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0281 - Ein Spitzel zieht die falsche Karte

0281 - Ein Spitzel zieht die falsche Karte

Titel: 0281 - Ein Spitzel zieht die falsche Karte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Spitzel zieht die falsche Karte
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als ich ein Telefongespräch führte. Sie wissen ja, wie das ist, wenn man telefoniert und dabei einen Bleistift in der Hand hat: Man fängt an, Männchen zu kritzeln oder sonst was. Ich malte den Namen auf den Zettel, um den sich das Telefongespräch in der Hauptsache drehte. Und dabei fiel mir auf, daß der Name genauso lang war wie die erste Zahlenreihe.«
    »Sie haben recht, Mr. Cotton«, erklärte Dr. Randolph. »Die beiden Zahlenreihen bedeuten in Wahrheit Namen. Dabei hat man das einfachste System der Welt verwendet: Buchstabe A erhält 1, Buchstabe B bekommt die 2, C die 3 und so fort. Hier ist der Zettel. Ich habe den zu jeder Zahl gehörigen Buchstaben daneben geschrieben. Nur die Bedeutung der Null ist uns schleierhaft geblieben.«
    Dr. Randolph legte uns den Zettel hin. Er sah jetzt so aus:
     
    Zahlenreihe I
    2 = B
    1 = A
    12 = L
    12 = L
    9 = I
    19 = S
    20 = T
    5 = E
    18 = R
    0 = ?
    0 = ?
    0 = ?
     
    Zahlenreihe II
    15 = O
    11 = K
    1 = A
    25 = Y
    3 = C
    15 = O
    18 = R
    18 = R
    25 = Y
    4 = D
    21 = U
    3 = C
    11 = K
    1 = A
    18 = R
    20 = T
    0 = ?
    0 = ?
    0 = ?
     
    »Die erste Zahlenreihe«, sagte Dr. Randolph, »ergibt also den Namen Nora Ballister. Dahinter folgt dreimal die Null. Ihre Bedeutung bleibt uns unbekannt. Die zweite Zahlenreihe ergibt: Okay Corry Duckart. Und wieder folgt dreimal die uns in ihrer Bedeutung unbekannte Null.«
    »Vielleicht kann ich dazu etwas sagen«, brummte ich. »Die erste Zahlenreihe wurde vorgestern abend im Spielklub am Roulett-Tisch gesetzt. Nora Ballister. Und dreimal die Null. Am nächsten Morgen wurde Nora Ballister ermordet aufgefunden. Gestern abend fing Holden an, eine bestimmte Zahlenreihe zu setzen, die ich mir leider nicht aufgeschrieben habe. Danach kam wieder der Mann, der am Abend vorher schon die erste Zahlenreihe nach seinem Zettel gesetzt hatte. Und jetzt setzte er den Text ›Okay Corry Duckart‹ und dreimal die Null. Das Wort ›Okay‹ war aller Wahrscheinlichkeit nach nur die Antwort auf die Botschaft, die ihm Holden vorher durch seine Einsätze zugemorst hatte. Der Name Corry Duckart mit den drei Nullen dahinter kann meines Erachtens nur bedeuten, daß jetzt Corry Duckart ermordet werden soll. Dreimal Zero bedeutet Tod, meine Herren. So und nicht anders ist die Null zu übersetzen.«
    ***
    Nachmittags um 2.30 Uhr mußten Major Cunnings und ich uns eingestehen, daß es zwecklos war, weiter nach Major Corry B. Duckart zu suchen. Wir hatten alle Möglichkeiten erschöpft, nur ein Zufall hätte uns noch auf seine Fährte bringen können.
    Wir setzten deshalb zusammen einen Text auf, der an alle Polizisten der Stadtpolizei, an alle Posten der New York State Police und an alle G.-men vom FBI verbreitet werden sollte.
    Gegen drei Uhr strahlten die Leitstellen dieser drei Polizei-Organisationen den folgenden Text über ihre Ultrakurzwellensender aus, so daß alle Streifenwagen als erste davon erfuhren:
    »Achtung! An alle! Dringend gesucht wird Corry B. Duckart, 39 Jahre alt, Größe 176 cm, Gewicht 154 Pfund, US-Staatsbürger Weißer Rasse. Duckart war zuletzt bei der Atom-Energie-Kommission als Fahrer beschäftigt. Er gehörte jedoch in Wahrheit der amerikanischen Spionage-Abwehr, dem CIC, an und steht im Range eines Majors. Es besteht der dringende Verdacht, daß Duckart von einer Agentengruppe ermordet werden soll oder schon ermordet wurde. Im Falle des Auffindens von Corry B. Duckart sind unverzüglich das FBI, Special Agent Cotton, oder der CIC, Major Cunnings, im Gebäude der Atom-Energie-Kommission, zu verständigen. Wir geben die Beschreibung des Vermißten durch: Duckart war…«
    Dieser Aufruf wurde in den folgenden zwei Stunden viermal wiederholt. Gleichzeitig ergingen schriftliche Aufrufe an jedes Polizeirevier und an die Station der Staatspolizei.
    Dennoch fehlte auch um fünf Uhr nachmittags noch jede Spur von dem Gesuchten.
    ***
    Es war gegen sechs Uhr abends, als Slim Wools den Kragen seiner Lederjacke hochklappte, weil es anfing zu regnen. Nun stand er schon seit fast einer Stunde dem Eingang des Hauses gegenüber, in dem Snuck Chief Martins wohnte. Aber noch immer brannte das Licht oben in Martins’ Wohnung, und nichts deutete darauf hin, daß der Gangster wieder ausgehen würde.
    Irgendwann mußte Martins seinen Fuchsbau verlassen. Er hatte an diesem Tage wieder Päckchen bekommen, Päckchen unter dem Kennwort SNITRAM, also Päckchen mit Spionage-Material aus dem Gebäude der Atom-Energie-Kommission. Was tat er mit diesen Päckchen? An

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