0285 - Der Kampf mit den Giganten
mieser Kadaver, der sich den Ninja-Mythos nur an seine Fahnen geheftet hat. Ich könnte vor dir ausspeien, Shimada!«
»Es sind Beleidigungen, Chinese, die du mir da entgegenschleuderst, aber ich nehme sie hin. Es interessiert mich nicht, wie du darüber denkst, auch die Ninja-Ehre berührt mich nicht. Zudem gehöre ich nicht zu den echten Ninjas, sondern bin ein schwarzer, ein dämonischer. Jeden Ehrenkodex habe ich abgelegt. Ich, Shimada, kenne nur noch eins. Die Macht und die Vernichtung. Was interessieren mich andere und alte Regeln. Was interessieren mich die Gebote der Menschlichkeit? Was interessiert mich die Ehre eines Kämpfers, der Schwache beschützen soll und selbst dabei den Tod finden kann? Nichts, überhaupt nichts. Ich kämpfe für mich und meine Pläne. Dies allein zählt und nichts anderes. Ich will Xorron vernichten. Würde ich den alten Traditionen gehorchen, hätte er es wahrscheinlich längst geschafft, mich umzubringen. Er wäre mir immer zuvorgekommen.«
Suko sah ein, daß er gegen einen Felsblock redete. Von Shimada konnte er weder Kompromisse noch Gnade erwarten. So reagierten Dämonen immer. Sie gingen nur dann Kompromisse ein, wenn sie sich einen Vorteil davon versprachen.
Hier herrschte Shimada, hier hatte er alle in seiner Hand und konnte schalten und walten. Sie mußten gehorchen, auch Suko konnte daran nichts ändern.
Der Chinese schaute zu Boden. Für einen Moment umklammerte ein Gefühl der Furcht sein Herz, dann schaute er zurück und warf einen Blick auf die sieben Fans.
Nicht weit von ihnen lag der Kopflose im Sand. Nur noch Reste seines Körpers waren zu sehen, aus dem trübe Rauchfäden stiegen, die schon sehr bald zerfaserten.
Jeder der Fans hätte eine Dämonenpeitsche haben müssen, dann wären die Chancen wahrscheinlich besser gewesen. So aber würden sie sich kaum wehren können.
Shimadas Schergen wurden allmählich unruhig. Das begann mit den Tieren, denn sie scharrten mit den Füßen im Sand und wirbelten kleine Staubwölkchen hoch. Sie wollten kämpfen, und ihre Reiter warteten ebenfalls auf eine Entscheidung Shimadas. Einen hatte Suko besiegen können. Drei andere standen gegen ihn. Würde er sie schaffen? Kaum!
»In der Arena des Grauens wurden schon immer die großen Kämpfe ausgetragen«, erklärte Shimada mit dumpfer Stimme. »Dieser Sand ist mit viel Blut getränkt worden, und er wird auch euer Blut aufsaugen. Ihr seid die Vorkämpfer, bevor die große Auseinandersetzung zwischen Xorron und mir beginnt. Vernichtet sie!«
Die letzten Worte waren ein Schrei, und die drei mörderischen Ninjas ritten an…
***
Zeiten, Dimensionen, Begriffe wie endlich und unendlich - das alles verschwamm in einem Meer, das ich mit dem Wort Nichts umschreiben konnte.
Die Spanne war nicht zu messen, die Länge mußte jeder selbst festlegen, da reagierte jeder bestimmt anders, doch ich hatte das Gefühl, einen Blick in die Unendlichkeit des Alls werfen zu können. Genau dort hinein, in dem alles Leben entstanden war und unter anderem auch auf unserer Erde zur Entwicklung der Menschheit geführt hatte, wie auf Millionen und Abermillionen anderer Planeten auch.
Ich spürte weder Kälte noch Wärme. Widerstand gab es ebenfalls nicht.
Luftleer, ohne tragfähige Atome oder Moleküle. Keine Farben, keine wirbelnden Spiralnebel, einfach gar nichts, nur die Leere und Schwärze einer kaum vorstellbaren Welt.
Hier war Leben geschaffen worden, hier war es entstanden, und eine Milliarde Jahre zählte nicht mehr als nur eine Sekunde in der Ewigkeit.
Welch gigantisches Werk!
Götter- und Dämonengeschlechter waren hier entstanden und auch vergangen. Das gesamte All konnte man als eine Enzyklopädie bezeichnen, von der wir Menschen bisher nicht einmal die erste Seite richtig aufgeschlagen hatten.
Eigentlich hätten mich andere Gedanken beschäftigen müssen, aber es ging einfach nicht anders. Ich konnte an mein und das Schicksal der Freunde nicht denken. Für mich gab es nur diese tiefen Gefühle, wobei sich meine Seele weit wie ein Tor öffnete.
Von Shao, Xorron oder Pandora sah ich nichts mehr. Ob Costello diese seltsame Reise überhaupt mitgemacht hatte, konnte ich nicht einmal sagen. Die Dunkelheit war absolut.
Vielleicht schwebten wir auch nur innerhalb dieser seltsamen Blase an der Öffnung des Füllhorns. Möglich war alles, und ich wartete nur darauf, in irgendeiner Dimension zu erscheinen, um endlich eine Entscheidung herbeiführen zu können.
Trotz dieser Reise arbeiteten
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