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0284 - Gehirn-Gespenster

0284 - Gehirn-Gespenster

Titel: 0284 - Gehirn-Gespenster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Kann nicht mehr schreiben…«
    Tendyke zuckte zusammen.
    »Er verliert den Verstand«, murmelte er. »Verdammt, er wird verrückt… Aber das darf er nicht werden, weil sonst hier erst recht die Hölle los ist…«
    Im nächsten Moment hielt Zamorra ihn für einen Hellseher.
    Nebelgestalten bildeten sich, verschwommen, aber dennoch undeutlich zu erkennen. Phantasiegestalten, von Blakes Gehirn produziert, und diesmal brauchte er kein Papier mehr, um ihnen erst durch das Niederschreiben wirkliche Existenz zu verleihen!
    Tendyke stand schon neben ihm, griff in Blakes Nacken und berührte einen Nervenknoten. Der Schriftsteller sank bewußtlos zusammen. Aber er produzierte weiter Nebelgestalten, die das Zimmer zu füllen begannen!
    »Das Amulett!« schrie Zamorra auf. »Es muß hier weg… Abgeschirmt werden! Schnell!«
    Nicole rannte schon aus dem Zimmer, durch Patsys Unterkunft auf den Korridor und zur Treppe und Lift. Das Amulett mußte in die abgeschirmte Suite! Dann würde der Spuk verlöschen, und sie konnten sich in Ruhe um Blake kümmern…
    »Blockier sein Unterbewußtsein, Zamorra«, rief Tendyke. »Schnell!«
    »Das kann ich nicht«, keuchte der Professor entsetzt, während Blake trotz seiner Bewußtlosigkeit immer neue Gehirn-Gespenster entstehen ließ. »Das geht nur, wenn er wach ist… Nicht bei Bewußtlosigkeit…«
    »Jetzt müßte Nicole unten in der Suite sein«, stellte er fest. »Verdammt, warum erlöschen die Gespenster nicht?«
    Das fragte sich drei Etagen tiefer auch Nicole Duval. Das verwischte Kreidezeichen an der Tür fiel ihr nicht auf.
    Und oben in Blakes Zimmer war die Hölle los!
    ***
    Die Nebelgestalten nahmen immer mehr überhand und begannen, alles andere zu verdrängen. Trotz ihrer verschwommenen Erscheinung waren sie fest und körperlich.
    »Was ist das für ein verdammter Stoff?« fragte Tendyke verbissen. »Ektoplasma kann es doch nicht sein, weil das nicht fest ist… Aber was ist es dann?«
    »Gestalt gewordener Gedanke… Was weiß ich?« murmelte Zamorra. »Aber das kann nicht so weitergehen. Verdammt, wir können ihn doch nicht umbringen, damit diese Produktion von Gehirn-Gespenstern aufhört…«
    »Das wäre die allerletzte Konsequenz«, murmelte Tendyke.
    »Nein!« stöhnte Patsy auf. »Das kannst du nicht tun!«
    »Würdest du wirklich soweit gehen?« zweifelte auch Zamorra. »Sollte ich mich so in dir getäuscht haben?«
    »Egal, wie, wir müssen hier heraus«, sagte Rob Tendyke. »Wir machen es auf die einfachste Tour - wir schmeißen erst mal ein paar Dutzend Gespenster aus dem Fenster und bringen dann Blake in eure Suite, Zamorra. Dann sind wir auch wieder direkt am Amulett, und du kannst versuchen…«
    Zamorra winkte ab. »Nützt doch nichts… Mit seinem übergeschnappten Unterbewußtsein erdrückt er uns doch da auch mit seinen Gespenstern. Verdammt, wenn wir ihn wachbekämen… Nur gut, daß all diese Gespenster passiv bleiben… Wenn sie von der Sorte wie Kent und Sheldon wären, lebten wir schon nicht mehr.«
    Was er nicht begriff, war, warum die Gespenster nicht verschwanden. War Nicole aufgehalten worden? Er schob sich zwischen ein paar neu entstehenden Gestalten hindurch zum Zimmertelefon und tippte die Nummer seiner Suite. Augenblicke später hob Nicole ab. »Ja?«
    »Nici, was hast du gemacht? Hier werden’s immer mehr Gespenster…«
    »Aber ich bin doch mit Merlins Stern hier! Das verstehe ich nicht…«
    Zamorra war wie vor den Kopf geschlagen. »Wir kommen sofort runter«, sagte er. »Dann werden wir weitersehen.«
    Er hängte ein und nickte Tendyke zu. »Anfassen. Wir nehmen Blake mit. Die Gespenster bleiben nach Möglichkeit hier.«
    »Und die beiden…?« wandte Patsy ein.
    »Bleiben noch eine Weile bewußtlos. Komisch, daß man auch Gespenster niederschlagen kann… Das macht mich fast irre, so menschlich, wie sie reagieren…«
    Dann zwängten sie sich mit Blake aus dem Zimmer. Patsy, die Rogers Programmstreifen an sich genommen hatte, schloß beide Zimmer sorgfältig ab. Zamorra überlegte, was geschah, wenn beide Räume überfüllt waren… Aber im nächsten Moment erkannte er, wie falsch dieser Gedanke war. Denn Roger Blake produzierte seine Gespenster am Fließband dort, wo er sich befand und ließ sie jetzt auf dem Korridor entstehen.
    »Den Lift können wir also nicht nehmen, sonst erdrücken die Biester uns, bevor wir am Ziel sind…«
    Also schleppten sie Blake die Treppe hinunter, alsbald eine Spur von Gespenstern hinterlassend, die

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