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0284 - Gehirn-Gespenster

0284 - Gehirn-Gespenster

Titel: 0284 - Gehirn-Gespenster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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mit aufgerissenen Augen. »Gibt’s die denn? Bin ich hier in eine Horde Verrückter geraten? Dieser Kent, der wie eine Romanfigur meines Bruders aussieht…«
    »Aber hallo!« sagte Zamorra überrascht. »Noch mal den Satz!«
    »Ja«, sagte Petsy Blake und wirkte plötzlich verzweifelt. »Bin ich denn wirklich verrückt? Was ich hier erlebe, das gibt es doch gar nicht! Das sind doch alles nur Phantastereien, Alpträume, Hirngespinste…«
    »Hirngespinste…«, murmelte Zamorra, während seine Gedanken sich überschlugen. Er ahnte, daß er sich von einem Moment zum anderen auf der brandheißen Spur befand. Eine Romanfigur… Ein Mann, der eine Materialisation sein muß, weil seine Existenz auf dem Para-Sektor nicht nachzuweisen ist… Ein Gespenst?
    Das war der Moment, in dem das Gespenst sich auflöste!
    ***
    Taury Sheldon erreichte die Suite von Zamorra und Nicole wenige Augenblicke, nachdem Nicole im Lift verschwunden war. Darauf hatte Taury nur gewartet. Sie wollte die Suite in eine magische Todesfälle verwandeln. Darin würden der Amulettbesitzer und seine Gefährtin untergehen, sobald sie sich wieder darin befanden. Danach konnte Taury sich um Kent kümmern.
    Im Augenblick durfte sie nichts gegen ihn unternehmen, denn vielleicht brauchte sie ihn noch als Rückversicherung. Aber anschließend…
    Taury Sheldon berührte mit dem magischen Fingerdreieck das Türschloß und entriegelte es. Dabei spürte sie erstmals ein eigenartiges Kribbeln, das ihr Gefahr signalisierte.
    Aber sie wischte diese Gefahr beiseite. Das Amulett schützte sie doch! Auch wenn die Suite magisch abgesichert war, so würde diese Sicherung doch nicht gegen die Silberscheibe arbeiten. In ihrem Schutz konnte Taury sich einschleichen und die Zimmer in eine Falle verwandeln.
    Sie stieß die Tür an, die nach innen aufschwang.
    Dann trat sie ein.
    Und im gleichen Moment löste sie sich auf!
    Mit einem metallisch hellen Ton fiel Merlins Stern auf den Boden…
    ***
    »Sie können hier nicht hinein«, sagte der Mann im grauen Anzug, der im Zwischenflur von Roger M. Blakes Zimmer stand und Nicole den Weg versperrte.
    »Ich muß aber«, sagte Nicole. »Ich bin mit Mister Blake verabredet.«
    »Sie kennen ihn? Ihr Name?«
    »Nicole Duval, Privatsekretärin von Kongreßteilnehmer Professor Zamorra, Frankreich«, schnarrte sie herunter. Einen falschen Namen zu nennen, brachte ihr nichts ein, und mit ihrem jetzigen Aussehen fühlte sie sich vor »Beschreibungen« absolut sicher. Und so genau hatte sie nun wirklich niemand gesehen!
    »Mister Blake ist nicht anwesend«, sagte der Sicherheitsmann.
    »Das glaube ich nicht«, stellte Nicole fest. »Leuten Ihres Berufs glaube ich überhaupt nichts mehr. Ich hatte vor ein paar Minuten schon in unserer Suite die zweifelhafte Ehre, von Ihren Kollegen wegen einer Falschaussage belästigt zu werden. Die unhöflichen Knechte holten mich unter der Dusche hervor…« Sie sprach so laut, daß es durch die ganze Etage schallte.
    »Bitte, mäßigen Sie sich. Ich bin sicher, daß Sie entsprechend entschädigt werden, Mademoiselle Duval. Aber Mister Blake ist wirklich nicht anwesend…«
    Da huschte Nicole schon an ihm vorbei durch den Korridor ins verwüstete Zimmer. Ein paar Männer wieselten hin und her, fotografierten und streuten Pülverchen aus, um Spuren kenntlich zu machen. Unverfroren marschierte Nicole mitten hindurch und sah sich um.
    »Und wo ist er?« fragte sie laut.
    »Was machen Sie denn hier? Wer hat Sie hier hereingelassen?«
    Nicole sah sich rasch um. Die Hoteldetektive hatten alles auf den Kopf gestellt. Wenn sich das Amulett hier befunden hätte, wäre es mit Sicherheit nicht unentdeckt geblieben. Aber es lag nirgendwo als Beweisstück Nummer soundso deponiert und gekennzeichnet.
    Nicole hatte es geahnt, aber die Bestätigung gebraucht, um zumindest einen Ort auszuschließen, wo es sich eben nicht befinden konnte. Ansonsten war jetzt alles möglich.
    Die Schrumpf-Mumie, die von Mehek Ebrahim übriggeblieben war, hatte man bereits entfernt.
    »Wir haben Grund zu der Annahme, daß Mister Blake entführt wurde«, sagte einer der Tecks, die die Sache offenbar vorläufig ohne Inanspruchnahme der Kriminalpolizei von Nairobi in Angriff nahmen, wohl um dem guten Ruf des IMPERIAL CROWN keinen unnötigen Schaden zuzufügen.
    »Ich muß Sie verpflichten, nichts von dem, was Sie hier gehört und gesehen haben, Dritten gegenüber weiterzu verb reiten, mit Ausnahme der örtlichen Kriminalpolizei, sobald wir diese

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