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0282 - Frühstück in der Todeszelle

0282 - Frühstück in der Todeszelle

Titel: 0282 - Frühstück in der Todeszelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frühstück in der Todeszelle
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für die Sicherheit der Frau zu sorgen, und sie auf dem schnellsten Weg in unsere Zentrale nach Washington zu bringen.«
    »Wir sollen also die Kastanien aus dem Feuer holen und uns dabei die Finger verbrennen.«
    Phil sagte gar nichts.
    »Dasselbe habe ich den Herren in Washington gesagt, aber sie bestehen auf ihrem Ersuchen, und so bleibt uns nichts weiter übrig, als unser Bestes zu tun. Ich habe bereits einen Plan entworfen. Sie beide bekommen eine Einsatzgruppe von zehn G-men, die Sie sich aussuchen können. Sie holen die Frau von Bord und setzten sie auf dem Pier in einen unserer gepanzerten Wagen. Sie werden dann von vier Streifenwagen zum International Airport eskortiert, wo ein Kurierflugzeug auf sie wartet. In dem Augenblick, in dem Sie Nancy Black an Bord dieses Flugzeuges gebracht haben, endet Ihr Auftrag.«
    »Es tut mir leid, Chef, die Sache gefällt mir nicht. Sie ist von Anfang an bereits zum Scheitern verurteilt. Warum wird sie nicht schon unterwegs von einem Polizei- oder Zollboot übernommen und zum Flugplatz gebracht? Der Weg übers Wasser ist bedeutend ungefährlicher als quer durch Manhattan, Queens und Brooklyn.«
    »Dasselbe habe ich auch vorgeschlagen, aber da wurde mir gesagt, dass man jedes Aufsehen vermeiden wolle. Man gibt sich der trügerischen Hoffnung hin, dass die Leute, die ein Interesse daran haben, dass Nancy Black ihr Ziel nicht erreicht, nicht wissen, wann und wo sie ankommt.«
    »Und wenn sie es wissen und gar nicht warten, bis das Schiff eintrifft, sondern sie unterwegs über Bord werfen?«
    »Das werden sie nicht tun. Das Märchen von den schriftlichen, an sicherer Stelle deponierten Unterlagen ist kein Märchen, sondern die Wahrheit. Wenn Nancy Black ermordet wird, oder verunglückt, gelangen diese Unterlagen in die Hände unserer Regierung und das ist es ja, was die Gangster um jeden Preis vermeiden müssen. Das ist es ja auch, was bis jetzt eine Lebensversicherung für diese Frau war.«
    »Sie könnte es noch sein, wenn sie nicht so dumm gewesen wäre, sich beschwatzen zu lassen«, brummte ich.
    »Das sagen Sie. Die Herrschaften von der Zentrale sind sehr erfreut darüber, dass ihnen dieses Beschwatzen geglückt ist.«
    »Noch eine Frage, Chef«, meldete sich Phil. »Ist der Kapitän informiert?«
    »Nein. Man hat dies absichtlich nicht getan und wird es auch nicht tun. Man wollte Indiskretionen Vorbeugen«, lächelte der Chef. »Ich fürchte, man hat die Vorsicht zu weit getrieben.«
    »Ja, warum in drei Teufels Namen, hat man sie denn dann nicht per Flugzeug kommen lassen?«, fragte ich.
    »In einem Flugzeug sind nur verhältnismäßig wenige Passagiere. Man fürchtete, sie könne erkannt werden und außerdem… Na ja, wir haben doch neulich erst die Sache mit der Höllenmaschine in einem Düsenclipper gehabt, die in letzter Sekunde entdeckt werden konnte. Man fürchtet die Verantwortung.«
    »Ja, glauben die Herrschaften denn, dass die Burschen vom Syndikat, und um die handelt es sich ja, sich scheuen würden, einen ganzen Ozeandampfer in die Luft zu jagen, wenn Sie glauben, damit ihrem Interesse zu dienen?«
    »Erklären Sie das den hohen Herren in Washington«, meinte unser Chef. »Um aber die Sache zu einem Ende bringen, haben Sie unbeschränkte Vollmachten.«
    ***
    Wir setzten uns also zusammen und schmiedeten unseren Plan. Es war natürlich nicht möglich, das Pier 90 abzusperren, denn das gerade hätte Aufsehen erregt. Wir würden unsere zehn Mann zwischen dem Fallreep und dem wartenden Wagen verteilen. Phil und ich würden an Bord gehen und nach Miss Jamison fragen.
    Wir hatten nicht die Absicht, einem jeden Matrosen oder Offizier zu sagen, wer wir seien. Sollte man uns den Zutritt verweigern, so würden wir unseren Ausweis vorzeigen und den Kapitän verlangen, den wir dann wohl oder übel einweihen mussten. Dann wollten wir zusammen mit den anderen Passagieren hinuntergehen und sofort in den Wagen steigen. Der Zoll würde erst in letzter Sekunde benachrichtigt werden und einer unserer Leute auf das Gepäck von Nancy Black warten.
    Das war der beste Plan, den wir aushecken konnten, aber zufrieden waren wir nicht.
    Am 3. August um acht Uhr hielten wir mit dem gepanzerten Wagen in der 50. Straße, nicht weit vom Express Highway. Unsere Leute hatten sich in allen möglichen Aufmachungen in der Umgebung verteilt, saßen teils in den beiden Kneipen, von denen man das Pier im Auge behalten konnte, tranken Kaffee vor einer Imbissbude oder standen herum, unterhielten sich

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