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0280 - Die Weltraumdetektive greifen ein

Titel: 0280 - Die Weltraumdetektive greifen ein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatte man der Administration des Yogul-Systems keinen Verstoß gegen die Prinzipien der Autonomie und des Imperiums nachweisen können.
    Administrator Garviah war ein großer, schlanker Mann mit dunkelbrauner Haut und wolligem, schwarzem Haar. Die Form seines Schädels zeugte von großer Intelligenz, aber auch von Rücksichtslosigkeit. Er sprach mit beherrschter, ruhiger Stimme und begleitete seine Rede mit sparsamen, aber ausdrucksvollen Gesten.
    Jean-Pierre Marat wurde immer unruhiger, je länger Garviah sprach. Der Maharaner brachte absolut logisch klingende Argumente vor; er vermied Widersprüche zu Rhodans Rechenschaftsbericht, und er verzichtete auf jegliche Polemik.
    Selbst Marat, der gelernt hatte, die verzweigtesten Gedankengänge zu überschauen und mit unbestechlicher Logik zu prüfen, vermochte nicht alle Argumente Garviahs zu widerlegen.
    Der Maharaner zweifelte mit viel Geschick und Überzeugungskraft die Wichtigkeit der Expansionspolitik an, die Perry Rhodan im Namen des Imperiums betrieben hatte. Er forderte die anderen Administratoren auf, sich ebenfalls für eine innere Stabilisierung einzusetzen und den Wohlstand auf alle Welten zu tragen, anstatt die Steuergelder und anderen Staatseinnahmen für Absicherungsbestrebungen in Andromeda zu verbrauchen.
    Als Garviah die Rednerloge verließ, setzte eine heftige Debatte ein. Das für und Wider der Rhodanschen Politik wurde leidenschaftlich oder mehr sachlich erwogen. Reginald Bull als Versammlungsleiter mußte immer öfter undisziplinierte Zwischenrufer ermahnen.
    Nach fünf Stunden wurde die Sitzung unterbrochen. Die Administratoren und ihre Berater strömten aus der Versammlungshalle, um in den zahlreichen luxuriösen Gaststätten der Solar-Hall zu speisen.
    Als Rhodan die Schalentribüne verließ, war sein Gesicht von Sorge gezeichnet. Er wußte, was ihn nach der Pause erwarten würde.
    Das Erwartete geschah.
    Sofort nach Wiedereröffnung des Parlaments stellten zweihundertelf Administratoren einen Mißtrauensantrag gegen Perry Rhodan mit dem Ziel, den Großadministrator zum Rücktritt zu zwingen.
    Der spontan aufbrandende Beifall zeigte, daß ein großer Teil der anderen Administratoren diesen Antrag unterstützte.
    Es sah so aus, als seien die Tage Perry Rhodans als Großadministrator gezählt.
    Aber er hatte damit gerechnet und sich auf den Gegenschlag vorbereitet. Jetzt berichtete er jene Dinge, die zuerst als streng geheim angesehen worden waren. Er erzählte von seinen Erlebnissen in der Vergangenheit, schilderte die Welt und das Imperium der ersten Menschen, der Lemurer, und deren Niederlage im Kampf gegen die Haluter. Er schwieg nicht einmal über die technisch-wissenschaftliche Überlegenheit der Meister der Insel, gegen deren Macht das Solare Imperium noch immer ein Nichts darstellte. Und er sagte den Administratoren ganz klar, worauf die Zerrüttung der solaren Währung zurückgeführt werden mußte und daß man von nun an mit immer neuen Anschlägen rechnen konnte - jedenfalls solange die Macht der MdI nicht gebrochen war.
    „Die Feinde sind unter uns!" schloß er „sie säen Aufruhr, Not und Chaos. Sicher, wir werden mit der Währungskrise fertig werden, aber ihr wird die nächste Krise folgen, und so geht es weiter, bis die Menschheit in einer Katastrophe galaktischen Ausmaßes vergeht.
    Die einzige Möglichkeit, dem zu begegnen, ist die Wahrung der Einheit der Menschheit und eine bis zum Äußersten gehende Anstrengung auf allen Gebieten, denn wir müssen dieses Schlangennest in Andromeda ausheben, wenn wir nicht untergehen wollen."
    Er schlug mit der Faust auf den Tisch, als einige Zwischenrufer ihn unterbrachen.
    „Natürlich bin ich nicht unfehlbar. Natürlich werde ich auch Fehler gemacht haben oder noch begehen. Aber nicht die Person spielt jetzt eine Rolle, sondern einzig sind allein der Nutzen, den jene Person dem Imperium bringt. Falls Sie jemanden kennen, der dem Imperium der Menschheit mehr nützen kann als ich, dann zeigen Sie ihn mir. Dann trete ich freiwillig zurück!"
    „Garviah!" ertönten einige Schreie.
    Jean-Pierre Marat sah, wie Reginald Bull verächtlich grinste. Es war offensichtlich, daß die Verteidigungsrede Rhodans gezündet hatte.
    Fünf Minuten später lag das Ergebnis der Kampfabstimmung vor: Der Mißtrauensantrag wurde mit überwältigender Mehrheit vom Parlament zurückgewiesen und damit Rhodan erneut als Großadministrator im Amt bestätigt.
    Rhodan war sichtlich bewegt. Marat konnte es von seinem

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