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0280 - Entscheidung am Teufelsfelsen

0280 - Entscheidung am Teufelsfelsen

Titel: 0280 - Entscheidung am Teufelsfelsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Luke!
    Eines der beiden Mädchen, die als Gesellschafterinnen mitflogen, oder wie auch immer man es nennen mochte, zerrte verzweifelt am Luk. Coch packte zu, riß an der Verriegelung und sprengte sie auf.
    »Wo ist Bella?« keuchte Andrews.
    Bob Coch stieß ihn hinaus, während sich das Flugzeug weiter drehte. Blake Andrews stürzte in einen Funkenwirbel. Coch packte den Arm des Mädchens, riß es mit sich. Dinah kreischte. Sie stürzten. Coch stöhnte auf, rollte sich herum und sah, wie der große zerfetzte und hoffnungslos verformte Stahlrumpf des Flugzeugs kreiselnd über die schmale Spitzkante des Plateaus driftete. Das Flugzeug rutschte auf einer Feuerlohe, die hinter ihm sofort wieder verlosch.
    Für ein paar Sekundenbruchteile durchzuckte Coch noch die vage Hoffnung, die Maschine würde doch noch an einer Kante hängenbleiben. Dann aber kippte sie über und verschwand in der Tiefe.
    Mit Ben Foster, der vermutlich im Cockpit erdrückt worden war, und mit Bella.
    Vierhundert Meter tiefer zerplatzte das Wrack in einer aufbrüllenden Detonation und jagte Feuerschein und weißglühende Trümmerteile in den blutigroten Himmel hinauf.
    In die eintretende Stille drang das hilflose Schluchzen des Mädchens Dinah.
    ***
    Damals, dachte Asmodis, war es leichter gewesen. Damals, als er mit seiner Gefangenen nach hier kam, weil es hier niemanden gab, der Zamorra noch helfen konnte, wie er geglaubt hatte. Und doch hatte Merlin ihn gefunden und den Zweikampf unterbrochen.
    Aber etwas in Ash’Naduur hatte sich verändert. Es war anders als früher. Asmodis spürte es. Schleimig umfloß es ihn, während er sich durchkämpfte. Leckte an ihm, versuchte ihn zu verbrennen. Aber er widerstand. Vielleicht, überlegte er, war es ein Fehler, selbst herzukommen. Er hätte Sanguinus schicken können, oder Nocturno… Aber andererseits hätte er sie dann einweihen müssen. Und selbst er, der Fürst der Finsternis, wußte noch nicht alles.
    Es war vielleicht besser, wenn der Kreis der Eingeweihten klein blieb, ehe Halbwissen zu Gerüchten führen konnte.
    Asmodis spürte festen Boden unter seinen Füßen. Er nahm die Gestalt an, in der ihn die Menschen fürchteten, und sie war auch am leichtesten einzuhalten. Der bocksfüßige Geschweifte, dessen Hörner aus der Stirn wuchsen… Weil diese Gestalt so leicht war, würde sie ihm keine sonderlichen Anstrengungen abverlangen. Und das mochte wichtig werden.
    Asmodis versuchte sich zu orientieren. Er sah die bizarren Felsen ringsum. Berge und Zacken überall, und nirgendwo war ein Ende abzusehen. Es war eine Welt, die in sich selbst zurückführte. Und sie war ihm feindlich gesonnen.
    Anders als damals, als sie neutral war.
    Eine unbekannte Macht polte Ash’Naduur um.
    Das war nicht in Asmodis’ Sinn. Der Fürst der Finsternis stampfte mit dem Huf auf. Funken sprangen auf, aber er vermochte den Fels nicht zu ritzen.
    Das machte ihn um eine Hoffnung ärmer. Er konnte keine Zauberzeichen in den Stein zeichnen und sich ihre Macht zunutze machen!
    Da aber fühlte er etwas anderes.
    Irgendwo starben zwei Menschen.
    Und gierig griff der Geist des Höllenfürsten auf und sog ihre Lebensenergien in sich auf. Formte sie um. Ritt auf einem Feuerstrahl dorthin, wo andere Menschen waren. Und hielt sich noch verborgen.
    Da war ein Flugzeug abgestürzt und in der Tiefe zerschellt. Wie durch ein Wunder hatten drei Menschen überlebt.
    War es wirklich ein Wunder? Oder hatte jene Macht dafür gesorgt, die das Flugzeug aus der Menschenwelt entführt hatte? Plante sie etwas mit der Lebenskraft dieser Menschen?
    »Nein«, flüsterte Asmodis, der unsichtbare Beobachter. »Besser ist es, wenn ich sie bekomme. Ich brauche ihre Kraft, um Ash’Naduur wieder zu dem zu machen, was es früher war - und ich brauche ihre Seelen für die Hölle…«
    ***
    »Monsieur Zamorra, Telefon!« rief Raffael Bois. »Herr Möbius aus England.«
    Die leidenschaftliche Umarmung löste sich. Zamorras Blick verdüsterte sich. »Ich bin nicht da«, knurrte er grimmig. »Sie sind noch mit mir unterwegs hierher, Raffael!«
    Der alte Diener schüttelte den Kopf. »Es sei sehr dringend, deutete Herr Möbius an.«
    Nicole seufzte entsagungsvoll. »Dann geh schon hin und wimmele ihn ab«, sagte sie. Vorsichtig angelte sie nach dem funkelkristallbesetzten Tanga-Höschen und legte es an. »Verschwendung… Das Oberteil anzuziehen, habe ich ja doch nie Gelegenheit…«
    Zamorra wickelte sich in das Badetuch, und Hand in Hand mit Nicole folgte er

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