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0287 - Wenn Satan sich die Hände reibt

0287 - Wenn Satan sich die Hände reibt

Titel: 0287 - Wenn Satan sich die Hände reibt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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noch einen Kuß und verließ das Zimmer. Für einen Moment zögerte ich, denn ich traute mich nicht so recht, nach Bill zu schauen.
    Vielleicht hätte er es falsch aufgefaßt, aber ich konnte einfach nicht an der Tür vorbeigehen.
    Der Höflichkeit halber klopfte ich an und hörte nichts. Es war wie vor einigen Stunden, als ich das Bad betreten wollte. Abgeschlossen hatte der Reporter nicht.
    Ich stieß die Tür auf.
    Neben dem Bett leuchtete eine kleine Lampe. Ihr Licht genügte mir, um erkennen zu können, daß sich außer mir niemand im Zimmer aufhielt.
    Bill Conolly war verschwunden. Ich sah das offene Fenster und wußte Bescheid…
    ***
    Bill Conolly hatte die Nachricht der Hexe Jane Collins natürlich nicht vergessen, und er war wie ein Dieb in der Nacht aus dem Haus geschlichen.
    Er dachte nicht mehr an seine Freunde, die sich Sorgen um ihn machten, sein Ziel hieß Sheila, und er hatte sehr gut behalten, was ihm Jane Collins dank ihrer Hexenkräfte in die Luft geschrieben hatte.
    Auf einem Friedhof sollte er Sheila finden. In einem Grab liegend. Bill schauderte, als er daran dachte, und er stellte sich vor, was er vielleicht tun würde, um seine Frau zu holen. Vielleicht mußte er das Grab mit seinen eigenen Händen aufschaufeln, und auch davor wollte er sich nicht bange machen.
    Wenn er nur Sheila hatte.
    Tot oder lebendig!
    Als er daran dachte, rann es kalt über seinen Rücken. Eine tote Sheila, so schrecklich sich das auch anhörte, aber Bill hatte sich inzwischen mit allem abgefunden, auch damit, daß seine geliebte Frau nicht mehr am Leben war.
    All diese Gedanken schössen ihm durch den Kopf, als er durch den Garten schlich. Das Haus hatte er umrundet, befand sich bereits im Vorgarten und nutzte dort geschickt die Büsche und Bäume als Deckung aus.
    Hin und wieder schaute er zurück, sah das Haus im Dunkeln liegen, und nur hinter der Tür leuchtete verwaschen das gelbe Flurlicht.
    Ein knappes Lächeln huschte über Bills Lippen. Niemand hatte von seiner Flucht etwas bemerkt, und so mußte es auch sein. Er wollte ganz allein mit dem Problem fertig werden und dafür Sorge tragen, daß Sheila wieder zu ihrer Familie zurückkehrte. Daß Bill sich dabei mit dem Herrscher der Hölle anlegte, störte ihn nicht.
    Er wurde ruhiger, je weiter er sich von seinem Haus entfernte und durch den Garten huschte. Er konnte auch schneller laufen und brauchte nicht unbedingt jeden Strauch als Deckung. Sehr bald erreichte er das Tor.
    Rechts und links davon friedete ein hoher Zaun das Grundstück ein. Er mußte von Bill überwunden werden, was dem Reporter ohne große Mühe gelang. Auf der anderen Seite des Zaunes sprang er zu Boden und blieb für einen Moment stehen.
    Die Conollys wohnten in einer Straße, die ziemlich einsam lag. Die Häuser lagen hinter Vorgärten versteckt, und oftmals verwehrten auch hochgewachsene Bäume den Blick auf die Wohnburgen.
    Zwar gibt es in London sehr viele Taxis, doch Bill brauchte nicht damit zu rechnen, daß eines an seinem Grundstück vorbeifuhr, deshalb mußte er sich selbst auf die Suche machen.
    Der Reporter wandte sich nach links und lief dorthin, wo sich die nächste Querstraße befand. Er beeilte sich, denn er wollte sein Haus und alles, was damit zusammenhing, so rasch wie möglich zurücklassen.
    Nur weg!
    Bill erreichte sein Ziel. Ohne daß ihn ein Verfolger erwischt hätte, war es ihm möglich, ein Taxi zu erwischen. Der Fahrer kannte ihn sogar. Überrascht verzog er sein Gesicht, als er den Reporter sah.
    »Hallo, Mr. Conolly, wollen Sie wirklich gefahren werden?«
    »Ja.« Bill zog den Kopf ein und stieg in den Wagen.
    Der Fahrer, es war ein Schwarzer mit hellgrauen, krausen Haaren, drehte sich um. »In die Redaktion des…«
    »Nein, zum Memorial Cemetery, bitte.«
    Der Fahrer zuckte zusammen. »Ehrlich? Wollen Sie auf den Helden-Friedhof?«
    »Sicher.«
    »Und das in der Nacht?«
    »Fahren Sie schon!«
    »Sorry, Sir, aber ich wunderte mich eben nur über das Ziel. Ich bin zwar kein ängstlicher Mensch, dennoch fürchte ich mich irgendwie davor. Da kann man eben nichts machen. Liegt wohl im Blut meiner Ahnherrn. Wissen Sie, mein Vater, der glaubt noch fest an den Voodoo-Zauber, und er hat auch schon die lebenden Leichen gesehen, wie sie aus ihren Gräbern kamen und die Menschen anfielen…«
    Der Mann erzählte, und Bill schaute aus dem Fenster. Er hörte überhaupt nicht hin, sondern schaute auf die Lichter oder die hellen Inseln, die hin und wieder vorbeihuschten und bei

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