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0281 - Ein Spitzel zieht die falsche Karte

0281 - Ein Spitzel zieht die falsche Karte

Titel: 0281 - Ein Spitzel zieht die falsche Karte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Spitzel zieht die falsche Karte
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Woche abgelaufen?«
    »An dem Tag, an dem sie ermordet wurde«, sagte Anderbuilt.
    Ich stieß einen Pfiff aus.
    »Was haben Sie vor, Anderbuilt?«
    »Den Mann verhören, bis er weich wird. Wenn ich was Positives weiß, rufe ich Sie wieder an. So long, Cotton!«
    »So long, Anderbuilt«, erwiderte ich und legte den Hörer auf.
    Wieder fiel mir der Zettel mit den beiden Zahlenreihen ins Auge. Ich bereute, daß ich überhaupt etwas gesagt hatte zu Realers. Und ich beschloß, den Zettel endgültig in den Papierkorb zu werfen. Da fiel mein Blick auf den Namen Nora Ballister, den ich ganz in Gedanken während meines Telefongesprächs mit Anderbuilt auf den Zettel gemalt hatte. Und da fiel es mir plötzlich wie Schuppen von den Augen.
    ***
    Ich nahm den Zettel und ging damit in unsere Dechiffrierabteilung. Dr. Huck Randolph war bei uns im Hause der zuständige Mann für alles, was mit Mathematik zu tun hatte. An ihn hatte ich unwillkürlich auch gedacht, als mir Realters im Spielklub etwas von dem System erzählte.
    »Guten Morgen, Dr. Randolph«, sagte ich, als ich sein Office betrat.
    »Guten Morgen, Mr. Cotton«, erwiderte er. »Bitte, nehmen Sie doch Platz! Was kann ich für Sie tun?«
    »Sehen Sie sich doch bitte einmal diesen Zettel an.«
    Ich legte das Blatt Papier vor ihn auf den Schreibtisch. Den Namen Nora Ballister, den ich während meines Telefongesprächs mit Anderbuilt darauf gemalt hatte, hatte ich wieder ausgestrichen, und zwar so dick, daß man von den Buchstaben nichts mehr erkennen konnte.
    Dr. Randolph betrachtete die Zahlenreihe mit gerunzelter Stirn.
    »Haben Sie den Verdacht, daß es sich hierbei um verschlüsselte Mitteilungen handeln könnte?« erkundigte er sich.
    Ich nickte.
    »Ja, Dr. Randolph. Diesen Verdacht habe ich. Ich kam zufällig darauf, daß es verschlüsselte Mitteilungen sein könnten.«
    »Hm, Es hängt davon ab, was für ein Chiffriersystem benutzt wurde. Wenn wir Pech haben, kann ich einige Wochen brauchen, bis mir die Entschlüsselung gelungen ist.«
    »Hoffentlich haben wir kein Pech«, erwiderte ich. »Sobald Sie es ’raushaben, rufen Sie mich an, ja?«
    »Selbstverständlich, Mr. Cotton.«
    Ich bedankte mich und ging. Als ich schon vor der Tür zu meinem Office stand, fiel mir etwas anderes ein. Ich holte meinen Hut und fuhr mit dem Lift hinab ins Erdgeschoß. Durch den Hinterausgang verließ ich das Distriktsgebäude und setzte mich in meinen Jaguar.
    Ungefähr eine halbe Stunde später stoppte ich den Wagen auf dem Parkplatz, der eigentlich für Mitarbeiter der AE-Kommission reserviert war. Ich ging durchs Haus und klopfte an die Zimmertür, hinter der der Sicherheitsoffizier des CIC saß.
    Major Cunnings war anwesend. Wir schüttelten uns die Hand und wechselten ein paar allgemeine Redensarten, bevor ich zur Sache kam.
    »Major Cunnings«, sagte ich, »gibt es hier in der Kommission einen Mann, der Corry Duckart heißt?«
    Cunnings nickte erstaunt.
    »Corry B. Duckart, um genau zu sein«, erwiderte er. »Warum? Kennen Sie den Mann?«
    »Nein, leider nicht. Ich möchte ihn gern kennenlernen. Ist er einer der Wissenschaftler hier im Hause?«
    »Nein. Hier übt er nur die Funktion eines Fahrers aus. Wenigstens offiziell.«
    »Was heißt ›offiziell‹? Hat er inoffiziell noch andere Funktionen?« Cunnings lächelte.
    »Das kann man wohl sagen. Duckart ist in Wahrheit Major des Spionage-Abwehrdienstes, genau wie ich. Wir haben ihn unter die Fahrer geschleust, weil wir in diesen Reihen des Personals einen Mann brauchen, der sich umhören kann.«
    »Also das ist es«, murmelte ich nachdenklich. »Jetzt gewinnt die Sache schon mehr Sinn.«
    »Wovon sprechen Sie?«
    »Davon, daß Duckart ermordet werden soll«, sagte ich ernst.
    Cunnings wurde blaß.
    »Cotton, das ist doch wohl kein Scherz?«
    »Damit spaßt man wohl nicht, Major Cunnings«, erwiderte ich. »Vielleicht irre ich mich, aber ich habe einen Anhaltspunkt dafür, daß Duckart ermordet werden soll.«
    »Um Himmels willen, wir müssen ihn sofort warnen, damit er entsprechend vorsichtig sein kann! Vielleicht sollte man ihm sogar zwei Mann zuteilen, die ein bißchen auf ihn aufpassen.«
    »Das könnte man notfalls tun«, nickte ich. »Obgleich auch eine Leibwache keine Lebensgarantie ist. Ein Schuß aus einem Gewehr aus einer sicheren Entfernung kann auch von den besten Leibwächtern nicht aufgehalten werden.«
    »Augenblick«, sagte Cunnings und griff zum Telefon. Er sagte zu jemand, daß man Duckart sofort in sein Büro

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