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028 - Das Monster und die Schöne

028 - Das Monster und die Schöne

Titel: 028 - Das Monster und die Schöne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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erschien, völlig unbewaffnet und ohne ausreichendes Licht in die Höhle zu klettern, wandte ich mich ab. Ich wollte am nächsten Tag zurückkommen und mir die Höhle bei Tageslicht ansehen.
    Langsam drehte ich mich um und entdeckte in etwa hundert Meter Entfernung Licht. Es war eine dunkle Gestalt, die eine Sturmlaterne trug. Das Knirschen der Schritte wurde lauter. Für einen Augenblick sah ich das Gesicht: Kiwibin!
    Ich lächelte grimmig. Na warte , dachte ich, Ihnen werde ich eine Reihe von höchst unangenehmen Fragen stellen.
    Das war mein letzter Gedanke. Irgend jemand riß mir die Kappe vom Kopf, und etwas Weiches wurde gegen meine Nase gedrückt. Ein süßer Geruch, unglaublich intensiv – dann wurde es dunkel um mich.

    Ich glaubte, auf einer Wolke zu schweben, fühlte mich so angenehm entspannt, als wäre mein Körper schwerelos.
    Vorsichtig schlug ich die Augen auf. Ich befand mich in Tanjas Haus. Es war hell im Zimmer. Ich rief nach ihr, und nach wenigen Sekunden trat sie ins Zimmer. Sie war so wie gestern gekleidet.
    »Hallo!« sagte sie lächelnd.
    Ich sprang auf. »Wie bin ich hierhergekommen?«
    »Ich habe dich gestern vor meinem Haus gefunden. Du warst bewußtlos.«
    Ich glaubte ihr kein Wort. Aber es war jetzt auch nicht so wichtig, wo sie mich gefunden hatte. Ich packte sie an den Schultern und sah ihr in die Augen. »Ich habe dir eine Menge Fragen zu stellen. Das kannst du dir ja denken.«
    Sie schüttelte den Kopf und lächelte weiter. Das brachte mich fast zur Raserei. Ihre Schultern fühlten sich weich und warm an. »Wer bist du, Tanja? Und woher kommst du?«
    »Du bist zu neugierig«, sagte sie abweisend. »Laß mich los! Ich mache das Frühstück für dich.«
    »Das hat Zeit. Ich muß mit dir sprechen, Tanja. Gestern ist mir aufgefallen, daß du keine Fußspuren im Schnee hinterläßt. Wie ist das möglich?«
    »Das ist nichts Außergewöhnliches. Die meisten Bewohner Novornajas sind so wie ich.«
    »Was weißt du über den Wijsch?«
    »Nichts.«
    Ich schüttelte sie wütend. »Antworte mir endlich einmal vernünftig!«
    »Laß mich los!« fauchte sie. »Du mißbrauchst meine Gastfreundschaft.«
    Ich ließ die Hände sinken, und sie rieb sich die Schultern.
    »Du hast mir weh getan«, sagte sie vorwurfsvoll.
    »Ich will endlich wissen, was hier vorgeht«, sagte ich heftig. »Ist das so schwer zu verstehen?«
    »Es braucht dich nicht zu interessieren. Denk nicht daran!«
    Sie trat einen Schritt auf mich zu und schlang ihre Arme um meinen Hals. Ich spürte den federnden Druck ihrer Brüste, und dann lagen ihre Lippen auf den meinen, weich und heiß. Sie drängte sich enger an mich, und ich erwiderte ihren Kuß, der immer hungriger und verlangender wurde. Dann löste sie sich von mir, trat einen Schritt zurück und sah mich mit leuchtenden Augen an.
    »Ich bin froh, daß ich dich gefunden habe«, sagte sie. »Und nur das ist wichtig. Alles andere ist uninteressant.«
    Was hatte das nun zu bedeuten? Spielte sie mir Theater vor? Wollte sie mich auf diese Art einlullen?
    Sie lächelte mir zu und lief aus dem Zimmer.
    Ich sah ihr mit zusammengebissenen Zähnen nach und ging langsam auf und ab. So kam ich nicht weiter. Ich mußte unbedingt mit Petropov sprechen. War das gestern vor der Höhle tatsächlich Kiwibin gewesen? Ich hatte sein Gesicht nur einen Augenblick gesehen, aber eigentlich war jede Täuschung ausgeschlossen.
    Tanja riß mich aus meinen Gedanken. Sie brachte das Frühstück, und da merkte ich erst, wie hungrig ich war. Es war so wie gestern: Sie saß mir gegenüber und sah mir lächelnd beim Essen zu.
    »Können wir nicht vernünftig miteinander sprechen?« fragte ich, als ich mit dem Essen fertig war.
    »Du mußt mich verstehen. Ich darf nichts sagen, sonst würde ich vielleicht alles zerstören. Und das will ich nicht.«
    »Was willst du nicht zerstören?«
    »Das sage ich dir später«, sagte sie und stand auf. »Wir machen jetzt eine Schlittenfahrt. Ich werde dir etwas zeigen.«
    Das paßte eigentlich nicht in meinen Plan, da ich mich lieber zuerst mit Petropov unterhalten hätte. »Wohin fahren wir?«
    »Laß dich überraschen. Es wird dir gefallen.«
    Ich wusch mich und stellte zu meiner Überraschung fest, daß die Beule auf meiner Stirn verschwunden war und meine Lippen tadellos verheilt waren. Mein Entschluß festigte sich: Ich würde alles daransetzen, um das Rätsel zu lösen, das Tanja und die Bewohner Novornajas umgab.
    Fünf Minuten später war ich für die Fahrt

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