Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0286 - Mister X und sein teuflischer Plan

0286 - Mister X und sein teuflischer Plan

Titel: 0286 - Mister X und sein teuflischer Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mister X und sein teuflischer Plan
Vom Netzwerk:
seine grauenvolle Arbeit zu vollenden.
    Wir berichteten Mr. High die Einzelheiten.
    Er runzelte die Stirn. »Vier oder fünf Tage liegt der Mord zurück?« sagte er nachdenklich. »Dann hat also jemand gelogen!«
    »Das ist nicht sicher«, gab ich zu bedenken. »Es kann auch ein Versehen sein.«
    »Vielleicht.«
    Aber es war kein Versehen, wie sich bald herausstellte.
    ***
    Es war am späten Nachmittag, als das Telefon auf meinem Schreibtisch schrillte und mir der Telefonist aus der Zentrale eine Besucherin meldete.
    Ich sagte ihm, er solle sie heraufschicken, und rief Phil an, der sich in Mr. Highs Office befand.
    Eine halbe Minute später wurde an die Tür geklopft, und nachdem ich »Herein!« gebrüllt hatte, stürmte Violet Adams mit geröteten Wangen ins Büro.
    Sie trug einen weißen Ledermantel mit riesigem Kragen, darunter einen grünen Angorapullover und einen weiten kaffeebraunen Rock aus flauschigem Stoff. Ihre gazellenhaften Beine balancierten auf bleistiftdünnen und ebenso hohen Absätzen.
    Während sich die Frau mit unnachahmlich theatralischer Geste in einen unserer Besuchersessel fallen ließ, bot ich ihr Zigaretten an. Nach den ersten Zügen — Violet rauchte aus einer goldenen Zigarettenspitze — beruhigte sich ihr Atem. Ich mußte eine zweiminütige Sturzflut hervorgesprudelter Worte über mich ergehen lassen, bis mir klarwurde, daß Violet Adams vor kurzem Besuch erhalten hatte. Von einem Mann, den sie wenig schätzte, den auch wir nicht liebten, der sich Fred Blyth nannte.
    »Bitte, etwas genauer, Mrs. Adams. Wann war Blyth bei Ihnen?«
    Sie sah auf die zierliche Uhr an ihrem linken Handgelenk. »Es ist jetzt eine knappe Stunde vergangen. Nachdem er gegangen war, stürzte ich ans Telefon, besann mich dann aber und stieg in meinen Wagen, um zu Ihnen zu kommen.«
    »Sie hätten auch telefonieren können. Durch Ihre Herfahrt ist so viel Zeit vergangen, daß Blyth jetzt einen erheblichen Vorsprung hat. Aber erzählen Sie mir vor allem, was Blyth von Ihnen wollte!«
    »Vorausschicken muß ich, daß ich ganz allein im Haus war. Ich saß in meinem Office und beschäftigte mich mit Geschäftspapieren, als plötzlich die Tür aufging und Blyth über die Schwelle trat.«
    »Warum schließen Sie nicht die Türen ab, wenn Sie allein im Haus sind?«
    »Die Türen waren abgeschlossen, aber Blyth hat einen Passepartout-Schlüssel. Jeder unserer Angestellten besitzt einen. Blyth hatte seinen mitgenommen, als er verschwand.«
    »Der Schlüssel paßt zu allen Räumen?«
    »Zu allen Geschäftsräumen und zur Haustür. Zu den Privaträumen und Büros natürlich nicht. Aber da ich die Haustür verschlossen hatte, hielt ich es nicht für nötig, mich in meinem Büro noch einzuschließen. Die Haustür aber bekam Blyth mit seinem Schlüssel auf. Und so kam es, daß er plötzlich vor mir stand…«
    »Und?«
    »Er sagte, daß er Hank und Jesse getötet und irgendwo verscharrt habe. Er habe mit den beiden eine private Rechnung zu begleichen gehabt. Worum es gegangen war, sagte er nicht. Aber er hielt mir eine Pistole unter die-Nase und zwang mich, in den Keller zu gehen. In einem der unterirdischen Gewölbe, wo die Heizungsanlagen sind, suchte er hinter einem Berg von Gerümpel und fand eine braune Ledertasche. Hämisch grinsend zeigte er mir, daß sich darin eine Menge Geld befand.«
    »Wahrscheinlich die geraubten 80 000 Dollar.«
    »Ja. Es war das Geld, das Perkins geraubt hatte. Blyth sagte es. Er nahm das Geld an sich und verschwand, nachdem er gedroht hatte, mich umzubringen, falls ich die Polizei benachrichtigen würde.«
    »Sagte er sonst noch was, Miß Adams?«
    »Ja! Er wolle mit dem Geld verschwinden, sich irgendwo im Ausland versteckt halten und nie wieder nach New York zurückkehren.«
    »Hm!«
    »Glauben Sie, daß er lügt? Ich hatte den Eindruck, daß es ihm Ernst damit sei. Er weiß, daß er hier als Doppelmörder immer in Angst leben müßte. Es wäre das klügste, ins Ausland zu verschwinden.«
    »Möglich.«
    »Wahrscheinlich wird er ein Flugzeug benutzen, Mr. Cotton. Wenn Sie sich beeilen, erwischen Sie ihn vielleicht noch auf dem Flughafen.«
    Ich wurde einer Antwort enthoben, denn Phil stürzte ins Zimmer. »Hallo, Miß Adams!« Er nickte ihr zu und sagte dann zu mir gewandt: »Wir haben ihn, Jerry. Vor wenigen Minuten ist er im East End erwischt worden. Ich bekam soeben die telefonische Nachricht. Er wehrte sich verbissen und schoß wild um sich, wurde jedoch an der Schulter verletzt. Ein

Weitere Kostenlose Bücher