Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0281 - Die Höhlen des Schreckens

0281 - Die Höhlen des Schreckens

Titel: 0281 - Die Höhlen des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
antworten. Ich habe Zeit«, sagte sie. »Wer bist du? Warum besitzt du einen Dhyarra-Kristall?«
    »Du weißt, was das für Steine sind?«
    Sie sah ihn nur an. Ted grinste zurück und spielte Auster, die äußerst verschwiegen ist und sich verschlossen hält. Er kletterte auf den Steinsockel und streckte die Hand aus, um den blauen Ring zu berühren.
    Seine Hand tauchte darin ein. Er sah sie nicht mehr. Wie abgeschnitten. Aber dann sah er auf der Innenseite des Ringes die Hand wieder auftauchen - mehr als fünfzig Zentimeter vom Unterarm entfernt. Er bewegte die Finger.
    »Interessant…«
    Er zog sie langsam wieder zurück, und so wie drüben der Handballen verschwand, die Finger folgten, so tauchte die Hand hier wieder auf. Ted grinste. »Spielerei«, murmelte er provozierend. »Damit erschreckt man kleine Kinder. Es gibt perfektere magische Techniken.«
    »Woher willst du das wissen?« fuhr sie auf.
    Ted grinste immer noch. Er hatte das Wesen, das sie kontrollierte, aus der Fassung gebracht.
    »Man kommt weit herum«, sagte er. »Bei Gelegenheit solltest du dich mir auch mal in deiner wahren Gestalt zeigen. Oder bist du dazu zu feige?«
    Er wartete gespannt ab. Sprang sie ihn jetzt erbost an, oder glitt seine Provokation an ihr ab?
    Sie glitt ab!
    »Vergiß meine Frage nicht«, sagte sie nur.
    »Welche Frage?« gab Ted zurück. Er näherte seine Hand der Tasche, in der er seinen E-Schocker fühlte. Anja Feld hatte es nicht für nötig gehalten, ihm die Waffe abzunehmen. Warum? Wußte sie, daß ihm die Waffe hier nichts nützte? Schön, er konnte sie wieder niederstrecken, aber binnen kurzer Zeit würde sie erwachen. Und wahrscheinlich kam er ohne sie aus dieser im Blaulicht schimmernden Höhle nicht heraus.
    Es kam auf einen Versuch an.
    Er sah die Tür, die violett schimmerte. Langsam schlenderte er darauf zu. Anja Feld hinderte ihn nicht daran.
    Mit spöttischem Lächeln sah sie ihm nach. Sie - oder besser das Fremde in ihr, das sie kontrollierte - fühlte sich vollkommen sicher.
    Ted berührte die Tür, tastete sie ab. Wieder konnte er keinen Kontakt fühlen, der sie ihm geöffnet hätte. Und den Dhyarra-Kristall trug er nicht mehr bei sich, das einzige Instrument, das ihm hier wirklich von Nutzen gewesen wäre.
    »Beantworte meine Frage«, sagte Anja Feld leichthin.
    Ted schüttelte den Kopf. Er drehte sich wieder um und zog die Waffe jetzt doch aus der Tasche. Er entsicherte sie und richtete sie auf Anja Feld.
    »Die Batterie ist noch fast voll«, sagte er. »Ich kann dir also entweder eine Überdosis an Stromschocks verpassen, an der du stirbst - oder ich kann die Stromstärke verringern. Dann wirst du nicht vorübergehend gelähmt, sondern es wird für dich sehr, sehr schmerzhaft. Kannst du Schmerzen ertragen?«
    Er sah, wie sie erblaßte. Ihr Lächeln gefror zur Grimasse.
    »Das wagst du nicht«, stieß sie hervor. »Du bist kein Killer.«
    »Bist du da so sicher?« Er hielt die Waffe mit beiden Händen. Um den kleinen Projektionsdorn in der ein wenig trichterförmigen Mündung flimmerte es bläulich. Dort lauerte das Spannungsfeld auf den Moment der Entladung.
    »Ein ›halbierter‹ Schuß ist wie zehn Peitschenhiebe«, sagte Ted. »Wie möchtest du es gern?«
    »Was willst du?« preßte sie hervor.
    Nichts in seinem Gesicht zeigte den Triumph, den er spürte. Er hatte sie ausgeblufft. Sie fiel auf seine Drohung herein!
    »Ganz einfach - du bringst mich hier hinaus«, verlangte er. »Zurück zu meinem Wagen. Und da unterhalten wir uns dann in aller Ruhe weiter.«
    Sie schüttelte den Kopf. Ihre Augen veränderten sich, glommen jetzt intensiv blau.
    »Glaubst du im Ernst, daß ich mich von dir bedrohen lasse? Wenn du mich tötest, stirbst du mit mir. Du kommst hier nicht lebend heraus.«
    »Das bleibt abzuwarten«, sagte er. »Man sucht mich schon.«
    Es war ein weiterer Bluff. Er wußte nicht, ob Zamorra sich schon in der Nähe befand. Ob Zamorra überhaupt ahnte, wo er sich befand. Und wie Zamorra in diese blaue Höhle Vordringen wollte.
    Sein Zeigefinger krümmte sich, berührte den Kontaktschalter. Drückte ihn langsam, zehntelmillimeterweise, tiefer. Jeden Moment mußte sich der Stromschuß lösen.
    Anja Felds Augen loderten jetzt blau. Sie funkelten greller als Teds Dhyarra-Kristall.
    Er sah es als Zeichen ihres Angriffs.
    Er löste den Schuß aus!
    Trocken knackte es. Ein flirrender Blitz zuckte zu Aijja Feld hinüber. Es stank nach Ozon.
    Der Blitz verfing sich in etwas Unsichtbares, irrlichterte

Weitere Kostenlose Bücher