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0286 - Mister X und sein teuflischer Plan

0286 - Mister X und sein teuflischer Plan

Titel: 0286 - Mister X und sein teuflischer Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mister X und sein teuflischer Plan
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in der Farbe kaum von seiner Haut. Er hatte einen dünnen Hals, einen schmalen, spitz auslaufenden Kopf und dort eine Kerbe, wo andere Leute einen Mund besitzen.
    Der Große sprach mit leicht näselnder Stimme. »Sie sind heute zum erstenmal hier, Mister?«
    Ich nickte. »Sind Sie zufällig hier, oder hat man Ihnen das Happy Drum empfohlen?«
    Ich nickte. Er gab sich damit zufrieden, obwohl mein Nicken das eine wie das andere bedeuten konnte.
    »Zu unserem Klub haben nur Mitglieder Zutritt«, sagte er und kaute nachdenklich an der Oberlippe. »Sie müssen eine Karte lösen.« i Ich nickte.
    »Hier entlang geht’s.« Er deutete auf die Tür, durch die ich soeben gekommen war.
    Ich ging voran, und der Große folgte mir. Die Schildkröte blieb zurück.
    Draußen in der Halle überholte mich der Große, klopfte an die Tür mit der Aufschrift Privat, wartete einige Sekunden, öffnete die Tür dann und wies mich mit einer Kopfbewegung an, einzutreten.
    Auch hier gab es rosafarbene Tapeten, einen dicken Teppich und protzigen Luxus. Gegenüber der Tür befand sich ein schwerer Schreibtisch, und dahinter saß eine Frau.
    Der Große zog die Tür hinter mir zu. Mit einer Handbewegung nötigte mich die Frau näherzutreten. Ich trabte über den Teppich, erreichte schließlich den Schreibtisch und blieb davor stehen.
    Die Frau mochte Ende 30 sein und sah mich aus blauen Augen an, die einen leichten violetten Schimmer hatten. Obwohl sie saß, war klar, daß sie schlank, groß und gutgewachsen war. Das bernsteinfarbene Haar trug sie hochgesteckt. Sie hatte einen schmalen Mund mit blaßgeschminkten Lippen, einen so makellosen Teint, wie man ihn bei gepflegten Kindern sieht, und lange seidige Wimpern.
    »Entschuldigen Sie bitte, daß wir Sie belästigen müssen, bevor wir Ihnen Einlaß geben!« sagte die Frau in gelangweiltem Ton, der deutlich verriet, daß sie diesen Satz schon ungezählte Male ausgesprochen hatte. »Aber Happy Drum ist ein Nightclub, der nicht jedem offensteht. Nur Mitglieder haben Zutritt. Eine Monatskarte kostet 25 Dollar.«
    Sie senkte den Blick, zog eine Schublade des Schreibtisches auf und holte eine bedruckte weiße Karte heraus.
    »Ihr Name, bitte?«
    »Hammer, George Hammer«, sagte ich zögernd.
    Mit einem goldenen Füller kritzelte sie drauflos.
    Ich zückte meine Brieftasche und nahm schweren Herzens zwei 10-Dollar-Noten und einen 5-Dollar-Schein heraus.
    Dann nahm ich die Karte in Empfang, legte das Geld auf den Schreibtisch, murmelte ein »Danke verbindlichst«, verbeugte mich und ging.
    In der Halle stand der Große. Er grinste mich an, klopfte mir auf die Schulter und geleitete mich zurück in den Vorraum, wo die Schildkröte noch immer an der Wand lehnte.
    Jetzt endlich durfte ich Happy Drum von innen bewundern. Nachdem ich die zweite Tür durchschritten hatte, war ich endgültig Mitglied.
    Es war genauso, wie sich ein Provinzler einen New Yorker Nachtklub vorstellt, protzig, geschmacklos, grell und mondän.
    An zwei Seiten befanden sich Tische mit weichen Sesseln und kleinen Vasen, in denen künstliche Blumen steckten. Rechts neben dem Eingang zog sich die chromblitzende Theke zu der vollen Länge einer Kegelbahn hin.
    Dahinter betätigten sich fünf bildhübsche Bardamen mit einstudiertem Blick. An der Rückseite des Lokals hatte man ein Podium für eine gelbbefrackte Kapelle aufgebaut. Davor war die Tanzfläche. Neben dem Podium gab es hinter Vorhängen aus schwarzem und rotem Samt Türen, die zu den Toiletten, zur Küche und wahrscheinlich noch zu anderen Räumen führten.
    Ich schob mich an der Bar entlang, bis ich einen freien Hocker hatte. Er war mit rotem Leder überzogen und sah so kostbar aus, daß ich sehr vorsichtig hinaufkletterte.
    Mein Nachbar zur Rechten war ein blasser Jüngling mit auswattierten Schultern. Verliebt glotzte er eine rothaarige Bardame an.
    Links neben mir thronte eine dicke, braungepuderte Frau im schulterfreien Cocktailkleid. Sie konzentrierte sich auf ihren Champagner, ohne mich zu beachten.
    Trotz der frühen Stunde war das Lokal gut besucht. Und sicherlich war ich der einzige Gast, dessen Bankkonto keine sechsstellige Summe aufwies.
    »Whisky«, sagte ich zu der rothaarigen Bardame, die an diesem Abschnitt der Theke für den Umsatz sorgte. »Mit Soda und Eis.«
    Ich erhielt mein Getränk, nuckelte daran und sah mich nach Perkins um. Er war nicht da.
    Nach dem zweiten Drink versuchte ich die Rothaarige in ein Gespräch zu ziehen, was mir wütende Blicke des

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