Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0281 - Ein Spitzel zieht die falsche Karte

0281 - Ein Spitzel zieht die falsche Karte

Titel: 0281 - Ein Spitzel zieht die falsche Karte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Spitzel zieht die falsche Karte
Vom Netzwerk:
einen Vers darauf gemacht. Das Wort ist einfach die Umkehrung Ihres Namens, Mr. Martins. Martins ergibt, von hinten gelesen, ,Snitram‘. Stimmt doch — oder?«
    »Das ist aber ein Zufall!« rief Snuck Chief Martins. Obgleich er noch immer den Ahnungslosen spielte, war nicht zu übersehen, daß sich eine leichte Nervosität seiner bemächtigt hatte.
    »So ein überraschender Zufall kann das gar nicht sein«, entgegnete Duckart, der noch immer an der Tür lehnte. »Ich habe Sie nämlich dabei beobachtet, wie Sie dieses Päckchen abgeholt haben.«
    Dieser Hieb saß. Snück Chief Martins preßte die Lippen hart aufeinander. Er, sah Duckart aus halbgeschlossenen Augen an. Ganz langsam tastete sich seine rechte Hand zur Mitte seines Jacketts.
    »Lassen Sie nur die Hand weit weg von der Schulterhalfter und der Kanone, die darin steckt!« warnte Duckart. »Was glauben Sie wohl, warum ich die Hände nicht aus den Manteltaschen nehme?«
    Martins zog seine Hand sofort zurück. Er hüstelte und sagte schließlich, wobei er allerdings nicht verhindern konnte, daß seine Stimme vor Aufregung heiser klang.
    »Sie wollen mich erpressen, was?«
    »Pfui Teufel«, sagte Duckart. »Ich wollte Ihnen vorschlagen, das Geschäft, das Sie mit Blake machen, auch mit mir zu machen. Ich könnte Ihnen sogar zwei Papierkörbe — deren Inhalt natürlich — täglich beschaffen. Eine der Putzfrauen ist meine Freundin. Die würde alles für mich tun, wenn ich es verlange.«
    Martins war wieder überrascht. Er durchdachte den Vorschlag und erkundigte sich nach den Namen der Wissenschaftler, in deren Zimmern die beiden Papierkörbe standen. Duckart nannte ihm die Namen zweier international bekannter Forscher. Martins überlegte wieder. Nach einem langen Nachdenken brummte der Gangster:
    »Was wollen Sie für jede Lieferung haben?«
    »Einhundert Dollar pro Tag«, sagte Duckart ruhig. »Obgleich ich davon überzeugt bin, daß Sie Blake mehr bezahlen.«
    »Sie sind verrückt«, erwiderte Martins. »Blake bekommt zwanzig!«
    »Das erzählen Sie mal dem Mann im Mond«, lachte Duckart. »Vielleicht glaubt der’s.«
    Sie feilschten fast zehn Minuten lang. Dann einigten sie sich auf fünfundsiebzig Dollar. Duckart versprach, bereits am nächsten Vormittag die erste Lieferung abzuschicken. Genau wie Blake wollte er SNITRAM als Kennwort für die postlagernde Anschrift angeben.
    Duckart verabschiedete sich. Er war zufrieden. Natürlich würde man kein echtes Material liefern. Auf jeden Fall war jetzt der Kontakt mit Martins hergestellt, und man konnte jetzt versuchen, den weiteren Weg der Päckchen zu verfolgen. So hatte sich Corry B. Duckart das gedacht. Sein Pech war, daß er die Gegenseite unter sch ätzte. Gewaltig unterschätzte, wie sich noch in der gleichen Nacht zeigen sollte…
    ***
    Da ich von meinem nächtlichen Ausflug zu einem geheimen Spielklub, den ich für ergebnislos hielt, abgesehen von dem Umstand, daß ich die Existenz dieses Klubs jetzt vor Gericht hätte beweisen können, da ich also von diesem Ausflug erst früh gegen halb drei in mein Bett gekommen war, nahm ich mir am nächsten Morgen die Freiheit heraus, eine Stunde später im Office zu erscheinen, als es den offiziellen Bürostunden entsprochen hätte. Auf meinem Schreibtisch lag noch der Zettel mit den Zahlenreihen, den ich in der Nacht dahin gelegt hatte. Aber daneben lag ein anderer Zettel.
    »Bitte, gleich nach Eintreffen zum Chef kommen.«
    Ich marschierte also los und betrat Mr. Highs Arbeitszimmer. Der Chef sah gerade die neueste Ausgabe der amerikanischen Verbrecherstatistik durch, legte das Heft aber beiseite, als ich eintrat.
    »Guten Morgen, Chef«, sagte ich. »Entschuldigen Sie, daß ich verspätet ins Office kam, aber ich war heute nacht…«
    »Guten Morgen, Jerry«, unterbrach mich Mr. High. »Sparen Sie sich das. Sie wissen, daß ich meinen Leuten freie Hand lasse bei ihrer Arbeit. Washington hat angefragt, wie es in den Sachen steht, die die AE-Kommission betreffen. Unterrichten Sie mich bitte über den Stand der Dinge.«
    Ich setzte mich, zog mein Notizbuch und fing an.
    »Es gibt im Grunde schon mehrere Fälle, die die AE-Kommission betreffen und für die wir uns interessieren«, erklärte ich. »Da ist zunächst die Ermordung einer Sekretärin dieser Kommission. Die zuständige Mordkommission hat sehr gute Arbeit geleistet und auch schon eine Auswahl von zum Teil sehr verdächtigen Leuten an der Hand. Bis zur Stunde spricht jedoch alles dafür, daß das

Weitere Kostenlose Bücher