0281 - Kampf in der Tiefsee
getrunken?" warf Marat ein. McKay blickte erstaunt hoch. „Selbstverständlich. Warum nicht?"
„Entschuldige, bitte. Das war natürlich eine dumme Frage.
Selbstverständlich hast du dein Glas ausgetrunken.
Und danach ...?"
McKay machte ein betroffenes Gesicht.
„Danach ...? Zum Teufel mit diesem Whisky! Er muß ein Betäubungsmittel enthalten haben. Ich habe nicht mehr die geringste Erinnerung an das, was danach mit mir geschah."
„An Betäubungsmittel glaube ich nicht", widersprach Marat. „Eher an eine Droge, die den geistigen Widerstand gegen hypnosuggestive Beeinflussung ausschaltet. Wahrscheinlich hat deine langbeinige Blondine dir Gesellschaft geleistet, nachdem du aufnahmefähig warst. Anschließend wirst du aus eigener Kraft das Solarium verlassen haben. Irgendwann danach hat man dich mit Whisky vollgepumpt und dann in unser Appartement verfrachtet."
„Hm!" brummte McKay. „So könnte es sich abgespielt haben. Ich frage mich nur, weshalb man dieses Theater inszenierte. Es dürfte unmöglich sein, Adams aus dem vollbesetzten Solarium heraus zu verschleppen ganz abgesehen davon, daß in der Zwischenzeit ...", er sah auf seine Uhr, „... kein Duplikat angefertigt werden konnte.
Du hast Adams ja angetroffen, als du das Solarium aufsuchtest, nicht wahr?" Marat nickte.
„Immerhin könnte man das aber vorgehabt haben. Es gibt nämlich eine Parallele zum Verhalten deiner langbeinigen Schönen. Miß O’Neill versuchte vor etwa einer Stunde, mich mit einem recht eindeutigen Angebot davon abzuhalten, dich im Solarium zu besuchen. Wäre ihr das gelungen ...!"
McKay verzog sein Gesicht zu einem freudlosen Grinsen. „Diese Gefahr hat sicher niemals bestanden, wie ich dich kenne.
Außerdem hättest du dich wohl nicht einen ganzen Tag bei Miß O’Neill aufgehalten, und wir beide sind kaum so naiv zu glauben, man könnte einen Mann innerhalb weniger Stunden entführen, unter dem Multiduplikator seine Atomschablone abnehmen, ein Duplikat anfertigen und es zurückbringen. Noch dazu, wo Adams Halbmutant ist und Parafähigkeiten sich nur unter großen Schwierigkeiten duplizieren lassen."
„Ganz meine Ansicht, Großer. Aber nun etwas anderes!"
Marat berichtete seinem Partner von der Ermordung der Schönheitstänzerin, und da McKay über ihre wahre Identität informiert war, begriff er sofort die Bedeutung dieses Zwischenfalls.
„In welches Wespennest haben wir da nur gestochen?" sagte er besorgt. „Seit Jahren arbeiten wir für die großen Konzerne der Galaxis, ohne dabei in einen einzigen Mordfall verwickelt zu werden. Und nun ..." Er nahm seine Finger zu Hilfe und zählte auf: „Vor knapp drei Wochen ermordet man unseren ojunianischen Agenten, entführt man dich, kaum, daß wir auf dem Planeten gelandet sind, überfällt mich, sprengt uns beinahe in die Luft. Dann wird meine Bekannte aus der Hotelbar umgebracht, und nachdem ich sie aus dem Wasser gezogen habe, verschießt man eine tödliche Ladung Gift auf mich. Gangster liefern dir eine mörderische Schlacht, bei der einige Dutzend unbeteiligte Zivilisten ums Leben kommen - und jetzt, da wir endlich wieder auf der Erde sind, geht der Tanz weiter. Ich frage dich: Was haben wir getan, daß man uns ständig nach dem Leben trachtet?" Marat lachte leise. „Wir haben die Aufgabe übernommen, den wichtigsten Mann der Wirtschaft des Solaren Imperiums vor den Handlangern der Meister der Insel zu beschützen. Und nach dem, was wir über diese verbrecherische Clique gehört haben, bedeutet ein Menschenleben nichts für sie; es sei denn, es wäre das eigene."
„Hm!" brummte McKay unwirsch. „Ich wollte, einer dieser Burschen liefe mir einmal über den Weg; für ein zweites Mal würde ich ihm keine Gelegenheit lassen."
Er stockte und sah seinen Partner an.
„Hoffentlich ist Adams auch tatsächlich sicher aufgehoben. Alter!"
Marat erhob sich. „Davon werden wir uns jetzt überzeugen, Großer."
Professor Nowroth sah die beiden Detektive besorgt an.
„Ich hoffe nur. Sie haben gewußt, was Sie taten, Marat! Der Chef der GCC und Finanzminister des Imperiums ist schließlich nicht irgendwer. Wenn er sich nicht besänftigen läßt, dann können Sie und ich unsere Koffer packen und uns dem Kolonisierungsamt als Versuchskarnickel zur Verfügung stellen." Marat lachte.
„Sie sehen zu schwarz, Professor. Ich habe meine Befehle vom Großadministrator persönlich erhalten, und Perry Rhodan dürfte in der Lage sein, uns vor der - berechtigten oder
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