Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
028 - Ghouls in Soho

028 - Ghouls in Soho

Titel: 028 - Ghouls in Soho Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
Ungeheuer?«
    »Nimm dich zusammen, Vicky. Hilf mir! Befreie mich von den Fesseln.«
    Vicky war unfähig, etwas zu tun.
    »Nun mach schon!« drängte ich sie.
    Das Betäubungsgas steckte noch in ihr. Und der Anblick dieser vielen Monster war ein zusätzlicher Schock, der sie lähmte. »Wir sind verloren, Tony«, hauchte sie.
    Die Ghouls quollen förmlich aus dem Raum, in dem sie David Newland untergebracht hatten. Wie eine riesige gallertartige Masse mit vielen Armen und Beinen schoben sie sich auf uns zu.
    »Die Fesseln, Vicky! Nimm sie mir ab!« schrie ich.
    Endlich reagierte meine Freundin. Sie trat hinter mich und bemühte sich, mit zitternden Fingern die harten Knoten aufzukriegen.
    »Ich kann es nicht, ich schaff das nicht, Tony!« schluchzte sie.
    »Du mußt!«
    »Was hat das noch für einen Zweck?«
    »Zum Teufel, tu, was ich dir sage!« schrie ich sie an. Das brachte sie einigermaßen zur Besinnung, denn einen solchen Ton war sie von mir nicht gewöhnt.
    Es tat mir leid, sie so behandelt zu haben, aber ich bin auch nur ein Mensch, und meine Nerven waren nahe daran, zu zerreißen. Dicke Schweißperlen standen auf meiner Stirn.
    Unaufhaltsam rückte die Ghoul-Front näher. Mir klopfte das Herz hoch oben im Hals, während sich Vicky Bonney immer noch vergeblich bemühte, mir die Fesseln abzunehmen.
    »Das Feuerzeug!« keuchte ich. »Schnell, Vicky. Es steckt in meiner Hosentasche!«
    Sie schob ihre schlanke Hand in die falsche Tasche.
    »Nein, rechts!« stieß ich aufgeregt hervor.
    Ich bin zwar Nichtraucher, besitze aber dennoch ein Feuerzeug.
    Ein Feuerzeug, das es in sich hat. Man konnte damit nicht nur Zigaretten anzünden. Ein Druck auf einen bestimmten Knopf verwandelte das handliche Silberding in einen magischen Flammenwerfer.
    Mein Freund und Nachbar, der Parapsychologe Lance Selby, hatte diese Waffe zusammen mit einem rumänischen Kollegen entwickelt. Sie hatte mir schon hervorragende Dienste geleistet.
    Vicky Bonney riß das Feuerzeug heraus. Auch sie wußte, wie man den magischen Flammenwerfer einsetzte, und dieses Wissen rettete ihr im nächsten Moment das Leben, denn einer der Ghouls löste sich von der Masse.
    Er wollte der erste sein, und sein Ziel war Vicky Bonney.
    »Vicky!« schrie ich.
    Mein Warnruf riß sie herum. Sie sah den Ghoul heranstürmen und drückte auf den Knopf. Eine armlange Feuerlohe stach gegen das Höllenwesen. Das aufzuckende Feuer stoppte die anderen Ghouls für Sekunden.
    Der getroffene Ghoul verwandelte sich in eine lebende Fackel.
    Seine höllischen Artgenossen wichen vor ihm zurück. Sie befürchteten, ebenfalls Feuer zu fangen, und tatsächlich bestand diese Gefahr.
    Das Wesen verbrannte. Nichts blieb von ihm übrig. Das war ein Schock für die anderen Leichenfresser, den wir nützen mußten.
    »Die Fesseln!« erinnerte ich meine Freundin heiser. »Mach schnell! Brenn sie durch!«
    »Aber deine Hände…«
    »Nimm keine Rücksicht. Ich nehme lieber ein paar Brandblasen in Kauf als den Tod!«
    Vicky brachte die normale Feuerzeugflamme an meine gefesselten Hände heran. Eine stechende, schmerzende Hitze folterte mich. Ich preßte die Kiefer zusammen und verzerrte das Gesicht.
    Ich mußte das aushalten, selbst wenn es noch so weh tat. Der Schweiß rann mir in die Augen. Ich atmete schwer, und plötzlich spürte ich, wie die Fesseln sich lockerten.
    Mein Herz machte einen Freudensprung. Endlich konnte ich meine Hände wieder gebrauchen. Ich schleuderte die durchgebrannten Stricke auf den Boden und riß Vicky Bonney das Feuerzeug aus der Hand.
    »Danke!« stieß ich zwischen den Zähnen hervor.
    Der beißende Schmerz ebbte langsam ab. Ich konzentrierte mich auf die Überzahl der Ghouls, den Flammenwerfer in der Linken, die Rechte mit dem magischen Ring zur Faust geballt. So stand ich da. Abwartend.
    Ich machte mir nichts vor. Wenn die Dämonen alle auf einmal angriffen, waren wir verloren. Noch zögerten sie, und es wäre verdammt wichtig gewesen, daß mir eine Idee kam, wie wir unser Leben gegen so viele Bestien verteidigen konnten.
    Suchend schweifte mein Blick umher. Der Fluchtweg war vergittert. Ich wußte zwar, wo sich der Hebel befand, mit dem man das Gitter heben konnte, doch davor standen fünf Ghouls, die mich wohl kaum an den Hebel heranlassen würden.
    Wir wichen zurück. »Bleib immer hinter mir«, empfahl ich Vicky.
    »Unsere Chancen habe sich gebessert.«
    »O Tony, warum siehst du der Wahrheit nicht ins Gesicht? Was kannst du mit dem Ring und mit dem

Weitere Kostenlose Bücher