0280 - Die Weltraumdetektive greifen ein
Meister gefunden - ihm wahrsten Sinne des Wortes ...
„Ja, du hast recht, Mory!" äußerte er mit heiserer Stimme.
„Während wir unsere ganze Kraft darauf konzentrierten, Boden zu gewinnen und aus militärischen Auseinandersetzungen siegreich hervorzugehen, haben die Meister der Insel unsere Macht von ihnen heraus untergraben." Er lachte schrill. „Warum sind wir es nicht gewesen, die eine solche Taktik angewandt haben? Warum ließen wir uns die Art und Weise der Kriegführung von jenen Leuten diktieren, die wir verachten?"
„So darfst du nicht sprechen, Perry!" flüsterte Mory. „Sie besaßen uns gegenüber einen entscheidenden Vorteil: Unsere Galaxis war ihnen bis ins Detail bekannt, während wir von Andromeda kaum ein Prozent kennen - und auch das nur oberflächlich. Wir konnten bisher noch keinen Geheimdienstkrieg führen. „ Perry Rhodan beruhigte sich allmählich wieder.
„Es wird Zeit, daß wir diesen Zustand ändern", sagte er entschlossen. „Zuerst jedoch müssen wir die innenpolitische Lage wieder bereinigen. Wir fliegen morgen früh zur Erde zurück!"
„Meinst du, daß wir es schaffen werden ...?" Mory sah zu ihm auf.
Er sah die stumme Verzweiflung in ihrem Blick, und ihm fiel kein besseres Argument ein, als sie in die Arme zu nehmen.
Am Morgen des 25. November 2404. Erdzeit, traf die CREST III, nach passieren des „Schrotschußtransmitters" und des Galaktozentrischen Sonnensechsecks auf Kahalo ein.
An Bord des Flaggschiffes der Imperiumsflotte befanden sich - außer der normalen Besatzung - Perry Rhodan, seine Gattin Mory Rhodan-Abro, Atlan, der USO-Spezialist Lemy Danger und Baar Lun, der Letzte der Moduls. Außerdem kehrte Homer G. Adams mit der CREST III in die heimatliche Milchstraße zurück.
Der Großadministrator hielt sich nur kurz auf Kahalo auf. Er inspizierte die Verteidigungsanlagen und den Hauptstützpunkt der Kahalo-Flotte und fand alles in bestem Zustand. Ein wenig verblüfften ihn die neuen Ausgeh- und Paradeuniformen der Flottenoffiziere sowie die zum Teil veränderten Umgangsformen.
Daran merkte er, daß wieder einmal eine neue Generation herangewachsen war und sich anschickte, mit überholten Bräuchen und Traditionen aufzuräumen. Bei aller Begeisterung, mit der man ihn begrüßte, spürte er doch eine gewisse Reserviertheit heraus, den Stolz des körperlich und geistig hochgezüchteten Galakto-Terraners, dessen kritischer Sinn auch nicht vor dem Größten aller Unsterblichen haltmachte.
Aber nachdem er darüber nachgedacht hatte, stufte er die Veränderungen als positiv und fortschrittlich ein. Ja, er sah sie sogar als einen Beweis für die unaufhaltsame Höherentwicklung der Gattung Mensch an. Allerdings kostete es ihn Überwindung, die Überlegenheit des neuen Offizierstyps gegenüber dem alten anzuerkennen. Praktisch waren Haudegen der alten Schule nicht mehr gefragt; sie mochten noch als einfache Soldaten der Landekommandos gut sein - der neue Offizier war in erster Linie Kybernetiker und brauchte eine feindliche Flotte überhaupt nicht zu Gesicht zu bekommen, um die Raumschlacht bis ins winzigste Detail vorzuplanen und zu dirigieren. Damit verlor die Raumkriegführung jegliche Romantik. Dem Gesicht Don Redhorses war deutlich anzumerken, daß der Cheyenne sich mit der veränderten Situation nicht anzufreunden vermochte. Rhodan fand jedoch keine Zeit, sich mit diesem Ergebnis der Entwicklung zu beschäftigen. Er hatte genug damit zu tun, die neusten Meldungen einzusehen, die aus dem Imperium und Randgebieten gekommen waren.
Verbittert stellte er fest, daß bereits großer Schaden angerichtet worden war. Vor allem das Prestige des Solaren Imperiums hatte unter der progressiven Geldentwertung gelitten. Schon weigerten sich die Springer, die immer noch einen bedeutenden Teil des intergalaktischen Handels kontrollierten, solare Zahlungsmittel anzunehmen. Sie gaben ihre Handelsgüter nur noch dann ab wenn sie im Tauschverfahren andere Güter von entsprechendem Gegenwert erhielten. Das war ein Rückfall in die Barbarei. Rhodan verstand dieses Alarmzeichen recht gut.
Aber nicht nur das. Selbst die terranische Industrie weigerte sich bereits, Staatsaufträge anzunehmen. Allein die staatseigenen Kombinate und die Staatswerften auf Luna arbeiteten noch mit Hochdruck. Aber schon waren die Vertreter der Gewerkschaft bei den Staatlichen Kommissaren und Betriebsdirektoren vorstellig geworden und protestierten dagegen, daß die Arbeiter, Ingenieure und Wissenschaftler
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