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0283 - Flucht vom Giftplaneten

Titel: 0283 - Flucht vom Giftplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hübschen, aber arroganten Gesicht, trat auf Strugow zu.
    „Sie machen Schwierigkeiten?" fragte er grob. Strugow rümpfte die Nase. „Sie sind, was man auf Interkosmo einen Leutnant nennt?"
    Der Tefroder bejahte verblüfft. „Dann nehmen Sie sich in acht, daß man Ihnen nicht auf die Zehen tritt!" schnauzte Strugow ihn an. „Ich bin General. Ich habe allerhöchsten Befehl, mich wie ein General zu benehmen, und Sie, zum Teufel, werden sich danach richten! Bringen Sie mich zu Miras-Etrin, verdammt und zugenäht!"
    Im Gegensatz zu seinem Untergebenen besaß der junge Offizier die Gabe der Beherrschung. Anstatt ausfällig zu werden, trat er nur einen Schritt zurück, musterte Strugow mit kühlem Blick und erklärte: „Man wird Ihren Wunsch erfüllen. Und dann, wenn der ehrenwerte Meister Sie entlassen hat, werde ich Sie mir vornehmen."
    Strugow schüttelte verständnislos den Kopf.
    „Sie begreifen nicht, worum es geht, Leutnant", sagte er halblaut.
    „Das ist Ihr großer Fehler."
    Die Tefroder nahmen ihn in die Mitte und führten ihn durch den schmalen, schwach erleuchteten Gang. Strugows Spannung wuchs von Sekunde zu Sekunde. Sie brachten ihn zu Miras-Etrin.
    Er wußte, daß seine Argumente gut waren. Man konnte von den Duplos nicht erwarten, daß sie ihre Pseudopersönlichkeit zur Entfaltung brachten, solange sie unter der Knute der Wachen standen. Sie mußten, um sich an ihre Rolle gewöhnen zu können, mit eben dem Respekt behandelt werden, der den Originalen zustand. Miras-Etrin würde das zugeben müssen. Die Frage war nur, ob er soviel Initiative von einem Androiden erwartete. Wenn nicht, dann würde er dem vermeintlichen Duplo auf den Zahn fühlen, und damit, darüber gab Strugow sich keinen falschen Hoffnungen hin, war sein Spiel zu Ende.
    Die nächsten Minuten waren entscheidend. Strugow zwang sich zur Ruhe. Nervosität war der Anfang allen Übels.
     
    *
     
    Miras-Etrin hatte die Wachen hinausbeordert. Er saß hinter seinem mächtigen Arbeitstisch und musterte Strugow nachdenklich.
    „Selbst das ist schon ein Fehler", sagte Strugow freundlich lächelnd.
    Miras-Etrin antwortete mit einem fragenden Blick.
    „Ich bin ein General, Ehrwürdiger", versuchte Strugow ihn zu erinnern. „Man starrt mich nicht an, ohne mir einen Stuhl angeboten zu haben."
    Der Meister schien die Situation erheiternd zu finden. Er schmunzelte und wies mit einer kurzen Geste auf einen der Sessel, die in der Nähe seines Tisches standen.
    „Nehmen Sie Platz, General", bat er auf Interkosmo. „Die Wachen haben mir also richtig berichtet. Sie haben eine Beschwerde über ihre Behandlung." Strugow schüttelte den Kopf.
    „Keine Beschwerde, Ehrwürdiger", widersprach er. „Einen Vorschlag. Eine Idee, wie die Waffe, die wir Duplos für Sie ohne Zweifel darstellen, schärfer und wirksamer gemacht werden könnte."
    „Warum zerbrechen Sie sich über solche Dinge den Kopf?"
    erkundigte sich Miras. „Warum gerade Sie?" Strugow grinste ihn an. „Ehrwürdiger - ich weiß genausogut wie Sie, daß irgendwo.
    Tausende von Lichtjahren von hier, ein anderer Strugow sitzt, ein Duplo wie ich. Und mit mir im selben Raum haust ein zweiter. In einem anderen Raum gibt es einen dritten, ich selbst bin der vierte.
    Sie brauchen keine vier Strugow-Duplos, Ehrwürdiger. Zwei oder drei davon werden eines Tages überflüssig sein, und da Sie es sind, denen sie ihr armseliges Leben verdanken, können Sie es ihnen auch wieder nehmen, wenn es Ihnen beliebt. Ich, Ehrwürdiger, gebe mir Mühe, nicht überflüssig zu erscheinen."
    Eine volle Minute lang sah Miras-Etrin ihn an, ohne ein Wort zu sagen. Dann forderte er ihn auf: „Unterbreiten Sie Ihre Vorschläge!" Strugow brachte im Grunde genommen das gleiche vor, das er den Wachen klarzumachen versucht hatte. Die Subordination, die von gemeinen Soldaten erzwungen wurde, konnte der Aufgabe der Androiden, sich in die Rolle ihres Originals einzugewöhnen, nicht dienlich sein. Die Duplos lebten unter der Knute der Wachen. Das mußte geändert werden. Man mußte ihnen Möglichkeit geben, sich zu entfalten.
    Das ganze Projekt war in Gefahr, wenn anstelle des echten Strugow ein Androide eingesetzt wurde, der sich inzwischen daran gewöhnt hatte, schüchtern zu sein und sich vor jedem Dahergelaufenen zu ducken.
    Strugow nahm sich selbst zum Beispiel, weil es zu seinem Plan gehörte. Als er geendet hatte, lehnte er sich in seinen Sessel zurück und sah Miras-Etrin aufmerksam, aber ruhig an.
    „Ihr Argument ist

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