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0281 - Kampf in der Tiefsee

Titel: 0281 - Kampf in der Tiefsee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bedeutend stärker - und natürlich auch dessen Druck. Unterseeboote des zwanzigsten Jahrhunderts hätten es niemals wagen können, in derartige Meerestiefen zu gehen; der Wasserdruck hätte sie zu schmalen Folien zusammengepreßt. Nur die Verwendung feldversteiften Terkonitstahls für den Druckkörper machte so etwas möglich.
    Nach zwanzig Minuten tauchten die ersten bizarren Felsformationen auf den Bildwänden auf. Ganze Schwärme von torpedoförmigen Laternenfischen strichen scheinbar direkt an den Bildwänden vorüber. Marat wußte, wie sehr dieser Eindruck täuschen konnte; es gehörte gewissermaßen zum Kundendienst, besonders lohnende Objekte durch Vergrößerungsschaltungen heranzuholen.
    Adams zuckte leicht zusammen, als ein Viperfisch mit blutrotem Rückenkamm und steil aufgerichteter Kopfflossenhaube vor der Bildwand verharrte. Dann schlängelte sich das aalgleiche Tier mit eleganten Bewegungen davon.
    Eigentlich, dachte Marat, ist es bodenloser Leichtsinn, in der gegenwärtigen Situation den Finanzminister des Solaren Imperiums in einem normalen Passagier-U-Boot durch die Tiefsee zu befördern. Falls die Agenten der MdI ihn ausschalten wollten, hatten sie hier, wo es Millionen von Verstecken gab, die beste Gelegenheit dazu.
    Doch wenige Minuten darauf mußte er seine Meinung revidieren.
    Drei delphinförmige Schatten huschten lautlos an der GERALDINE vorüber. Die meisten Passagiere würden sie wegen des flüchtigen Eindrucks wahrscheinlich für Tiefseefische halten, aber Marat kannte die Patrouillenboote der terranischen Marine zu gut. Diese nur achtzehn Meter langen und vier Meter durchmessenden Fahrzeuge waren mit dem neuesten Mikro-Kalup ausgerüstet; sie vermochten sich innerhalb des künstlich erzeugten Linearraums mit Überlichtgeschwindigkeit zu bewegen. Doch auch im Normalraum entwickelten sie unüberbietbare Geschwindigkeiten, und ihre Hyperortung fand nahezu jeden Fremdkörper, der sich in den Schluchten des unterseeischen Gebirges verstecken mochte.
    Allan D. Mercant hatte also doch für die größtmögliche Sicherheit Adams gesorgt.
    Eine Stunde nach dem Beginn des Tauchmanövers weitete sich die Schlucht. Eine gigantische Kuppel tauchte in Fahrtrichtung auf.
    „Achtung!" meldete sich die Automatenstimme wieder. „Vor uns liegt jetzt die Hauptkuppel des Guam-Sanatoriums. Sie hat einen Durchmesser von zweieinhalb Kilometern und eine Höhe von 1250 Metern. Es existieren noch vierunddreißig kleinere Kuppeln, die durch unterirdische Tunnels mit dem Hauptgebäude verbunden sind. In zehn Minuten beginnt das Einschleusmanöver. Bitte, achten Sie auf die weiteren Durchsagen. Ende."
    „Nun, wir sind da!" bemerkte McKay zufrieden. „Es wird auch höchste Zeit. Mein Magen knurrt bereits so laut, daß es schon unanständig ist." Marat lächelte ironisch. „Man sollte meinen, du hättest mit dem Whisky genügend Kalorien zu dir genommen, Partner. Aber wie dem auch sei, ich freue mich ebenfalls, daß wir unser Ziel erreicht haben. Wenigstens kann es nun keinen Zwischenfall mehr geben."
    Das allerdings war ein Irrtum, wie sich nur zu bald herausstellen sollte.
     
    2.
     
    LUNA-ORB III war eine vollautomatisch arbeitende Energieortungsstation der veralteten HALCYON-Serie. Seit rund achtzig Jahren umkreiste sie treu und brav den Erdmond in einer Entfernung von hunderttausend Kilometern. Ihren Namen verdankte sie der Einfallslosigkeit eines Beamten, der einfach auf eine Bezeichnung aus dem zwanzigsten Jahrhundert zurückgriff, in dem die ersten Versuche mit „Luna Orbitern" gelangen. Dennoch arbeitete LUNA-ORB III so zuverlässig, wie eine vollkommene Automatik nur arbeiten konnte.
    Auch am II. Dezember 2404, Erdzeit.
    In Abständen von wenigen Sekunden empfing LUNA-ORB III laufend die fünfdimensionalen Transportimpulse von Materietransmittern, die entweder Fracht von der Erde zum Mond oder vom Mond zur Erde beförderten. Diese Art des Transports überwog bei weitem; nur noch in Ausnahmefällen verkehrten zwischen der Erde und ihrem Trabanten noch Frachtraumschiffe.
    Was hatten auch schon Raumschiffe mit Überlichtantrieb auf einer Route zu suchen gehabt, deren Länge noch nicht einmal eine halbe Million Kilometer betrug. Das waren bestenfalls Entfernungen für Spielzeugraumer!
    Seit ihrem Bestehen hatte LUNA-ORB-III ununterbrochen Transportimpulse empfangen, identifiziert und mit den Angaben verglichen, die ihr täglich von den Transmitterstationen auf Luna und Terra zugingen. Nicht ein einziges Mal

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