu schwer verletzt. Zwar gelang es dem Kauz noch, seine Flügel auszubreiten, aber er kam nicht mehr in die Höhe.
    Das Käuzchen fiel vom Baum.
    Es schlug in das Unterholz und flatterte dort in seinen letzten Zuckungen.
    Wir wollten den Raben!
    Er bot in der grünlichen Düsternis ein verdammt schlechtes Ziel. Wir hätten zu oft vorbeigeschossen und Munition verschwendet. Da wir auch kein Fangnetz besaßen, mussten wir uns etwas anderes einfallen lassen.
    Suko hatte seine Dämonenpeitsche gezogen. Wenn er damit schlug und sehr treffsicher zielte, konnten wir unter Umständen einen Erfolg erringen.
    Der Rabe startete.
    Er wollte schräg nach rechts wegfliegen, als Suko sich vom Boden abstieß und die drei Riemen der Dämonenpeitsche in Richtung des Raben auseinanderfächerte.
    Durch dieses Fächern erwischte Suko den Vogel.
    Ein Riemen klatschte gegen seinen Körper. Ich war ebenfalls nähergekommen und sah den Raben taumeln.
    Er konnte sich nicht mehr in der Luft halten. Es schien, als würde ihn der Boden magisch anziehen, und er sackte plötzlich in die Tiefe, wobei er nicht weit von dem Käuzchen entfernt liegenblieb.
    Kaum hatte er den Boden berührt, als eine schwarze Wolke in die Höhe puffte und wir einen so schrillen Schrei hörten, dass wir vor Schreck zurückzuckten.
    Einen Augenblick später hatte sich die Wolke wieder verflüchtigt. Wir bekamen einen freien Blick und sahen nicht mehr den Raben am Boden liegen, sondern einen Menschen.
    Er war noch jung und trug die Kluft eines Motorradfahrers. Er also hatte uns verfolgt.
    Und wer war die zweite Person?
    Ich dachte an die langen, blonden Haare, und in meinem Magen bildete sich ein Klumpen.
    Das konnte eigentlich nur Jane Collins gewesen sein.
    Suko und ich knieten neben dem jungen Mann nieder. Sein mit zahlreichen Pickeln übersätes Gesicht hatte er verzogen, und aus seinem Mund drang ein grünlicher Brodem.
    Er war verletzt. Beide sahen wir, dass sein rechter Arm sich in Höhe des Schultergelenkes mit einem plötzlichen Ruck löste. Noch konnte er reden, und Suko stellte die erste Frage.
    »Wer bist du? Wer hat dich so zugerichtet?«
    Der Mann bäumte sich auf. Sein Körper veränderte dabei die Lage, so dass er noch ein Stück von dem abgefallenen Arm wegrutschte. Und wir bekamen mit, wie er weiter verging.
    »Tiger!« keuchte er. »Ich bin Tiger…Jane…Wikka…sie haben mich in Vogel…ahhhahhh…«
    Der letzte Schrei war fürchterlich. Er hallte schaurig durch den Geisterwald, verwehte irgendwo zwischen Bäumen und dicht wachsendem Unterholz.
    Wir standen auf. Mein Freund hob die Schultern. »Es tut mir leid«, sagte er, »aber ich habe es nicht andern oder verhindern können. Er wird sich…«
    »Schon gut, Suko, keine Vorwürfe.«
    Jedenfalls wussten wir jetzt Bescheid. Jane Collins und Wikka steckten hinter der Sache.
    Nur — wo sollten wir anfangen zu suchen? Wir mussten davon ausgehen, dass sie sich ebenfalls innerhalb dieses Waldstücks aufhielten. Wo das war, konnte niemand von uns sagen, aber wir kamen überein, die Richtung beizubehalten. Schließlich war uns auch der Vogel entgegengekommen, und sicherlich wusste Wikka längst, dass er nicht mehr existierte. Eine Hexe hatte zu ihren Dienern oder Dienerinnen stets ein besonderes Verhältnis.
    Ich schaute wieder auf mein Kreuz. Es glühte nach wie vor in einem geheimnisvollen und fahlen Grün. Irgend etwas musste in der Nähe lauern, das auf uns wartete.
    Zwangsläufig waren wir noch vorsichtiger und behutsamer als vor dem Angriff des Raben. Hinter jedem Baum, hinter jedem Busch konnte die Gefahr lauern. Wir blieben abrupt stehen, als wir etwas Dunkles durch die Zweige der Bäume schimmern sahen.
    »Entweder ist es der Himmel oder der Felsen«, sagte Suko.
    »Der Himmel liegt höher«, murmelte ich.
    »Dann tippe ich eher auf den

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