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028 - Arena der Götter

028 - Arena der Götter

Titel: 028 - Arena der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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und Dolwuunas sperrten Turkaz, den gefesselten Nordmann in den Lagerraum unter Deck, wo sie selbst noch bis vor wenigen Sonnenuntergängen gefangen gehalten worden waren. Die Izekos standen am Ufer und begafften die Schiffe. Nicht besonders wohlwollend, wie es Rulfan scheinen wollte.
    Entsetzt wichen sie zurück, als er das Luftkissenboot an Land steuerte. Aruula lud sie ein, an Bord zu kommen, doch die Izekos weigerten sich beharrlich.
    Rulfan steuerte um das zerklüftete Eisfeld herum. Er folgte den Izekos, die vor dem Boot her rannten, als wären sie auf der Flucht. Das Dröhnen der Luftpropeller hatte sie in Angst und Schrecken versetzt. Am Rande eines schneebedeckten Talkessels stellte er die Motoren aus.
    »Ihr Lager.« Aruula deutete in den flachen Talkessel. Igluu reihte sich an Igluu. In der Mitte der Siedlung erhoben sich zwei langgestreckte, dicht nebeneinander gebaute Schneehäuser. Sie überragten die anderen Igluus um eine halbe Speerlänge.
    »Gemeinschaftshütten,« sagte Suljaana. Aruula nickte. Auch auf den Dreizehn Inseln baute man im Zentrum einer Siedlung große Hütten, in denen Feste gefeiert wurden und sich die Ratsversammlungen trafen.
    Rulfan ordnete an, dass die Kinder an Bord der Twilight of the Gods bleiben sollten. Aruula erhob keinen Widerspruch. Es gab lange Gesichter, vor allem unter den Halbwüchsigen. Die kleineren Kinder waren zwar neugierig, hatten aber schon von den Libellenmonstern gehört. Die Furcht vertrieb ihre Neugier rasch.
    Borisaas verlangte mit in das Lager der Izekos kommen zu dürfen. Rulfan musste nicht mit ihm streiten - Aruula sprach ein Machtwort und der Rädelsführer der Kinder fügte sich. Mehr einer Eingebung als einer sachlichen Überlegung folgend ließ Rulfan auch den Lupa auf der Twilight of the Gods zurück.
    Aruula und er kletterten von Bord und stapften durch den Schnee ins Izeko-Dorf hinab. Rulfan schleppte einen Ledersack mit sich, in den er ein paar Sachen gesteckt hatte, die er gegen Proviant und Felle einzutauschen hoffte: Drei antike Gewehre aus Smythes Waffenbeständen, ein paar Schachteln Trockennahrung, einige hundert Meter Kunststoffseil und ein paar Dutzend Messer aus dem ehemaligen Bordrestaurant. Allesamt verrostet.
    Die Izekos schickten ihnen eine Empfangsdelegation entgegen. In unterwürfiger Haltung näherten sich die Inselbewohner, verbeugten sich ständig und machten kein Geheimnis aus ihrer Ehrfurcht. Während sie ins Lager geführt wurden, betrachtete Rulfan die Männer und Frauen genauer. Sie waren ziemlich kleinwüchsig, im Schnitt einen halben Kopf kleiner als Aruula. Dichte Barte wucherten in den Gesichtern der Männer, kleine runde Gesichter mit großporiger Haut. Rulfan sah fast durchweg blaue oder graublaue Augen.
    Man geleitete sie in einen der beiden großen Gemeinschaftsigluus. Aus einer Öffnung seines kuppelförmigen Schneedachs stieg eine Rauchsäule in den Winterhimmel. Der Boden innerhalb des Gemeinschaftshauses war eisfrei und weitgehend mit Fellen ausgelegt. In seinem Zentrum, unter der Rauchöffnung brannte ein großes Feuer.
    Der alte Göttersprecher hockte dort und erwartete sie. Zwei Schritte hinter ihm saßen etwa zwei Dutzend Männer und Frauen. Die Ältesten des Dorfes, vermutete Aruula. Sie hatten ihre Kapuzen abgestreift und ihre Fellmäntel geöffnet. Darunter trugen sie kurze Pelz-Jacken und Beinkleider aus Reena-Fell. Männer wie Frauen hatten sich ihr dichtes schwarzes Haar zu langen Zöpfen geflochten, die vor Fett glänzten.
    Mit einer einladenden Geste wies der Alte auf zwei fellbespannte Hocker neben dem Feuer. Selbst in seinem Haar konnte Rulfan keine graue Strähne entdecken. Nach und nach schlüpften immer mehr Izekos in die Gemeinschaftshütte. Nur wenige setzten sich jedoch ans Feuer. Die meisten näherten sich der Feuerstelle nicht weiter als zehn Schritte. Staunen und Ehrfurcht stand in ihren Mienen und Augen.
    Rulfan und Aruula nahmen Platz und der Göttersprecher begann zu reden. Aruula hörte aufmerksam zu, nickte hin und wieder und stellte Fragen in der Sprache der Wandernden Völker. Die Verständigung gestaltete sich müheloser, als sie erwartet hatte. »Er will wissen, ob wir Abgesandte seines Gottes sind«, übersetzte sie für Rulfan.
    »Frag ihn, wie sein Gott heißt.«
    »Thul'lan'aizir, der Erhabene und Barmherzige.«
    »Sag ihm, Thul'lan'aizir sei mir im Traum erschienen und hätte mir befohlen, auf der Insel zu landen. Und sag ihm, dass ich gehorcht hätte, obwohl wir diesen Gott

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