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0282 - Amoklauf der Amazone

0282 - Amoklauf der Amazone

Titel: 0282 - Amoklauf der Amazone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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Kriegerin. Wer weiß, über wen Zeus an morgigen Tag das Todeslos senken wird!«
    »Ach - ich dachte, dein Haus läge in der Nähe der kleinen Ausfallpforte!« machte Sandra Jamis einen Vorstoß. Sie mußte wissen, an welcher Stelle die Mauer durchlässig war, um ungehindert aus der Stadt fliehen zu können, wenn es die Umstände erforderten.
    »Die Pforte… Ach, was kümmert dich die!« dehnte Paris. »Sie liegt eine halbe Stunde vom skäischen Tor entfernt. Aber durch Weinreben, die sich an dieser Stelle an der Mauer emporranken, ist sie auch von innen kaum zu entdecken. Wir öffnen die Pforte nur, wenn versprengte Truppen in die Stadt eingelassen werden müssen und die Griechen ihnen zu stark auf den Fersen sind. Zwar schützt uns die Macht der Götter, die jedes Metall in der Nähe von Trojas Mauern zerfallen lassen, doch auf die Gnade der Olympier kann man sich nicht immer verlassen. Daher hat man auch eure Rüstungen und Waffen im Tempel der Athene dieser sonderbaren Weihe unterzogen. Ihr könnt jetzt mit ihnen Troja betreten. Nur Zeus mag wissen, wie ihr mit ihnen hereingekommen seid. Denn sonst wären sie in der Nähe der Mauern im Nichts vergangen!«
    Sandra schauderte, als sie an das unheimliche Erlebnis am Nachmittag zurückdachte, als man die Amazonen zum Tempel der Athene führte und dort all ihre Rüstungen und Waffen vor das Standbild gelegt wurden. Für einen Moment flammte von dort ein unirdisches Leuchten auf und hüllte das Metall in einen seltsamen Glanz.
    Sie konnten nun damit den Energieschirm des Apollo passieren. Von den Griechen konnte das nur Achilles, dem Hephästos eine besondere Rüstung geschmiedet hatte.
    »Eine alte Legende besagt, daß Troja nicht fallen wird, solange sich der Stein innerhalb seiner Mauern befindet!« erklärte Paris.
    »Hat nie jemand versucht, ihn zu stehlen und den Griechen auszuliefern?« fragte Sandra Jamis gespannt.
    »Ganz sicher haben es einige Trojaner versucht, ihre Heimat zu verraten!« nickte Paris und legte seinen Arm mit einer grazilen Bewegung um Sandras Schulter. »Agamemnon würde alle Schätze von Mykene und Tyrnis für den Besitz des Steines hingeben. Denn damit wäre der Krieg beendet, weil unsere Krieger den Kampfesmut verlieren, wenn der Stein fort ist.«
    »Ich habe nirgends im Tempel Wachen gesehen«, sagte Sandra. »Es wundert mich nur, daß es noch niemand geschafft hat!«
    »Die Frevler, welche ihre Hände nach dem Heiligtum auszustrecken wagten, wurden am nächsten Tag als lallende Idioten im Tempel aufgefunden!« sagte Paris düster. »Kein Zweifel, daß die Göttin sich schrecklich rächte. Einige Tage noch dämmerten sie in den Verliesen des Priamos dahin. -Dann senkte sich die Nacht des Todes über sie. Nie war zu erfahren, warum sie den Stein stehlen wollten. Die Priester der Göttin erzählen, daß sie heiligste Eide schwören mußten, nichts vom Geheimnis des Göttersteines zu erzählen. Apollo selbst sei ihnen erschienen und habe mit ihnen geredet - das sagen sie jedenfalls. Doch diese Nacht, schönes Mädchen, sollte nicht mit solchen Gesprächen vergeudet werden !«
    Sandra spürte, wie Paris sie näher an sich zog und wie seine weichen Lippen sanft ihre nackte Schulter berührten. Ein Schauer lief über ihren Körper. Sie war körperlich noch Jungfrau und scheute Berührungskontakte.
    Nur von Carsten Möbius ließ sie sich hin und wieder in aller Freundschaft auf die Wange küssen.
    Doch Prinz Paris war sehr erfahren darin, das Innere einer Frau zu erwecken. Sandra ahnte nicht, daß sie kaum eine Chance hatte, seinem natürlichen Charme nicht zu erliegen.
    Keine Frau gab es in Troja, die Paris nicht zü Willen gewesen wäre, wenn sie in den tiefblauen Seen seiner Augen versank. Nur Sandra in ihrer Unschuld begriff nicht, wie Paris ein Spiel begann, das er schon Hunderte von Malen geprobt hatte. In diesem Spiel gehörte er zu den Großmeistern.
    Sandra spürte, wie die Fingerkuppen leicht über ihre Haut strichen, während sie Paris langsam bei der Hand nahm und in die Richtung seines Hauses zog.
    Schweigende Diener empfingen sie am Eingang und wiesen ihnen mit kleinen Öllämpchen den Weg. Sandra Jamis riß die Augen auf, als sie die geschmackvolle Einrichtung im Hause des trojanischen Prinzen sah.
    »Bringt unseren Gast auf das vorbereitete Zimmer, und achtet darauf, daß es ihm an nichts fehlt!« befahl der Sohn des Priamos. »Möge Morpheus, der Gott des Schlafes, dich in seinen Armen wiegen, daß du zum Kampfe gestärkt am

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