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0285 - Die dritte Waffe

Titel: 0285 - Die dritte Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Arkonide konnte auf seine Nachtruhe verzichten, als Aktivatorträger blieb er vor Müdigkeit und Erschöpfung verschont. Daran, daß Sintra Rontoff mitten in der Nacht zu ihm kam, erkannte er, daß sie von der Dringlichkeit ihrer Probleme überzeugt war.
    Der Türsummer ertönte, und die Stimme irgendeines Beamten meldete Atlan, daß die Sektionschefin darauf wartete, eingelassen zu werden. Atlan ertappte sich dabei, wie er über seine weißblonden Haare strich Er lächelte. Trotz seiner vielen Lebensjahre besaß er noch die kleinen Schwächen eines Mannes.
    Die Mathelogikerin war nicht im mindesten verlegen, als sie das Zimmer betrat, in dem sie vom Lordadmiral der USO erwartet wurde. Ihre einfache Kleidung betonte eher ihre natürliche Schönheit, als sie zu verbergen.
    Atlan erhob sich und begrüßte die Sektionschefin. Er bot ihr einen Sessel an und wartete, bis sie Platz genommen hatte. Sie sah sich im Zimmer um. Offenbar wollte sie sich vergewissern, daß außer Atlan niemand anwesend war.
    „Es gibt weder geheime Kameras noch versteckte Abhöranlagen", sagte Atlan mit spöttischem Unterton.
    „Alles, was Sie mir sagen, kann nur von mir gehört werden."
    Sie dachte einen Augenblick nach dann schien sie sich zu entschließen den Worten des Lordadmirals Glauben zu schenken „Halten Sie mich nicht für albern", sagte sie. „Diese Geheimnistuerei hat nichts mit mir zu tun. Ich möchte nur einen alten Freund vor Schwierigkeiten bewahren."
    „Ich glaube, Mister Aboyer würde Ihre Freundlichkeit zu schätzen wissen, wenn er davon erführe", sagte Atlan.
    Sie errötete, zeigte aber mit keinem Wort, daß sie über sein Wissen erstaunt war.
    „Es geht also um die Fragmentwaffe der MdI", sagte Atlan. „Was wissen Sie darüber?"
    „Alles, was sich bisher ereignet hat", sagte sie. „Vor meinem Abflug habe ich mich noch mit Doktor Hauser unterhalten können.
    Er hat mir alles über die zweite Waffe erklärt, was ich wissen wollte. Ich bin gekommen, um Sie davon zu unterrichten, daß wahrscheinlich eine dritte Fragmentwaffe in Terrania eingeschmuggelt wurde."
    Atlan brauchte diese Frau nur anzusehen, um zu erkennen, daß sie genau überlegt hatte, was sie sagte. Außerdem war sie Sektionschefin und arbeitete als Mathelogikerin bei Nathan. Das war der beste Qualifikationsnachweis, den Sintra hatte mitbringen können.
    Atlan sah seine schlimmsten Befürchtungen durch die Worte dieser Frau bestätigt. Er wußte, daß er sofort hätte Alarm geben müssen, doch eine sichere Ahnung sagte ihm, daß er damit nur sinnlose Verwirrung auslösen würde. So blieb er ruhig sitzen und wartete darauf, daß Sintra weitersprechen würde.
    „Ich sprach von einer dritten Fragmentwaffe", sagte die Mathelogikerin erstaunt. „Sie nahmen das hin, als hätte ich Ihnen ein Kuchenrezept mitgeteilt. Haben Sie vergessen, daß morgen die Konferenz beginnt?"
    „Sie haben eine Vermutung ausgesprochen", erwiderte Atlan. „Im Laufe eines Tages muß ich mir hundert oder mehr Theorien anhören. Sie müssen Ihren Verdacht begründen, wenn Sie mir mehr als ein Lächeln entlocken wollen."
    Sie schien verärgert zu sein, aber das kannte Atlan schon. Alle Terraner, mit denen er zum erstenmal zusammentraf, waren über seine spöttische Art verärgert. Wenn sie den Arkoniden öfter sahen, legte sich das.
    „Sie kennen meinen Beruf", sagte die Inderin. „Glauben Sie, daß ich zu Ihnen käme, wenn ich meiner Sache nicht sicher wäre? Als Mister Aboyer mich bat, einige Berechnungen auszuführen, bestätigte die Positronik mit dreiundsechzigprozentiger Wahrscheinlichkeit das Vorhandensein einer dritten Waffe. Kurz vor meinem Abflug vom Mond wiederholte ich diese Auswertung mit allen verfügbaren Daten. Die Wahrscheinlichkeit, daß es eine dritte Fragmentwaffe gibt, liegt jetzt bei zweiundachtzig Prozent."
    Für einen Kybernetiker, dachte Atlan, bedeutete das genausoviel, als hätte er die Waffe vor sich liegen.
    „Wo sollen wir nach der Waffe suchen?" erkundigte sich Atlan.
    Sintra antwortete: „Darüber vermag ich nichts zu sagen.
    Vergessen Sie nicht, daß mir nur eine kleine Positronik für meine privaten Berechnungen zur Verfügung steht. Bestimmt könnten Sie von der Großpositronik detailliertere Angaben bekommen."
    „Und was, meinen Sie, sollte ich jetzt tun?" Der Arkonide beugte sich erwartungsvoll in seinem Sitz nach vorn.
    „Aboyer sucht in diesem Augenblick nach einem Teilstück der dritten Waffe. Sobald er es findet, will er es Mercant

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