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0281 - Ein Spitzel zieht die falsche Karte

0281 - Ein Spitzel zieht die falsche Karte

Titel: 0281 - Ein Spitzel zieht die falsche Karte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Spitzel zieht die falsche Karte
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Mädchen aus Eifersucht oder einem ähnlichen Gefühlsmotiv ermordet wurde. Es existiert nicht der leiseste Hinweis, daß ihre Ermordung irgend etwas mit Spionage, mit ihrer Stellung in der Kommission oder gar mit der Arbeit in dieser Kommission zu tun haben könnte. Wir bemühen uns deshalb nicht besonders aktiv um diesen Fall. Jimmy Stone hält den Kontakt zur Mordkommission und sorgt dafür, daß wir ständig auf dem laufenden sind. Sollte sich noch etwas ergeben, was über ein persönliches Motiv hinausgeht, würden wir uns natürlich sofort verstärkt in die Ermittlungen einschalten.«
    »Gut. Bitte, weiter!«
    »Als Fall Nummer zwei möchte ich die Geschichte mit Roger Fulton bezeichnen. Fulton ist Bürochef, Organisationsleiter, Direktor für den außerwissenschaftlichen Betrieb in der Kommission — oder wie man seinen Job sonst nennen will. Obgleich er mit der eigentlichen wissenschaftlichen Arbeit nichts zu tun hat, ist nicht von der Hand zu weisen, daß er natürlich leicht an solche Geheimnisse herankommen könnte. Er brauchte beispielsweise die einzelnen Wissenschaftler nur zu fragen. Ich glaube kaum, daß irgendeiner dem Büromanager die Auskunft verweigern würde.«
    »Hat Fulton derartige Fragen gestellt?«
    »Dafür haben wir keine Beweise. Es gibt überhaupt keine sachlichen Indizien gegen Fulton. Es existiert lediglich der Verdacht, daß Fulton über seine Verhältnisse lebt. Das war ja wohl auch der Grund, weshalb wir von Washington den Auftrag bekamen.«
    »Ja, das stimmt«, sagte Mr. High. »Wir sind noch dabei, Fultons Leben sehr gründlich unter die Lupe zu nehmen. Daß er sehr über seine Verhältnisse lebt, kann bereits als erwiesen angesehen werden. Er unterhält ein Verhältnis zu einer gewissen Lee Lee.«
    »Lee Lee?« rief Mr. High. »Aber das ist doch dièses Mädchen, das in den Spionagefall in Los Angeles verwickelt war!«
    »Richtig«, bestätigte ich. »Sie wurde wegen Mangels an Beweisen freigesprochen. Immerhin gibt uns zu denken, daß sich ausgerechnet ein solches Mädchen in New York in einen Mann ›verliebt‹, der ausgerechnet wieder zu Amerikas Geheimnisträgern gezählt werden muß.«
    »Es wird verteufelt schwer werden, den beiden etwas zu beweisen.«
    »Ja, damit müssen wir rechnen. Bisher hat sich Lee Lee auch keine Blöße gegeben. Sie hat sich mit keinem Mann getroffen, der als Agent in Frage käme. Sie verschickt auch keine Post, die als Weitergabe geheimer Informationen angesehen werden könnte. Aber vielleicht ist sie noch gar nicht soweit. Vielleicht lohnt es sich für sie noch nicht, Material weiterzugeben, weil sie noch nicht genug hat. Wir behalten sie jedenfalls im Auge.«
    »Das ist richtig so.«
    »Bei Fulton selbst gibt noch ein merkwürdiger Umstand zu denken. Sie erinnern sich, Chef, daß wir Fairdale suchten wegen des Mordes an Sokozki.«
    »Ach, richtig! Sie haben ja Fairdale gestern verhaftet! Gut gemacht, Jerry!«
    »Danke, Chef. Das Merkwürdige also ist, daß Fairdale irgendwie in Verbindung mit Fulton stand. Fairdale wartete vor dem Gebäude der Kommission auf eine Nachricht von Fulton. Fultons Tochter sollte diese Nachricht überbringen, aber ich glaube, das Mädchen hatte keine Ahnung, wem sie da einen Brief geben sollte.«
    »Was stand in dem Brief?«
    »Fairdale könnte für Snuck Chief Martins arbeiten, wenn er bereit wäre, einen ›harten Job‹ zu übernehmen. Martins würde am Abend in dem geheimen Spielklub in der 83. Straße sein.«
    »War er tatsächlich dort?«
    »Nein. Aber das kann daran liegen, daß die Nachmittagsblätter bereits die Meldung von Fairdales Verhaftung brachten. Also gab es für Martins vielleicht keinen Grund mehr, den Klub aufzusüchen.«
    »Möglich. Aber mir gefällt die Formulierung mit dem ›harten Job‹ nicht. Das sieht ja so aus, als ob ein Mord geplant wäre.«
    »Ja, Chef«, seufzte ich. »So sieht es aus. Und das Traurige ist, daß wir keine Ahnung haben, wem dieser Mordanschlag gelten soll. Wenn wir Martins kurzerhand festnehmen und selber fragen, wird er alles abstreiten. Wir können ihm nicht beweisen, daß Fairdale wirklich für ihn einen Mord begehen sollte. Martins wird mit Sicherheit irgendeine dumme Ausrede bringen, die wir ihm nicht widerlegen können. Andererseits aber hätten wir natürlich mit Martins’ Festnahme die ganze Bande gewarnt.«
    »Ist das durch Fairdales Verhaftung nicht auch schon geschehen?«
    »Nein, Chef. Daß Fairdale wegen des Mordes an Sokozki gesucht wurde, weiß jeder,

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