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0286 - Mister X und sein teuflischer Plan

0286 - Mister X und sein teuflischer Plan

Titel: 0286 - Mister X und sein teuflischer Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mister X und sein teuflischer Plan
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konnte, da das Licht der Taschenlampe in schrägem Winkel von oben kam und nur ein Stückchen des Ganges vor mir aus der Dunkelheit riß. »Geh fünf Schritte vorwärts!«
    Der Schein der Lampe folgte mir, während ich meinem Schatten nachlief.
    Jetzt hatte auch Perkins die letzte Stufe erreicht. Er blieb stehen. Für einen kurzen Augenblick schwankte der Lichtkegel der Lampe. Ich hörte ein leises Klirren. Dann stand ich wieder im vollen Licht und erhielt die Anweisung: »Geh weiter, Schnüffler, bis ich halt sage!«
    Ich kam an einer Bohlgntür vorbei. Sie lag linker Hand und war mit einem Vorhängeschloß gesichert.
    Perkins öffnete diese Tür, wobei Pistole und Lampe auf mich gerichtet blieben. Dann trat er zurück und hieß mich, durch die Tür zu gehen.
    Ich kam in ein kaltes Kellergewölbe, das völlig leer war bis auf eine etwa anderthalb Meter breite und drei Meter lange flache Kiste, deren Boden zwei bis drei Hand breit mit Sand bedeckt war.
    »Stell dich vor die Kiste!«
    Ich wußte jetzt, was kommen mußte. Perkins wollte mich abschießen wie einen Hund. Ich sollte in die Kiste fallen. Wahrscheinlich würde man sie dann weiter mit Sand füllen, einen Deckel daraufstülpen, zunageln und das Ganze mit meinem Leichnam im Hudson versenken.
    Mir blieben nur Sekunden.
    Wenn es nicht mein letztes Stündchen sein sollte, mußte ich handeln. Es war eine verzweifelte, aussichtslose Situation. Aber ich hatte keine Wahl.
    Alles ging jetzt blitzschnell.
    Mit einem Satz, um den mich jeder Zehnkampfmeister beneidet hätte, schnellte ich nach links. Ich geriet außerhalb des Lichtkegels, warf mich herum und schoß wie von der Sehne geschnellt dorthin, wo ich den Scheinwerfer der Lampe gewahrte. Es waren mindestens fünf Meter, und ich hatte noch nicht die Hälfte der Strecke überwunden, als der Lichtkegel schwenkte und mich voll erfaßte.
    Geblendet streckte ich mich zu einem Hechtsprung. Meine Arme schossen nach vorn. Meine Finger spreizten sich, bereit, meinen Gegner zu packen und zu Boden zu reißen.
    Aber bevor ich ihn erreichte, zerriß der peitschende Knall eines Schusses die Stille.
    ***
    Phil hatte sich einen neuen Whisky bestellt. Er nippte daran, stellte fest, daß er eigenartig schmeckte, beachtete diesen Umstand aber nicht weiter, da seine Gedanken mit anderem beschäftigt waren, sondern genoß das Getränk in kleinen Schlucken.
    Phil ließ den letzten Rest aus dem Glas durch die Kehle rinnen, lehnte sich weit zurück und spürte eine wohlige Wärme, die sich langsam in seinem Körper ausbreitete.
    Und dann war Phils Bewußtsein plötzlich von einer Sekunde zur anderen wie ausgeknipst. Er fühlte nicht mehr, wie er langsam von seinem Stuhl sank, wie zwei kräftige Männer, die plötzlich aus der Dunkelheit auftauchten, ihn rechts und links unter den Armen packten, wie sie ihn emporhievten und ihn langsam, ohne irgendwo anzustoßen, durch das Lokal zur Tür schleppten. Sie brachten ihn hinaus.
    Keiner der Gäste nahm davon Notiz. Vielleicht bemerkten sie es nicht einmal, da sich ihr Interesse ausschließlich auf die Darbietungen konzentrierte, die auf der Tanzfläche zu sehen waren.
    Die Tür, durch die man Phil schleppte, befand sich neben der Theke und war durch einen Vorhang verborgen. Die Tür war nicht für Gäste bestimmt, sondern für die Bardamen und das übrige Personal.
    Die beiden Männer — es handelte sich um die Schildkröte und den Wimpernlosen — zerrten Phil in einen kleinen Raum, legten ihn auf eine Couch und verschwanden, ohne sich weiter mit ihm zu befassen.
    Sekunden später öffnete sich die Tür wieder, und eine Person betrat den Raum, die die Taschen Phils kurz durchstöberte, Brieftaschen durchblätterte, die beiden Revolver betrachtete und sich alsdann leise davonstahl.
    Phil merkte von alldem nichts. Er lag in tiefer Bewußtlosigkeit.
    Auf seiner Armbanduhr war es 10'.56 Uhr.
    ***
    Es war 11.06 Uhr, als ich wuchtig mit der Stirn auf den Steinfußboden des Kellergewölbes krachte, bunte Sterne vor meinen Augen tanzen sah, einen stechenden Schmerz im Schädel spürte und mich wunderte, daß ich noch lebte.
    Im nächsten Augenblick klirrte es neben mir. Es wurde stockdunkel. Etwas Großes, Schweres fiel auf mich. Ein menschlicher Körper!
    Blitzartig packte ich zu. Zwischen den Fingern spürte ich den kalten Lauf einer Pistole. Ich- riß sie an mich, wühlte mich unter dem leblosen Körper hervor, richtete mich auf und lehnte mich an die feuchtkalte Wand des Kellerraums.
    Ich

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