0281 - Kampf in der Tiefsee
Adams.
„Gut!" Rhodan erhob sich gleichzeitig mit seinem Finanzminister.
„Informieren Sie Ihren Vertreter und dann fliegen Sie ab. Sie erhalten Urlaub bis zur Genesung. Ist das klar? Kommen Sie nicht wieder, solange man Sie nicht vollständig wiederhergestellt hat!"
fügte er scherzhaft hinzu.
Adams schüttelte zerstreut den Kopf.
„Und nehmen Sie Marat und McKay mit!"
„Die beiden Privatschnüffler?" fuhr Adams empört auf.
„Ich bestehe darauf!" sagte Rhodan fest. „Marat und McKay sind ausgezeichnete Männer, ehemalige Abwehroffiziere, die wegen schwerer Verwundungen aus dem GA-Dienst ausscheiden mußten. Wenn jemand verhindern kann, daß man Sie entführt und gegen ein Duplikat austauscht, dann diese beiden. - Wo sind sie eigentlich jetzt?"
„Sie warten im Vorzimmer, Sir", erwiderte Adams mürrisch. „Ich werde mich mit ihnen kurz unterhalten, damit man Sie so wenig wie möglich belästigt, Adams."
Perry Rhodan schaltete die Interkomverbindung zu seinem Vorzimmer ein.
„Schicken Sie mir bitte die beiden Schatten herein, Miß Stapledon!"
Jean-Pierre Marat und Roger McKay betraten das Arbeitszimmer Rhodans auf leisen Sohlen. Der Großadministrator mußte unwillkürlich an den Beinamen denken, den die „Agentur für Interstellare Ermittlungen" inoffiziell führte: Schwarzer Jaguar.
Zweifellos, so stellte Rhodan fest, verdankte die Agentur ihren Beinamen der äußeren Erscheinung Marats; der Franko-Terraner wirkte mit seinem dichten schwarzen Haar, den starken, V-förmig gebogenen Augenbrauen und dem markanten Gesicht wie ein Bündel verhaltener Kraft und gezähmten Temperaments. Roger McKay dagegen konnte am ehesten mit einem Grisly verglichen werden; sein Gang war leicht schwankend, und am ausgeprägtesten waren an ihm die langen Gliedmaßen und die ungewöhnlich großen Hände und Füße. Die rechte Gesichtshälfte McKays wirkte ein wenig starr; das lag an dem Jochbein aus Metallplastik und den Muskeln aus Synthogewebe.
Rhodan lächelte den Detektiven offen entgegen. Er hatte volles Vertrauen zu ihnen und wußte, daß sein Finanzminister keine besseren Beschützer haben konnte.
Inzwischen kannte er die Gewohnheiten McKays; er ließ eine Flasche alten Scotch servieren und bot Zigaretten an. Danach blickte er Marat ins Gesicht.
„Ich habe Mister Adams soeben Urlaub gegeben. Der Mann ist mit seinen Nerven völlig am Ende und dadurch keine Hilfe mehr für mich, eher das Gegenteil ..." Marat lächelte flüchtig. „Ja, bitte ...?"
fragte Rhodan. „Darf ich offen sprechen, Herr Großadministrator?"
„Ich bitte sogar darum."
„Nun gut!" Jean-Pierre Marat legte seine Zigarette weg. „Sie wissen, daß mein Partner und ich Offiziere der GA waren, Sir. Die Schulung dort und unsere Erfahrungen haben uns einen Blick für gewisse Dinge gegeben. Mister Adams ist nach meiner Meinung nicht nur psychisch am Ende seiner Kraft, sondern auch körperlich total erschlafft. Mir kommt er vor wie ein Mann, der ein Jahrzehnt im Tiefschlaf lag und nun ohne Übergang geweckt und eingesetzt wurde. Was ich damit ausdrücken will, ist folgendes: Mister Adams kann nicht allein durch die Währungsgeschichte so mitgenommen sein; er muß schon seit längerer Zeit den Keim des völligen Verfalls in sich tragen. Vielleicht leidet er an einer organischen Krankheit, die noch nicht erkannt wurde."
Rhodan nickte gedankenverloren. Dann zuckte er jäh zusammen.
„Sie haben recht; er erweckt diesen Anschein. Aber das gibt es einfach nicht, Marat! Sie wissen sicher, daß Adams einen Zellaktivator trägt ...?" Marat nickte.
„Ich trage ebenfalls einen Aktivator", fuhr Rhodan fort. „Und seit ich ihn besitze, bin ich niemals krank gewesen, weder körperlich noch psychisch. Den übrigen Aktivatorträgern geht es ebenso.
Adams kann also überhaupt keine organische Krankheit bekommen - eine psychische möchte ich noch einräumen, aber niemals eine rein physische. Sie müssen sich einfach geirrt haben, Marat!"
Jean-Pierre Marat zuckte die Schultern. „Diese Möglichkeit gibt es immer, Sir ...!" Es klang nicht überzeugt, und Marat gab sich auch keine Mühe, seinen Zweifel zu unterdrücken. Perry Rhodan lächelte verstehend.
„Ich verstehe Ihr Mißtrauen, Marat. Aber lassen Sie sich darüber keine grauen Haare wachsen. Adams begibt sich noch heute zum Tiefseesanatorium im Guam-Graben. Vielleicht kennen Sie diese Spezialanstalt. Man ist dort auf psychovegetative Neurochirurgie spezialisiert, das heißt, der gesamte Körper
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