Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0287 - Herrscher über tausend Geister

0287 - Herrscher über tausend Geister

Titel: 0287 - Herrscher über tausend Geister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
aus er eine gute Übersicht hatte. Nach einigen Minuten hörte er Schritte.
    Nicole kam zu ihm hinauf.
    »Du solltest ein wenig schlafen«, sagte Zamorra und küßte sie auf die Wange. »Außerdem ist es kalt hier oben.«
    »Dann sorg doch dafür, daß mir warm wird«, forderte sie ihn auf und löste die Schnüre ihres Hemdes. »Du glaubst doch nicht wirklich, daß ich jetzt auf Kommando schlafen kann… Wenn wir ein bißchen die Augen offenhalten, haben wir nebenher zwei Stunden, bis meine Wache beginnt und ich dich nach unten schicke. Außerdem… in den beiden ersten Stunden wird kaum schon ein Comanche auftauchen. So schnell sind die Rothäute auch wieder nicht.«
    Zamorra nickte. »Das hat was für sich«, sagte er und löste die Bänder des winzigen Tangahöschens. Nicole trug nur noch die weißen Stiefel.
    Das reichte auch völlig. In den nächsten Minuten sorgte er dafür, daß sie nicht einmal ans Frieren denken konnte. Auf dem Dach des Holzhauses unter dem flimmernden Sternenzelt liebten sie sich, als wäre es das letzte Mal.
    ***
    Bill Fleming schreckte auf, als an die Tür des Motelzimmers geklopft wurde. Mit einem Sprung war er an der Verbindungstür zum Bad, in dem das Wasser rauschte. »Bleib noch etwas da drin«, bat er. »Wir bekommen Besuch, glaube ich.«
    »Okay, danke für die Warnung«, kam Manuelas Antwort hinter der Tür.
    Bill räumte mit raschem Griff ihre überall im Zimmer verteilten Sachen zur Seite, ging zur Korridortür und öffnete.
    Er hatte einen Kurier aus Houston vom Möbius-Konzern erwartet. Aber vor der Tür stand ein Mann in Polizeiuniform. »Mister Fleming? Darf 59 ich eintreten?« Er präsentierte seinen Dienstausweis. »Der Sheriff von Hartley County schickt mich.«
    »Hier in Dalhart ist Dallam County«, brummte Bill verdrossen. »Okay, kommen Sie herein und spucken Sie keinen Kaugummi auf den Teppich.«
    »Nur gegen die Fensterscheibe«, versicherte der Cop. »Und gegen den Spiegel. Sie haben natürlich recht, aber wir haben uns mit dem hiesigen Sheriff abgesprochen, und es geht ja auch um die Sache, die bei uns im Hartley County gelaufen ist. Sie erinneren sich: das Autowrack und Ihre merkwürdigen Mitarbeiter mit ihren seltsamen Methoden. Halt, erschlagen Sie nicht den Überbringer der Nachricht, sondern den feindlichen Feldherrn«, wehrte er ab, als Bill aufbrausen wollte.
    »Nehmen Sie trotzdem zur Kenntnis, daß es sich nicht um meine Mitarbeiter handelt«, sagte Bill. »Ich informierte den Konzern lediglich über das Vorhandensein des Wagens. Mit dem Vorgehen der Werksagenten kann ich mich nicht identifizieren.«
    »Tja, das ist eben der Streitfall«, sagte der Polizist. »Immerhin haben sich diese Männer des Widerstandes gegen die Staatsgewalt und Androhung von Waffeneinsatz schuldig gemacht. Unser Sheriff und die Highway Police haben gemeinsam Anklage erhoben. Der District Attorney untersucht den Fall jetzt.«
    »Und was habe ich mit den Ermittlungen des Staatsanwaltes zu tun?« erkundigte sich Bill grimmig und öffnete die Tür des Mini-Kühlschranks.
    »Einen Drink? Mineralwasser? Fruchtsaft?«
    »Den ja«, lächelte der Polizist. »Ich danke Ihnen, Sir.« Er nahm das von Bill gefüllte Glas entgegen. »Sehen Sie, wir hatten einen Mann vom Konzern in Houston am Telefon, der uns mitteilte, daß Sie den Auftrag erteilt hätten, den Wagen zu untersuchen. Und als Auftraggeber sind Sie mitverantwortlich…«
    Bill schüttelte den Kopf und tippte sich mit dem Zeigefinger an die Stirn. Er versuchte, dem Beamten klarzumachen, in welcher Beziehung er zu Zamorras Wagen und gleichzeitig zum Möbius-Konzern stand. Der Polizist hob die Schultern und breitete die Arme aus.
    »Sorry, Mister, aber das ist mir ohnehin alles zu hoch. Ich bin sowieso nur zu Ihnen geschickt worden, um Ihnen auszurichten, daß Sie derzeit Dalhart nicht verlassen dürfen, ohne sich bei der zuständigen Polizeibehörde abzumelden. Sie werden in der Angelegenheit als Zeuge benötigt. Ob gegen Sie ebenfalls Anklage erhoben wird, hat der Attorney noch nicht entschieden.«
    »Der hat ja ’n Vogel«, knurrte Bill. »Was kann ich dafür, wenn ein paar Jungs ihre Kanonen zücken? Ich habe keinenWaffeneinsatz angeordnet.«
    »Das muß sich ja noch alles herausstellen, und um das zu klären, brauchen wir Ihre Aussagen, Sir. Also bitte, wenn Sie Dalhart verlassen…«
    »Und bei welchem Sheriff habe ich mich an- und abzumelden?«
    »In diesem Fall bei unseren Kollegen hier in Dalhart. Sollten Sie ins Hartley

Weitere Kostenlose Bücher