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0286 - Mister X und sein teuflischer Plan

0286 - Mister X und sein teuflischer Plan

Titel: 0286 - Mister X und sein teuflischer Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mister X und sein teuflischer Plan
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gerunzelter Stirn entgegen.
    »Darf man eintreten?« fragte ich, nachdem ich die Tür hinter mir geschlossen und mich in einen der weichen Ledersessel gesetzt hatte.
    Die Falten auf Perkins’ Stirn wurden schärfer. Auf seinen Backenknochen erschienen rote Flecke. »Sitzen Sie bequem?« fragte er gedehnt.
    »Danke, es geht.«
    Es entstand eine Pause, während der ich mir eine Zigarette anzündete.
    Perkins’ Augen zogen sich langsam zu schmalen Schlitzen zusammen. Aber seine Stimme war immer noch beherrscht, als er fragte: »Was wollen Sie?«
    »Nur eine Kleinigkeit«, sagte ich amüsiert. »Ich möchte gern wissen, was Sie mit den 80-000 Dollar machen wollen.«
    »Was?«
    »Habe ich mich unklar ausgedrückt?«
    »Ich verstehe nicht, wovon Sie reden.«
    »Natürlich nicht. Aber trotzdem können Sie sich das Theater sparen. Ich habe Sie nämlich zufällig gesehen, als Sie das Geld raubten. Und machte eine Aufnahme von Ihnen, als Sie mit der Reisetasche verschwanden. Ich bin nämlich Privatdetektiv und trage manchmal eine Kamera bei mir. Das bringt der Beruf so mit sich. Das Foto befindet sich an einem sicheren Ort. Und wenn mir etwas passieren sollte, geht es mit einem aufschlußreichen Begleitbrief an das FBI. Schön, nicht wahr?«
    Perkins hatte sich während meiner Worte zurückgelehnt und musterte mich. »So, ein Schleicher sind Sie also? Ein privater Schnüffler.«
    Er begann laut zu lachen und zeigte dabei weiße Zähne und einen Streifen Zahnfleisch. Als er sich wieder beruhigt hatte, drückte er auf einen Knopf der Sprechanlage, die auf seinem Schreibtisch stand.
    Eine kehlige Stimme meldete sich.
    Perkins sagte: »Komm mal rein!« Dann stützte er den Kopf in beide Hände und starrte mich höhnisch grinsend an.
    Ich stand auf und rückte meinen Sessel etwas zur Seite, so daß ich die Tür besser im Auge behielt. Dann setzte ich mich wieder und genoß meine Zigarette.
    Es verging keine Minute, bis die Tür aufschwang und ein stiernackiger Bursche mit rotem Gesicht und abstehenden Ohren erschien. Sein mächtiger Unterkiefer war in mahlender Bewegung. Er glotzte mich an und warf dann dem Schnurrbärtigen einen fragenden Blick zu. Ich sah, wie Perkins nickte.
    Schwerfällig wie eine Dampfwalze, aber ebenso unaufhaltsam, kam der Stiernackige auf mich zu, baute sich vor meinem Sessel auf und knurrte bösartig: »Steh auf!«
    Er stand so dicht vor mir, daß er zuschlagen konnte, während ich mich erhob. Ich rechnete damit und hatte mich nicht getäuscht.
    Als ich Anstalten machte, aufzustehen, schnellte seine klobige Faust vor.
    Ich beugte mich zur Seite. Der Schlag ging ins Leere. Ich sprang zur Seite und war außerhalb seiner Reichweite.
    Dann drehte ich mich zu Perkins um und starrte in die schwarze Mündung einer schweren Pistole.
    ***
    Schlagartig erloschen im Lokal die Lichter. Nur die Tanzfläche wurde durch einen an der Decke angebrachten Scheinwerfer in violettes Licht getaucht. Das Happy Drum begann mit seinen Nightclub-Darbietungen.
    Phil sah kaum hin. Er konzentrierte sich auf das kaum erhellte Halbdunkel um sich herum, um keine böse Überraschung zu erleben.
    Die Vorführungen rollten ab. Es war das übliche Programm. Keinen Deut besser oder schlechter als in Hunderten von anderen Nachtlokalen in den Lichterstädten der USA.
    ***
    Ich hielt den Blick unverwandt auf Perkins gerichtet, dessen Hand mit der Pistole so ruhig war wie ein narkotisierter Bernhardiner. Seine Augen waren kalt und unbewegt wie graues Eis. Die gezackte Narbe auf der Wange pulste rot. Die Lippen hatten sich verkniffen. Der rechte Mundwinkel zuckte.
    »Mach keine Dummheiten, Perkins! Mein Kollege macht Stückchen aus dir, wenn ich in drei Minuten nicht zurück bin.«
    Er gab keine Antwort. Aber der Zeigefinger seiner Rechten lag fest um den Abzug des Colt Automatic. Es war ein 45er, ein so schweres Kaliber also, daß man mit der Waffe einen Stier hätte erschießen können.
    »Sieh mal nach, was er bei sich trägt!« sagte Perkins jetzt leise.
    Der Gorilla trat hinter mich, grapschte mir in die Achselhöhlen, klopfte meine Taschen ab und grunzte dann: »Keine Waffe, Boß. Nichts!«
    Ich sah, wie Perkins erstaunt die Augenbrauen hob.
    Während die Mündung seiner schweren Pistole unverwandt auf meinen Magen gerichtet war, kommandierte er: »Nimm dir den Burschen vor, der im Lokal sitzt! Tisch 17.« Es folgte eine ungefähre Personenbeschreibung von Phil.
    Der Gorilla brummte sein Einverständnis und zog sich zur Tür zurück.

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