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0283 - Flucht vom Giftplaneten

Titel: 0283 - Flucht vom Giftplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gewesen als die Androiden, wenn sie nur ihr Aussehen hätten verändern können.
    Als er seine Schüssel geleert hatte, zündete er sich eine Zigarre an. Er fühlte sich gesättigt und hielt den Zeitpunkt für gekommen, an dem die eigentliche Handlung beginnen konnte. Er inhalierte den ersten Zug und fing an zu husten. Es gelang ihm, einen Hustenanfall vorzutäuschen, der jedermanns Aufmerksamkeit erregte.
    Die beiden Wachen reagierten sofort. Einer der Tefroder kam auf den Tisch zu an dem Strugow saß. Er klopfte ihm auf den Rücken und erkundigte sich nicht gerade freundlich: „Was fehlt Ihnen, General?"
    „Ich hab mich an dem Rauch verschluckt", würgte Strugow und stieß Rauchwolken aus Mund und Nase.
    „General Strugow raucht eine Zigarre nach der andern", schnarrte die Wache, „ohne sich dabei zu verschlucken."
    Strugow hörte auf zu husten und sah den Tefroder schuldbewußt an.
    „Tut mir leid", murmelte er. „Wird nicht wieder vorkommen."
    Der Tefroder warf ihm noch einen mißtrauischen Blick zu und begab sich wieder an seinen Posten. Strugow wartete, bis er an der Wand stand und rülpste. Das Geräusch kam etwas lauter heraus, als er es geplant hatte. Die beiden Argerty-Duplos am Nebentisch fingen an zu kichern.
    „General Strugow rülpst nicht!" schrie die Wache. Strugow stand auf. „Das denkst du, mein Sohn", antwortete er väterlich. „Von wem erbst du eigentlich deine Weisheit?"
    Der Tefroder wurde blaß. Auf diese Weise war ihm wahrscheinlich noch keiner der Duplos jemals gekommen. Er schritt auf Strugow zu, den Schädel wütend nach vorne gereckt und die Hand am Gürtel, dicht neben dem Blaster.
    „Ich sagte, General Strugow rülpst nicht!" fauchte er Strugow an.
    Strugow machte eine wegwerfende Geste.
    „Du spinnst, mein Sohn. Strugow rülpst. Wer soll es besser wissen als ich?"
    „Alle Verhaltensschemata und - Subschemata der Gefangenen sind auf Band aufgenommen worden", schrie der Tefroder. „Sie wurden uns vorgespielt, immer und immer wieder, bis wir jede kleine Einzelheit in uns aufgenommen hatten. Wir wissen besser, wie die Gefangenen sich benehmen, als ihr. Und General Strugow", seine Stimme überschlug sich fast, „rülpst nicht!"
    Strugow sah ihn traurig an. „Irgendwo an euren Bändern ist etwas falsch", sagte er ruhige, „Nimm’s von mir, mein Junge. Strugow ist nicht der feine Mann, wie ihr ihn euch vorstellt."
    Der Tefroder stand kurz vor der Explosion.
    „Ich werde Ihnen beibringen ...", brüllte er. Aber Strugow trat dicht auf ihn zu und legte ihm die Hand auf die Schulter - eine Geste, die den Mann so überraschte, daß er vergaß, was er hatte sagen wollen.
    „Laß mich auch mal reden, mein Sohn", fuhr Strugow ihm in die Parade, und seine Stimme hatte plötzlich einen harten Klang. „Wir alle sind hier, um die Gewohnheiten der Gefangenen zu studieren und zu üben und um möglichst getreue Ebenbilder zu werden." Er sprach jetzt so laut, daß die Duplos an den Tischen sich ängstlich zu ducken anfingen. „Ich, du armseliger Soldat, bin ein General der Flotte des Solaren Imperiums. Wie kann ich mich so benehmen, wie Strugow es tut, wenn ich von einem hergelaufenen Wicht wie dir Befehle annehmen muß? Weißt du, was der echte Strugow täte, wenn er an meiner Stelle wäre ?Er bliese dich an bis es dich dort quer durch die Wand hinausgeweht hätte! So, da hast du meine Meinung - und jetzt bring mich zu deinem Obermeister Miras-Etrin!"
    Der Tefroder wich zurück, halb geduckt, Furcht und Staunen in den Augen. Er bewegte sich langsam und ließ Strugow nicht aus den Augen.
    Als er die Wand erreichte, öffnete sich hinter ihm eine schmale Tür, die in einen schwach erleuchteten Gang führte. Der Tefroder verschwand. Die Tür schloß sich wieder und verschmolz so mit der Wandverkleidung, daß sie nicht mehr zu erkennen war.
    „Alles zurück in die Quartiere!" rief die zweite Wache. „General Strugow - ja. Sie dort meine ich - Sie bleiben hier!"
    Strugow blieb stehen, während die andern Duplos auf dem Weg zum Ausgang an ihm vorbeidefillerten. Dabei warf ihm Gershwin einen warnenden Blick zu. Strugow zog es vor, nicht darauf zu reagieren. Der Tefroder war ihm zu scharfäugig.
    Eine Minute lang standen sie beide schweigend, die Wache und er. Dann öffnete sich die verborgene Tür, durch die der erste Tefroder entwichen war. Er kehrte in Begleitung eines Offiziers zurück. Der Offizier, ein hochgewachsener junger Mann mit der typischen samtbraunen Haut der Tefroder und einem

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