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0281 - Die Höhlen des Schreckens

0281 - Die Höhlen des Schreckens

Titel: 0281 - Die Höhlen des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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nicht auf dem Fahrersitz. Der Lederduft war eindeutig. Mühsam hob er den Kopf, ignorierte die Nackenschmerzen und öffnete die Augen.
    Draußen war es dunkel, und der Wagen stand. Er mußte gerade zum Stehen gekommen sein, weil die Person, die ihn fuhr, soeben ausstieg.
    Zerschrammte Jeans und enger Pullover… Anja Feld!
    Ted fragte sich, wie sie so schnell aus der Lähmung wieder hatte erwachen können. Da ging etwas nicht mit rechten Dingen zu. Aber was stimmte denn hier schon an dieser vertrackten Geschichte?
    Er spürte den leichten Druck in der Hosentasche und wußte, daß sein E-Schocker noch da war. Ob es seinen Dhyarra noch gab, wußte er nicht, aber das war jetzt zweitrangig. Er griff nach rechts, stieß die Wagentür auf und ließ sich nach draußen fallen.
    Und dann konnte er sich gerade noch festhalten, weil es direkt neben dem Rolls steil bergab ging. Um ein Haar wäre er auf beschleunigte Talfahrt gegangen.
    Und wie seine Nackenmuskeln schmerzten, und im Hinterkopf hämmerten gleich alle sieben Zwerge auf einmal herum wie im Bergwerks-Stollen auf Kohlensuche! Kurz wurde ihm schwarz vor Augen. Als er wieder sehen konnte, stand Anja Feld vor ihm.
    In ihren Augen glühte es wieder. Aber das blaue Phänomen mit den drei Augen zeigte sich nicht, obgleich Ted darauf wartete.
    Anja Feld ließ ihm keine Chance.
    Sie schaltete ihn wieder mit einem gut gezielten Schlag aus. Bevor er abrutschen konnte, kauerte sie schon und hielt ihn fest. Mit unheimlicher Körperkraft wuchtete sie ihn wieder hoch und trug ihn dorthin, wo sie selbst am vergangenen Abend abwärts gerutscht war und das kahle Bäumen am Hang wußte.
    Da ließ sie den Geisterreporter los.
    Ted rutschte mit massenweise Geröll nach unten!
    Trotz der Dunkelheit hatte Anja Feld gut gezielt. Der Baum fing Teds Rutschpartie ab. Er blieb nicht lange allein. Anja folgte ihm auf dem gleichen Weg!
    Auf dem schmalen Pfad, der nur für die Bergziegen zugelassen war, fand sie wieder festen Halt und trug Ted Ewigk erneut, als sei er nicht schwerer als eine kleine Papierkugel. Keine Sekunde lang drohte Anja mit ihrer Last abzurutschen. Sie erreichte den äußeren Höhleneingang in kurzer Zeit und drang mit ihrem Gefangenen ein.
    Diesmal setzte ihr die Stahltür wieder nichts in den Weg, öffnete sich vor ihr und schloß sich sofort wieder. In der Mitte der Vierzig-Meter-Höhle, in der blaues kaltes Licht vorherrschte, befand sich immer noch der Steinsockel mit dem frei schwebenden blauen Ring.
    Anja Feld ließ Ted Ewigk zu Boden sinken.
    Sie wartete.
    Zwanzig Sekunden vergingen. Dann packte sie wieder die unsichtbare Kraft und schickte sie schwebend wieder durch die Tür nach draußen. Daß innerhalb der Höhle die Wirklichkeit erneut umkippte, bekam sie nicht mehr mit.
    Es interessierte sie auch nicht. Ihr Wachbewußtsein war unterdrückt und wußte nichts von alledem. Sie befand sich immer noch unter der Kontrolle des anderen.
    Sie trat nach draußen, eilte wieder über den Pfad und kletterte dann den Hang hinauf. Das unter ihren Schuhen rutschende Geröll störte sie nicht. Sie war fast gewichtslos, als sie den Steilhang hinauflief, den sie unter normalen Umständen nur mit dem Seil hätte schaffen können.
    Sie erschien oben auf der Kante.
    Und erwachte aus dem unheimlichen Griff des Fremden…
    ***
    Rudolfo blieb etwas zurück, als er erkannte, wohin die Autodiebin wollte. Sollte das denn alles wahr sein?
    Er fuhr ohne Licht, damit sie ihn nicht so schnell erkennen konnte. Um diese Zeit war hier draußen ohnehin kein anderer Verkehrsteilnehmer unterwegs, und wenn er hinter sich im Rückspiegel Scheinwerfer aufflammen sehen sollte, konnte er immer noch dezent die Bremse berühren und sich damit beleuchten.
    Dann ging drüben alles blitzschnell.
    Der Rolls stoppte, die Diebin sprang heraus und wieselte um den Wagen herum. Auf der anderen Seite taumelte ein Mann ins Freie, in dem Rudolfo Ted Ewigk zu erkennen glaubte. Er wurde niedergeschlagen, und dann verschwand das Mädchen mit ihm in die Tiefe!
    »Spinne ich?« murmelte Rudolfo. »Das gibt’s doch nur im Kino…«
    Der Rolls stand in der geschotterten Parkbucht. Rudolfo parkte seinen BMW daneben und schaltete jetzt Standlicht ein, damit nicht irgend ein Troll über die Straße fegte und ihn erwischte. Dann stieg er aus und sah nach unten.
    Das Mädchen war verdammt fix und schon mit Ewigk verschwunden.
    »Teufel auch«, knurrte er. Woher besaß die Blonde, deren Haare im Mondlicht leuchteten, diese Kraft

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