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0281 - Ein Spitzel zieht die falsche Karte

0281 - Ein Spitzel zieht die falsche Karte

Titel: 0281 - Ein Spitzel zieht die falsche Karte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Spitzel zieht die falsche Karte
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wen leitete er sie weiter? Das war die Frage, die Slim Wools interessierte.
    Aber er mußte noch bis gegen halb sieben warten. Dann endlich erlosch das Licht droben in des Gangsters Wohnung. Slim Wools verschärfte seine Aufmerksamkeit. Und tatsächlich trat wenig später Snuck Martins auf die Straße.
    Slim heftete sich an seine Fersen. In gebotenem Abstand ging er ihm nach. Martins sah sich ein paarmal um, aber Wools zeigte sich äußerst geschickt. Jede Deckung wußte er raffiniert auszunutzen.
    Nachdem Martins vier Blocks weit gegangen war, stieg er in ein Taxi. Slim Wools wartete, bis der Wagen anfuhr, dann huschte er an den zweiten Wagen von den fünf bereitstehenden heran, stieg hinein und rief dem Fahrer zu:
    »Zwanzig Dollar, wenn Sie Ihrem Kollegen da vorn folgen können, ohne daß es die Insassen merken.«
    Der Fahrer sah Slim erstaunt an, grinste aber plötzlich und sagte mitfühlend:
    »Ist die Freundin auf Abwegen?«
    »Sieht verdammt danach aus«, knurrte Wools.
    »Wir werden sie schon dabei erwischen«, sagte der Fahrer mit der Solidarität, die Männer in solchen Fällen verbinden kann. »Aber fangen Sie keine Schlägerei an, wenn Sie das Mädel mit einem anderen erwischen.«
    »Keine Angst«, erwiderte Wools. »Ich werde ihr nur ein paar passende Worte sagen.«
    »Ja, das täte ich auch«, stimmte der Taxifahrer zu. »Es ändert zwar nichts, aber man fühlt sich doch leichter, wenn man mal richtig seine Meinung gesagt hat.«
    Für eine Verfolgung war es eine günstige Tageszeit. Der Hauptverkehr, der zwischen fünf und sechs Uhr nachmittags die Straßen von New York verstopft, war noch nicht völlig abgeklungen. Es gab noch immer so viele Autos, daß sich niemand verfolgt fühlen konnte, weil ohnedies ständig eine unübersehbare Schlange von Fahrzeugen hinter ihm war.
    »Da vorn halten sie an«, sagte der Fahrer plötzlich.
    »Fahren Sie zügig dran vorbei«, befahl Slim Wools. »Halten Sie hinter der nächsten Ecke.«
    »Okay, Kollege«, nickte der Fahrer.
    Slim Wools stutzte. Dann fiel ihm ein, daß er selbst ja auch die bei Fahrern übliche Kleidung trug, so daß der Taxichauffeur ihn für einen Kollegen halten mußte.
    Als Slim die versprochenen zwanzig Dollar aushändigen wollte, sagte der Fahrer:
    »Kommt gar nicht in Frage, Kollege. Normaler Fahrtpreis: ein Dollar achtzig. Keinen Cent mehr von einem Kollegen.«
    »Danke«, sagte Slim. »Sie sind ein prächtiger Bursche. Hier.«
    Er zahlte, verabschiedete sich und stieg aus. Langsam bummelte er den Weg zurück. Er hatte sich die Stelle genau eingeprägt, wo der Wagen gehalten hatte, in dem Snuck Chief Martins saß. Jetzt stellte er fest, daß es ein villenartiges Gebäude war, das von der Straße durch einen breiten Vorgarten abgetrennt wurde. Den Vorgarten selbst begrenzte eine fast mannshohe Hecke zur Straße hin.
    Langsam ging Slim Wools an dem Grundstück vorbei. Aus den Augenwinkeln suchte er im Vorbeigehen die beiden Pfeiler des schmiedeeisernen Tores ab, aber außer dem Klingelknopf unterbrach nichts die schmutziggrauen Pfeiler. Es gab kein Namensschild, nicht einmal die Hausnummer war am Tor oder an einem der Pfeiler angebracht.
    Wools ging in die nächste Querstraße.
    Als er die Parallelstraße erreicht hatte, zählte er die Häuser bis zu der Stelle, die hinter der Villa liegen mußte. Er betrat dieses Mietshaus, das an der Stelle stand, und ging durch den Hausflur bis zur Hintertür. Ungehindert gelangte er in einen geräumigen Hof, in dem sechs Lieferwagen eines Trikotagenunternehmens in einer Reihe standen.
    Wools schritt quer über den Hof bis zu der knapp mannshohen Mauer, die ihn umgab. Nachdem er sich gründlich umgesehen hatte, legte er die Hände auf die Mauerkrone und zog sich hinauf.
    Jenseits der Mauer erstreckte sich eine Rasenfläche, die ungefähr zwanzig Yard breit war. Und an ihrem Ende erhob sich die Rückfront der Villa. Slim Wools ließ sich geschmeidig an der Mauer hinabgleiten und warf sich ins nasse Gras, wo er reglos liegenblieb. Eine lange Frist ließ er verstreichen, bis er sicher zu sein glaubte, daß niemand sein Eindringen bemerkt hatte.
    Er erhob sich und schlich geduckt auf das Haus zu. Nur ganz links war ein Fenster erleuchtet, sonst lag die Rückfront im Dunkeln. Ein paar Büsche nutzte er für seine Deckung aus, bis er endlich das Haus selbst erreicht hatte. Inzwischen war es stockdunkel geworden, obwohl die Uhr erst auf halb acht zeigte.
    Slim Wools hatte sich eng an die kalte Außenwand der Villa

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