0281 - Kampf in der Tiefsee
Sanatoriums, in der die Abteilung für Psychoanalyse untergebracht war. Während er den Finanzminister auf ein Transportband dirigierte, dachte er, wie nützlich es doch war, so viele freie Mitarbeiter zu haben wie er.
Professor Nowroth war vor zehn Jahren noch Leiter des Psychologischen Dienstes der Galaktischen Abwehr gewesen. Auf diese Art und Weise hatte Marat ihn kennengelernt. Und als er seine Agentur gründete, benötigte er unter anderem einen Psychologen, der ihm seine Testdiagramme auswertete. Professor Nowroth war nicht geneigt gewesen, in die Detektivagentur einzutreten, aber er hatte als freier Mitarbeiter gegen ein angemessenes Honorar die Arbeit des befreundeten Detektivs unterstützt.
Was Marat nun von ihm verlangte, war eine sehr bedenkliche Hilfe. Sie konnte Nowroth die Stellung kosten und ihm außerdem ein Berufsverbot auf Lebenszeit einbringen.
Aber Marat überzeugte ihn mit wenigen, geflüsterten Worten, daß es im Augenblick keine andere Möglichkeit gab, die Sicherheit Adams zu garantieren.
Zwei kräftige Wärter führten den verblüfften Finanzminister des Solaren Imperiums in die Tiefschlafzelle, wo er die TK-Injektion erhielt, bevor er wußte, was man mit ihm vor hatte.
Marat bedankte sich bei Nowroth und versprach dem Psychoanalytiker, den prominenten „Gast" so bald wie möglich wieder auszulösen.
Dann begab er sich auf die Suche nach McKay.
*
Er fand ihn in ihrem gemeinsamen Appartement.
Roger McKay lag quer über dem Bett und schnarchte, daß der große Spiegel des Kleiderschrankes leise klirrte.
Mit wenigen, großen Schritten war Marat bei seinem Partner. Er packte ihn an der verrutschten Krawatte, zog ihn hoch und gab ihm ein paar schallende Ohrfeigen. Dann ließ er ihn aufs Bett zurückfallen.
McKay öffnete die Augen zur Hälfte. Einige Sekunden lang starrte er Marat reglos an, dann war er mit einem Ruck auf den Beinen. Taumelnd tat er einen Schritt nach vorn, stützte sich auf Marats Schulter und schüttelte benommen den Kopf.
„Was ist los, Partner?" Eine Wolke Alkoholdunst nahm Marat den Atem.
„Das fragst du mich?" entgegnete er. „Willst du mir nicht lieber erklären, warum du Adams alleingelassen hast?"
McKay zuckte heftig zusammen. Danach fuhr seine Hand nach links, riß das Jackett vom Sessel und fischte den kleinen Strahler aus der Seitentasche. Anschließend schlüpfte er in die Ärmel und wollte zur Tür eilen.
„Halt!" rief Marat. „Wo willst du hin?"
McKay wandte sich um und blickte ihn verständnislos an.
„Zu Adams, wohin sonst? Du sagtest doch selbst, daß ..."
„Meinst du, ich wäre hier, wenn sich Adams nicht in Sicherheit befände?" Barsch fügte er hinzu: „Setz dich, McKay! Und dann berichte mir, wie du in total betrunkenem Zustand hierher gekommen bist!"
Gehorsam ließ McKay sich in dem Sessel nieder. Er fuhr sich mit der Hand über die Stirn. Eine steile Falte bildete sich über seiner Nasenwurzel.
„Verdammt!" keuchte er. „Ich weiß genau, daß ich mich nicht betrunken habe. Oder hast du mich schon einmal betrunken gesehen?"
Marat ließ sich auf der Bettkante nieder. Er warf McKay eine Zigarette zu und steckte sich selbst eine an. Nachdenklich sah er zu Boden.
„Das ist es ja, was mich stutzig macht, Großer. Wenn ich tatsächlich der Meinung wäre, du hättest den Finanzminister im Stich gelassen, um dich zu betrinken, dann würde ich dir sofort die Partnerschaft aufkündigen. Es wäre trotzdem gut, wenn du mir alles erzähltest, was du im Solarium getan hast!"
McKay schleuderte seine Zigarette wütend auf den Boden und zertrat sie. Danach stand er auf, wankte ins Bad und stellte das Wasser an. Mit nassem Gesicht kehrte er zurück.
„So, jetzt fühle ich mich schon besser." Er grinste flüchtig. „Wenn du glaubst, ich wäre auch nur eine Sekunde von Adams Seite gewichen, dann irrst du dich allerdings. Ich habe die ganze Zeit über in einer Wandnische gesessen, geraucht und mich schrecklich gelangweilt. Dieser Adams dagegen lag faul in seiner Konturliege, sonnte sich und schlief fast die ganze Zeit über."
Er zupfte sich am rechten Ohrläppchen.
„Einmal kam eine langbeinige Blondine und wollte mit mir anbändeln. Aber Dienst ist Dienst - und Schnaps ist Schnaps sagte ich mir und ignorierte ihre Bemühungen." Bedächtig kratzte er sich an der Brust. „Sie revanchierte sich damit, daß sie mir vom Ober einen doppelten Scotch bringen ließ, wohl, um mir ihre Verachtung auszudrücken."
„Und du hast den Whisky
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