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028 - Zimmer 13

028 - Zimmer 13

Titel: 028 - Zimmer 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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nicht passiert, wenn er Peters Begabung gehabt hätte.«
    »Peters Begabung?« fragte Jonny.
    »Ich rede nicht von seiner jetzigen Begabung, ich denke daran, was er vor vierzehn, fünfzehn Jahren war. Wie glänzend entwarf er seinen Schlachtzug, wie meisterhaft bereitete er seinen Rückzug vor! Seine großartigen Alibis - wenn wir ihn geschnappt hätten, wäre er nicht nur freigesprochen, sondern auch noch aus der Armenkasse honoriert worden! Es war der Ehrgeiz jedes jungen Beamten, ihn zu fangen, einen Fehler, eine Lücke in seinem Plan zu finden. Doch er hatte weder von Klugen noch von Dummen etwas zu fürchten.«
    »Er würde rot werden, wenn er Sie hören könnte!« »Aber es ist so, Jonny. Allein die schlauen Briefe, die er schrieb, um uns zu täuschen! Mit Briefen hat er Kolossales geleistet. Er brachte Menschen zusammen, lockte sie an Orte, wo er sie haben wollte, und wo ihre Anwesenheit am nützlichsten für ihn war. Ich erinnere mich, wie er meinen Chef genau zehn Minuten nach neun nach Charing Cross unter die Uhr kommen ließ, sich ihm zu erkennen gab und ihn zwang, den Beweis für sein Alibi zu liefern!«
    Als Craig bewundernd vor sich hin lächelte, fragte Gray:
    »Ist es nicht ein wenig auffallend, daß Sie und er so gute Freunde sind?«
    »Nicht nur auffallend, sondern höchst verdächtig!« Er langte nach einer Flasche. »Ein Glas Wein gefällig?«
    »Nein, danke, ich trinke selten. In unserem Beruf brauchen wir einen klaren Kopf. Wir können uns nicht erlauben zu träumen.«
    »Hm, wir können nur das«, meinte Craig. »Aber warum reden Sie von ›unserem Berufe‹, alter Freund? Sie haben es doch hinter sich?«
    Jonny fing einen Blick der Braut auf. Es war nur ein kurzes Aufblitzen, aber er glaubte alles darin bestätigt zu sehen, was er befürchtete - Schrecken, Bestürzung und Hilflosigkeit. Er biß die Zähne zusammen und wandte sich rasch dem Inspektor zu.
    »Wie steht es mit Ihrem Geschäft?« fragte er ihn.
    »Still.«
    »Das tut mir leid. Aber es ist überall so, nicht wahr?«
    »Wie ist es Ihnen - auf dem Lande ergangen?« fragte Craig.
    »Wunderbar! In meinem Schlafzimmer fehlten zwar Tapeten, aber die Bedienung war recht gut.«
    Craig stieß einen Seufzer aus.
    »Ja, ja, solange man lebt, lernt man. Es hat mir sehr, sehr leid getan, Jonny. Ein Mißgeschick, aber was nützt es, darüber zu klagen? Sie waren einer von denen, die Unglück hatten. Wenn alle, die Gefängnis verdienten, auch drin säßen - nun, es gäbe keine Wohnungsfrage mehr. Es waren eine ganze Reihe Stars da, wie ich hörte? Harry Becker und der junge Lew Storing, na, der alte Legge muß zu Ihrer Zeit auch dort gewesen sein, und jener andere Bursche, der Name fällt mir nicht ein, der Notenfälscher -ach ja, Carper. Haben Sie ihn mal gesehen?«
    »Ja, wir haben einmal am gleichen Karren gezogen.«
    »Ah! Ich wette, Sie haben einiges gehört. Hat er mit Ihnen gesprochen?«
    »Jawohl.«
    Crag neigte sich vor, und seine Stimme wurde leiser.
    »Angenommen, der Mann, der Sie damals los sein wollte, und der Mann, den ich brauche, wären ein und derselbe - und ich habe Grund zu der Annahme, daß es sich so verhält -, könnten wir unter diesen Umständen nicht Geheimnisse miteinander austauschen?«
    »Ja, natürlich könnten wir zusammen plaudern, es würde ein hübsches Duo abgeben. Aber es wird nicht geschehen. Offen gestanden, Craig, ich kann Ihnen über den ›großen Drucker‹ nichts sagen. Reeder müßte eigentlich alles wissen!«
    »Reeder!« grollte Craig verächtlich. »Ein Dilettant! Das ganze Getue um diese Leute vom Geheimdienst ist mir zuwider. Wenn die Sache der Polizei überlassen worden wäre, hätten wir den ›großen Drucker‹ längst in unserer Hand. Haben Sie ihn mal gesehen, Jonny?«
    »Nein«, log Jonny.
    »Aber Reeder, wie? Früher hatten sie einen Beamten dort namens Golden, einen alten Kerl, der glaubte, die Fälscher fangen zu können, indem er in seinem Büro saß und scharf nachdachte. Reeder taugt auf jeden Fall nicht viel mehr. Ich hab' ihn nur einmal gesehen - eine Karikatur auf der Schwelle des Greisenalters!« Craig seufzte wieder tief, und während er einen bekümmerten Blick über die frohe Tafelrunde schweifen ließ, sagte er leise: »Ganz im Vertrauen, Jonny, ich wüßte, wie Sie sich leicht fünfhundert Pfund verdienen könnten.«
    »Nichts zu machen, Craig!«
    »Sind wir beide nicht Männer der guten Gesellschaft?«
    »Ja, sicher, aber nicht der gleichen Gesellschaft.«
    Der Inspektor

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