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0282 - Amoklauf der Amazone

0282 - Amoklauf der Amazone

Titel: 0282 - Amoklauf der Amazone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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Morgen erwachen mögest!« sagte er dann zu Sandra gewandt und verbeugte sich leicht. Doch das Mädchen konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, daß Paris die Worte nicht so meinte, wie er sie aussprach.
    Das versteckte, hämische Grinsen der Diener, ihre vielsagenden Blicke und die unverhohlene Musterung ihres sehr spärlich bekleideten Körpers taten ein Übriges, um Sandras Argwohn zu wecken.
    Sie murmelte einige höfliche Worte und folgte den beiden Dienerinnen, die ihr mit leicht vorgebeugten Körpern den Weg zu einem Gemach wiesen.
    Der nicht gerade große Raum war mit bunten Malereien geschmückt, und das mit zottigen Fellen bedeckte Bett lud förmlich dazu ein, sich niedersinken zu lassen, um tief und traumlos zu schlafen.
    »Hier, edle Kriegerin!« sagte eine der schon betagten Dienerinnen des Paris und goß eine blutrote Flüssigkeit aus einer Amphore in eine Schale. »Dies ist der Wein, den der Herr des Hauses am liebsten genießt. Wenn ihr ihn trinkt, werdet ihr ganz besonders gut schlafen!«
    Sie konnte sich gerade noch ein Kichern verkneifen. In Sandras Innerem klingelten alle Alarmglocken. Irgend etwas an dieser Situation war faul. Oberfaul.
    Nur war Sandra viel zu arglos, um das Verlangen des Paris zu erkennen. Denn seit Helena sich mit dem angeketteten Gefangenen beschäftigte, sah sie Paris kaum noch an.
    Hätte sich Sandra mal in einem Spiegel betrachtet, ihr wäre klar geworden, warum Paris in ihrer Nähe so flach atmete…
    »Trinkt es zu Eurem Wohle!« sagte die Dienerin und reichte Sandra die Schale mit dem Wein. Die Hände des Mädchens zitterten leicht, als sie das Gefäß in Empfang nahm. Einen Teil goß sie, wie es Brauch war, zu Ehren der Götter auf den Boden.
    Süßlich drang der Geruch des Rebensaftes in ihre Nase. Und doch, war da nicht ein Duft, der sich dazwischenschlich und den Sandra mal in einer Apotheke ihrer Zeit gerochen hatte?
    Sie wußte zwar nicht den Namen des Betäubungsmittels - doch Sandra zweifelte nicht an der Wirkung.
    Lauernd wie zwei Leoparden beobachteten die beiden Dienerinnen, wie Sandra die Weinschale an den Mund führte und einen Schluck nahm. Gleichzeitig gab das Mädchen mit einer unmißverständlichen Handbewegung zu erkennen, daß sich die Dienerinnen zu entfernen hätten.
    Es kostete Sandra Jamis einige Überwindung, den Betäubungstrank so lange im Mund zu behalten, bis die beiden alten Frauen das Gemach verlassen hatten.
    Gleichzeitig erspähten ihre scharfen Augen, daß in einem Wandgemälde etwas zur Seite geschoben wurde. Dahinter erkannte sie das leichte Glitzern eines Auges, das interessiert ihre Reaktion beobachtete.
    Sandra wußte, daß sie sich nicht verraten durfte. Sie tat, als wenn sie den nächsten Schluck nehmen würde. Doch dabei spie sie den Wein, den sie die ganze Zeit im Munde behalten hatte, in die Schale zurück.
    Für den Beobachter mußte jedoch der Eindruck entstehen, daß sie in durstign Zügen trank. Dann geriet der Körper des Mädchens in schwankende Bewegung, so, als wenn übergroße Müdigkeit ihren ganzen Körper lähmen würde. Die Tonschale fiel zu Boden und zerplatzte auf dem Marmorfußboden.
    Langsam torkelte das Mädchen auf das Bett zu und ließ sich auf die Polster fallen. Alles deutete darauf hin, daß ihr Körper von übergroßer Mattigkeit ergriffen war.
    Aus den Augenschlitzen erkannte Sandra Jamis, daß sich die kleine Öffnung in der Wand wieder schloß. Sie brauchte nicht lange zu warten, bis die großen Torflügel des Gemaches leise aufgeschoben wurden.
    Leise huschte Prinz Paris in ihr Zimmer. Auf Zehenspitzen näherte er sich dem Bett, auf dem Sandra lang ausgestreckt lag. Die- ohnehin sehr knapp bemessene Kleidung war bei dem Fall auf das Bett an einigen Stellen verrutscht und ließ den Atem des Trojaners flach werden.
    So arglos Sandra Jamis in allen Dingen, was die Männerwelt anging, war -daß Paris nicht gekommen war, um sie fürsorglich zuzudecken, war einfach zu begreifen.
    Das Girl spannte seinen ganzen Körper und behielt nur mühsam die Schlafstellung bei. Sie spürte die Nähe vom Körper des Prinzen, und als sich seine Lippen den ihrigen näherten, ließ ihr der Weinatem Übelkeit aufsteigen.
    Paris jedoch wußte, daß sie nach dem Genuß des Weines völlig wehrlos war. Helena, das wußte er ebenfalls, kümmerte sich wieder einmal um den Gefangenen, dem die langen Ketten ziemlich viel Bewegungsspielraum ließen.
    Sandra spürte, daß Paris mit seiner Hand die weit oberhalb des Knies endende

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