Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0288 - Dämonen-Orakel

0288 - Dämonen-Orakel

Titel: 0288 - Dämonen-Orakel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
Vom Netzwerk:
führte…
    ***
    »Hier ist der Eingang zu dem verfluchten Tempel!« sagte Helena. »König Priamos ließ ihn versiegeln, damit nie wieder diese scheußlichen Blutriten dort gefeiert werden können!«
    »Das Siegel ist aber gebrochen!« machte Aurelian aufmerksam. Ein nur hauchdünner Riß im Pergament — doch immerhin hatte jemand die Tür benutzt.
    Wer konnte das sein? Weder Zamorra noch Aurelian hatten das hagere Weib in der häßlichen, grauen Gewandung gesehen, das durch die Reihen der Festgäste huschte. Die beiden Männer aus der Zukunft hielten Kassandra für tot.
    »Wer immer es ist oder war - wir werden es feststellen, wenn wir hinab gehen!« drangte Professor Zamorra. »Hab Dank für deine Hilfe, Helena. Was wir suchen, werden wir auch allein finden!«
    »Wenn wir es gefunden haben, verlassen wir die Stadt!« mischte sich Aurelian ein. »Laß uns Abschied nehmen, Helena.«
    In den Augen der schönen Griechin glitzerten zwei Tränen. Sie warf Professor Zamorra einen langen Blick zu.
    »Werden wir uns einmal Wiedersehen, Zamorra von Cimmeria?« fragte sie dann leise. Ein würgender Kloß saß in der Kehle des Parapsychologen. Er wußte, daß er Helena erst in der Stunde ihres Todes Wiedersehen würde. Noch jetzt standen die Bilder am Hofe von Pharao Ramses deutlich vor seinen Augen. [4] Doch da war Helena bereits eine alternde Frau, deren märchenhafte Schönheit dahingeschwunden war.
    »Wir sehen uns wieder, Helena!« sagte Professor Zamorra. »Und dann wirst du in meinen Armen liegen!« Aurelian nickte. Zamorra hatte ihm schon berichtet, daß Helena in seinen Armen ihre Seele aushauchen würde.
    Nachdenklich sah der Meister des Übersinnlichen der Griechin nach, die zurück zum Bankettsaal huschte. Weder er noch Aurelian ahnten, daß das Verderben bereits in Troja Einzug hielt.
    Für sie war es immer noch ein Wettlauf mit der Zeit. Und mit dem unbekannten Gegner, der ihnen gegenüber einen Vorsprung besaß.
    »Los, Aurelian!« drängte Professor Zamorra. »Wir müssen die Treppe hinunter!« Seine tastende Hand fand einige Fackeln in einer Mauernische, die er an einem brennenden Kandelaber entzündete. So schnell sie konnten, liefen sie die steile Wendeltreppe hinab. Die rußende Flamme der Fackeln ließen geisterhafte Schatten an den roh gemauerten Wänden aufsteigen.
    Jeden Moment erwarteten sie den Gegner aus dem Ungewissen.
    Doch nichts geschah. Ungehindert kamen sie bis zum Eingang des Hekate-Tempels. Professor Zamorras Fackel leuchtete ins Innere des Raumes.
    Doch nur die häßlichen Konturen des scheußlichen Götterbildes waren zu erkennen. Mit einem Schritt war Professor Zamorra im Inneren.
    Aurelian folgte ihm zögernd. Forschend sah er sich um. Er witterte eine Bedrohung, ohne auch nur das kleinste Anzeichen einer Gefahr zu erkennen.
    Ein gräßliches Kichern ließ die beiden Freunde zusammenzucken. Und dann zuckte ein gleißender Blitz durch den nur von den beiden Fackeln erleuchteten Tempeln. Bläuliches Licht umflirrte Professor Zamorra und Pater Aurelian.
    Beide wußten sofort, daß sie am Ziel waren. Ein solches Licht konnte nur eine einzige Quelle im Universum haben.
    Ein Dhyarra-Kristall dreizehnter Ordnung.
    Den Macht-Kristall von Troja.
    Achtlos lag er vor der Statue der Hekate.
    »Nimm ihn, Zamorra! Dich schützt das Amulett!« stieß Pater Aurelian hervor. »Und dann nach oben in den Palast. Vielleicht gelingt es uns doch noch, Trojas Untergang zu verhindern!«
    Professor Zamorra nickte leicht. Er war für eine kurze Weile benommen von der Ausstrahlung des Machtkristalls. Langsam ging er auf den sprühenden Stein zu und beugte sich herab, um ihn aufzunehmen.
    Bevor sich seine Finger jedoch schließen konnten, schoß eine dürre, knöcherne Hand vor. Der Machtkristall wurde weggerissen, als hätte ein Panther zugeschlagen.
    Vor Professor Zamorra raste die Gestalt der Kassandra empor. Das totenbleiche, hagere Gesicht der Priesterin war von unsäglichem Haß verzerrt. Doch in ihren Adern pulsierte die Kraft der Totengöttin.
    »Aus meinem Weg, Frevler!« geiferte es aus ihrem Mund. »Verschwinde, bevor dich die Macht meiner Göttin vernichtet. Niemand kann dem Tod widerstehen. Und Hekate ist die Herrin des Todes!«
    »Ich fürchte sie nicht!« klang Professor Zamorras Stimme auf. »Viele Dämonen-Geschöpfe haben den Kampf mit mir gewagt. Frage die Schlünde des Abyssos nach ihrem Schicksal. Wenn das ewige Nichts des Abyssos dir je Antwort geben wird! Auch einen Erzdämon wie Pluton warf

Weitere Kostenlose Bücher