0285 - Der Kampf mit den Giganten
furchteinflößende Gestalt. Grauenerregend, schlimm. Knochen und Haut bildeten eine Mischung, die genau aufgeteilt war, als hätte man einen Strich durch das Gesicht gezogen.
Dieser Ninja-Dämon kämpfte mit einem Schwert. Suko war sicher, daß er diese Waffe traumhaft beherrschte. Und natürlich Shimada!
Die lebende Legende wurde er genannt, der Dämon mit den tausend Masken. Er war alles in einem. Aufgetaucht aus dem Tunnel der Zeiten, beanspruchte er das, wonach auch Xorron gierte. Er wollte der Herr über die Zombies, Ghouls und Untoten sein. Und die Macht besaß er. Suko hatte ihn zwar nicht in New York auf der Zombie-Galeere gesehen, wußte aber aus John Sinclairs Erklärungen, wie gefährlich Shimada werden konnte.
Beinahe lässig sah es aus, wie die lebende Legende durch den Sand der Arena schritt. In seiner dunklen Kleidung erinnerte er an einen gefährlichen Wüstenkämpfer. Nach wie vor zeigte er nur seine Augen, die in einem erbarmungslosen Blau glänzten.
Shimada unterbrach seinen Gang. Er blieb so stehen, daß er Suko anschauen konnte. Die drei Ninjas hatten hinter ihrem Herrn eine düstere Mauer gebildet.
Sie saßen noch auf den Rücken ihrer Reittiere, hielten keine Zügel fest, sondern preßten ihre Schenkel um die Körper. Die Echsenpferde hatten die Mäuler aufgerissen, die Gebisse blinkten, die Zungen peitschten, nur schaufelten sie keinen Sand mehr in ihren Rachen.
Suko wußte genau, daß Shimada nur mit ihnen spielte. Er selbst hätte den Chinesen auch angreifen können, aber das ließ er bleiben, denn er wollte sicherlich seine Kräfte für Xorron schonen. Auf ihn allein kam es ihm an. Xorron sollte sterben, damit er freie Bahn hatte.
Hinter Suko standen die Fans. Der Inspektor hörte sie atmen. Es waren schwere Atemzüge, die über ihre Lippen drangen. Sie zeugten von der Furcht, die in ihnen steckte und die sie nicht unterdrücken konnten.
Die Lage hatte sich keineswegs verbessert, auch wenn jetzt ein Gegner weniger vor ihnen stand. Shimada und die drei Ninjas reichten noch immer aus.
»Du bist nicht schlecht« sprach die lebende Legende Suko an. »Aber der Kopflose war das schwächste Glied in unserer Reihe. Mit den anderen dreien wirst du deine Schwierigkeiten haben, das kann ich dir sagen. Sie werden dich zerfetzen, niederwalzen und auf keinen Rücksicht nehmen. Sie soll schnell geschehen, denn ich muß freie Bahn für Xorron haben.«
»Wo steckt er?« fragte Suko. Er hatte sich breitbeinig aufgebaut und hielt in der rechten Hand die ausgefahrene Dämonenpeitsche.
»Noch nicht in dieser Dimension. Dennoch weiß ich, daß er den Weg hierher finden wird. Alles ist vorbereitet, er kann gar nicht anders, denn die Entscheidung muß fallen. Hier wurde Xorron erschaffen, geboren unter dem Schutz einer mächtigen Dämonin.«
»Pandora, nicht wahr?«
»Ja.«
Suko lachte auf. »Willst du sie besiegen? Das glaube ich kaum. Sie ist einfach zu stark für dich, Shimada. Vielleicht kannst du Xorron vernichten, sie jedoch nicht.«
Shimada winkte ab. »Das spielt keine Rolle. Wenn sie Xorron tot in dieser Arena liegen sieht, wird sie sich mit den Tatsachen abfinden, denn es gibt kein Zurück. Vielleicht stellt sie sich auf meine Seite, damit wir eine Verbindung eingehen können.«
Das alles war Zukunftsmusik. Dennoch mußte Suko zugeben, daß Shimada einen wirklich gigantischen Plan gefaßt hatte, und der Chinese war gespannt, ob Xorron erschien. Wobei er hoffte, daß er dies noch erlebte.
Kämpfen mußte er auf alle Fälle. Sollte es ihm tatsächlich gelingen, die drei untoten Ninja-Jäger zu erledigen, stand immer noch Shimada da. An ihm kam Suko nicht vorbei.
Dennoch dachte er nicht an sich, sondern an die sieben jungen Menschen hinter ihm. Für sie trug Suko die Verantwortung. Er wollte sie aus der Schußlinie bringen.
»Laß sie laufen!« bat er Shimada. »Du hast mich. Was sollen sie in dieser Dimension und bei dir? Sie haben ihr Leben noch vor sich. Nimm es ihnen nicht weg!«
Shimada kannte keinen Pardon. »Sie stecken mit drin. Sie haben auf dem mysterischen Friedhof den Anfang erlebt, und sie werden auch das Ende erleben. Nämlich als Tote…«
»Und wo bleibt die Ehre der Ninjas?« rief Suko laut. »Ich weiß, daß die Ninjas, ähnlich den Samurais, eine große Ehre und Tradition besitzen. Bei dir scheint es nicht der Fall zu sein. Echte Ninjas beschützen Unschuldige. Sie töten sie nicht. Du aber bist für mich kein echter Ninja, wenn du so denkst, sondern ein fauliger
Weitere Kostenlose Bücher