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0281 - Kampf in der Tiefsee

Titel: 0281 - Kampf in der Tiefsee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Soldaten jedes Zeitalters, jedes Volkes und jeder Rasse hatten immer wieder vor ähnlichen Problemen gestanden. Und nur zu oft hatte falsch interpretiertes Pflichtbewußtsein oder Ehrgefühl den Ausschlag zum Schlechten hin gegeben.
    Der Tefroder erwachte aus seiner Starre, als von irgendwoher aus dem Ganggewirr des Unterseestützpunktes die Geräusche eines erbitterten Kampfes ertönten. Alchinoms Gesicht nahm einen Ausdruck naiver Verwunderung an. Er schien nicht zu begreifen, wie terranische Soldaten so tief in die Geheimfestung hatten eindringen können.
    Marat dagegen wußte Bescheid. Er ahnte, daß die ersten Stoßtrupps von den Teleportern des Mutantenkorps eingeschleust worden waren, und wahrscheinlich hatte der Lordadmiral obendrein noch seine Blue Tigers eingesetzt.
    Da er damit nichts verderben konnte, gab er dem Tefroder einige Erklärungen darüber ab. Alchinom nickte verstört. „Wir haben alle nicht mehr daran gedacht. Wir nahmen an, die Mutanten befänden sich noch in Andromeda. Nun, ich habe mich ebenso geirrt wie meine Kameraden."
    Ein eigentümlicher Blick traf Marat.
    „Schade, nun werden wir alle zusammen sterben, ihr Terraner und wir Tefroder."
    Noch bevor Alchinom zu Ende gesprochen hatte, verstand Marat, was mit dieser Bemerkung gemeint war. Es hätte auch allen bekannten Gepflogenheiten der Tefroder widersprochen, wenn es in ihrem Stützpunkt keine Vernichtungsladung gäbe. Sie würden wahrscheinlich leichter sterben, weil sie die Terraner mit in den Tod rissen.
    Marat sprang auf und packte den Tefroder an den Schultern, ungeachtet der Schmerzen, die ihn sofort wieder durchpulsten.
    Alchinom schreckte auf und handelte instinktiv. Seine Faust fuhr in Marats Gesicht. Der Detektiv prallte mit dem Kopf an die gegenüberliegende Wand. Der Tefroder setzte sofort nach.
    Den nächsten Schlag fing Marat mit seinem künstlichen linken Unterarm ab. Die rechte Handkante sauste gegen Alchinoms Kehle; im allerletzten Moment drehte der Detektiv die Hand. So wurde Alchinom nur betäubt.
    Marat atmete hastig und keuchend. Seine Haut brannte wie flüssiges Metall am ganzen Körper. Dennoch packte er Alchinom am Kragen und schleppte ihn ins Badezimmer. Dort drückte er ihn unter die Brause und drehte den Kaltwasserhahn voll auf.
    Alchinom kam sehr schnell wieder zu sich.
    „Es tut mir leid, daß wir uns so mißverstanden haben", sagte Marat und zwang sich dazu, seine Angst nicht durchblicken zu lassen. „Aber Sie müssen mir einfach helfen, wenn Sie nicht alles schmählich verraten wollen, was Claudine Ihnen bei brachte!"
    „Claudine ...!" flüsterte Alchinom „Ja, Claudine!" schrie Jean-Pierre Marat. „Vielleicht ist unter den Männern der Stoßtrupps Claudines Vater oder Bruder und wenn nicht, es gibt Millionen Mädchen wie Claudine. Aber ganz abgesehen davon, daß die Explosion nicht einfach Soldaten sondern die Söhne von Müttern und Vätern, die Männer von Ehefrauen und die Väter von Kindern umbringen würde, welchen Sinn hätte das Ganze? Wem nützt es?
    Soll es etwa nur der Reparatur eines angeknacksten Ehrgefühls dienen?"
    „Hören Sie bitte auf!" stöhnte Alchinom. Er starrte den Detektiv einen Atemzug lang an, mit einem wilden Blick, der den Widerstreit seiner Gefühle und Gedanken deutlich verriet. Dann fuhr er sich mit dem Handrücken über die spröden Lippen und flüsterte heiser: „Kommen Sie mit, Terraner. Vielleicht schaffen wir es noch!"
     
    *
     
    Sie standen in der Mündung eines breiten Ganges. Mit dem Rücken zu ihnen knieten drei Tefroder deckungslos im Gang und feuerten mit Impulsstrahlern.
    Von weit vorn kam ein schriller Schrei.
    Schon wollte Marat die Hand nach der Waffe Alchinoms ausstrecken, um die drei Tefroder zu erschießen, da fiel ihm ein, daß er sich durch diese Tat sicherlich Alchinom zum Feind machen würde. Er stieß den Tefroder an. „Weiter!"
    Sie rannten in die nach links führende Abzweigung. In der spärlich erhellten Röhre eines Antigravliftes fielen sie nach unten.
    „Jetzt kommt der schlimmste Teil!" flüsterte Alchinom. „Sobald wir aus dem Lift heraus sind, müssen wir eine Schaltstation durchqueren." Er gab sich einen innerlicher Ruck und hielt Marat seine Impulswaffe hin. „Hier! Nehmen Sie! Ich kann nicht auf meine eigenen Leute schießen. Aber Sie müssen schießen, wenn wir durchkommen wollen!"
    Dankbar nahm Marat die Waffe entgegen.
    Doch er brauchte sie nicht anzuwenden.
    Mitten in der Schaltstation stand eine breitschultrige, massige

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