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0287 - Wenn Satan sich die Hände reibt

0287 - Wenn Satan sich die Hände reibt

Titel: 0287 - Wenn Satan sich die Hände reibt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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fest, daß der Korb allmählich dem Erdboden entgegensank.
    Immer häufiger trafen Windstöße die Hülle, und wenn sie heranfauchten, duckten sich Muriel und Charly jedesmal zusammen. Sie hatten soviel zu tun, daß sie zunächst nicht darauf achten konnten, wie ihr Landeplatz wohl aussehen würde, doch als Muriel einen Blick nach unten warf, schrie sie leise auf.
    »Charly, der Wald!«
    Ihr Mann schaute ebenfalls. Das Herz rutschte ihm zwar nicht in die Hose, dennoch wurde er ein wenig blaß, als er sah, was da auf sie zukam. Es war kein dichtes Waldstück, sondern eins mit Lichtungen und Wegen.
    »Sieht aus wie ein Park!« rief Muriel.
    »Vielleicht haben wir Glück und landen auf einer Wiese.«
    »Ich drücke uns die Daumen.«
    Der Ballon schwebte weiter in die Tiefe. Die Kronen der Bäume schienen zum Greifen nahe zu sein, aber noch glitten sie darüber hinweg, bis wieder eine Bö die große Hülle erfaßte und sie hart nach unten drückte.
    Der Korb schwankte stärker. Muriel klammerte sich fest, während ihr Mann noch mehr Luft abließ.
    Er verfluchte es schon, die Fahrt unternommen zu haben, aber es war um eine Wette gegangen, und wie er die Sachlage betrachtete, konnte er die Wette schon als verloren einstufen.
    Dann hatten sie Glück. Sie glaubten schon, das Kratzen der Äste am Boden des Korbs zu hören, als der Wind es gut mit ihnen meinte, die packte und weitertrieb.
    Über die Bäume hinweg.
    Und dann sahen sie einen Platz. Mehr eine große rechteckige Wiese, die an ihrem Ende durch hohe, gestutzte Bäume begrenzt wurde. Bis dorthin durften sich nicht mehr treiben, sie mußten vorher landen, und Charly traf sämtliche Vorbereitungen.
    Jetzt sackten sie schneller. Immer mehr Gas verließ die Hülle, während Muriel bereits nach dem außen am Korb hängenden Anker griff.
    In vielleicht vier Yards Höhe schaukelten sie über Grund. Aber sie mußten noch tiefer, und das Ende der rechteckigen Wiese geriet in bedrohliche Nähe.
    »Jetzt runter!« rief Charly.
    Muriel ließ den Anker fallen. Sie hörten nicht, wie er zu Boden prallte, aber die Treibgeschwindigkeit wurde gedrosselt, zudem verlor die Hülle noch mehr an Luft.
    Der Korb sackte.
    Und sie bekamen Bodenkontakt, während sich die große Hülle zur Seite neigte und dem Ende des Rasenstücks entgegenkippte, wo sie von den Bäumen aufgehalten wurde.
    Beide hörten das Peitschen und Schaben der Zweige. Es hätte sie normalerweise auch gestört, aber sie waren froh, endlich wieder festen Boden unter den Füßen zu haben.
    Der Anker hielt.
    Zwar schwang der Korb auf und nieder, berührte mal den Grund, wurde in die Höhe gehoben, aber die Hülle faltete sich immer weiter zusammen, so daß die Zugkraft von der Seite nachließ und das Ehepaar die Gondel verlassen konnte.
    Sie standen daneben und schauten sich an. Beide waren ein wenig blaß im Gesicht.
    »Verdammt, das ist noch mal gut gegangen«, murmelte Muriel und schüttelte sich, als hätte jemand Wasser über sie gegossen.
    Ihr Mann grinste. »Du weißt doch, das Glück ist mit den Doofen.«
    »Danke.«
    Dann lachten sie und schauten zu, wie ihr einst so stolzer Ballon immer flacher und platter wurde.
    Muriel ging ein paar Schritte zur Seite. Sie wollte sehen, wo sie gelandet waren.
    Alles wirkte sehr akkurat, die Bäume in der Umgebung erinnerten an hohe, grüne Kerzenflammen, denn so waren sie durch Menschenhände gestutzt worden.
    Das war kein echtes Stück Natur! Hier hatte der Mensch Hand angelegt.
    Aber warum?
    Und plötzlich wußte Muriel Rainbird Bescheid. Sie wurde blaß, als sie daran dachte.
    Zwei Schritte brachten sie in Charlys Nähe. »Weißt du, wo wir hier gelandet sind?« fragte sie mit vibrierender Stimme.
    Ihr Mann war zu beschäftigt. Er hatte sich noch nicht umgesehen. Deshalb sagte er; »Nein.«
    »Auf einem Friedhof, Charly. Wir befinden uns auf einem Friedhof…«
    ***
    »Blut!« schrie Bill Conolly. »Es ist Blut!«
    Er saß da und starrte auf seinen Teller. Die Arme hatte er halb erhoben, die Augen waren so weit aufgerissen, als wollten sie aus den Höhlen quellen.
    Auch wir waren geschockt. Damit hatten wir nicht gerechnet. Hier war eine Magie im Spiel, die von einer anderen Person kontrolliert wurde.
    Aber wer war es?
    Der Teufel vielleicht oder Jane Collins. Möglicherweise auch beide, denn sie bildeten ja eine Allianz.
    Suko saß Bill am nächsten. Er sprang auch am schnellsten in die Höhe, drehte sich nach rechts und stand neben dem Reporter. Sein Gesicht wurde

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