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0288 - Dämonen-Orakel

0288 - Dämonen-Orakel

Titel: 0288 - Dämonen-Orakel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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die lauten Rufe der Griechen, als sie sich dem Lager näherten. Aurelian wies auf das Meer, wo in weiter Ferne ein weißes Segel blinkte.
    »Wenn er vor der Siegesfeier abreist, hat er sicher einen besonderen Grund!« sagte er dann. »Und ich ahne ihn. Ganz sicher ist Kassandra mit an Bord des Schiffes!«
    »Und mit ihr der Macht-Kristall!« vollendete der Parapsychologe. »Wir müssen hinterher und sie aufhalten !«
    »Und wie?« fragte Aurelian verzweifelt. »Sollen wir etwa schwimmen?«
    »Wir benötigen ein Schiff!« sagte Zamorra kategorisch. »Und ich weiß auch schon, wer uns da helfen wird. - Sage mir, welches Schiff dem Odysseus gehört!« bat er einen Griechen, der beutebeladen aus Troja herankam.
    Etwas unwillig gab der Mann Auskunft. Mit schnellen Schritten überbrückten die beiden Kämpfer des Guten die Entfernung. Am Ankertau hangelten sie sich an Bord der leicht im Wasser dümpelnden Brieme.
    Odysseus war aus seiner Ohnmacht erwacht. Seine klugen Augen funkelten vor Zorn. Kaum, daß ihm Zamorra den Knebel aus dem Mund genommen hatte, sprudelte er schon mit den Neuigkeiten hervor.
    »Wir müssen hinterher!« sagte er knapp, als ihm Professor Zamorra die Zusammenhänge erklärte. »Wer weiß, an welchem Königshof Griechenlands der Kristall sonst Unfrieden stiftet. Dem Wirken dieses Göttersteins muß ein für alle Mal Einhalt geboten werden!«
    »Wie viele Schiffe hast du?« fragte Aurelian.
    »Nur ein einziges!« sagte Odysseus verwundert. »Warum diese Frage?«
    »Mit zwei Schiffen könnten wir Ajax in die Zange nehmen!« erklärte Aurelian. »Zamorra und ich sind gewisser Künste mächtig. Es ist für uns keine Schwierigkeit, Wind herbei zu rufen!«
    Professor Zamorra nickte. Wetterzauber war eine Abart der Weißen Magie und konnte von jedem Adepten gefahrlos ausgeführt werden. Denn hierbei wurden nur gewisse physikalische Gesetze beschleunigt - Jedoch keine Dämonen beschworen und in den Dienst gezwungen.
    »Ja, ich weiß aus früheren Tagen, daß Zamorra Dinge vermag, die über das Begriffsvermögen eines Sterblichen hinausgehen!« sagte Odysseus. »Dort hinten erkenne ich, daß man das Schiff des Diomedes klar zum Auslaufen macht. Bereitet euren Zauber vor, Freunde. Ich gehe, meine Krieger zu rufen und Diomedes um Hilfe zu bitten!«
    Kopfschüttelnd sah Agamemnon, daß zwei Schiffe überstürzt in See stachen. Achselzuckend wandte er sich um. In Troja, dessen Brand langsam erlosch, waren noch genug Schätze zu finden. Je weniger Griechen danach suchten, um so mehr blieb für die anderen. Schließlich mußte sich dieser Krieg doch auch gelohnt haben.
    ***
    »Sie wollen quer über die Ägäis segeln!« stieß Professor Zamorra hervor. »Deshalb segelt Ajax immer nach Westen!«
    »Trotz des Windes ist er zu schnell für unsere Schiffe!« sagte Odysseus. »Dazu kommt, daß meine Brieme kaum für eine Schlacht ausgerüstet ist. Ich schlage vor, ihnen bis in Landnähe zu folgen und sie dort zu stellen.«
    Vom Mast aus wurden Signale gegeben. Mit gesteigerter Aufmerksamkeit hörte Odysseus die Worte, die der Mann von der Höhe des Großsegels herabrief.
    »Das Schiff des Diomedes, auf dem dein Freund Aurelian fährt, meldet Land voraus!« erklärte der Fürst von Ithaka dem interessiert lauschenden Zamorra. »Das begünstigt unser Vorhaben. Denn es ist die Insel Lemnos, an deren Küste besonders viele Felsen und Untiefen sind!«
    »Geraten wir da nicht selbst in Gefahr?« fragte Professor Zamorra.
    »Wir haben gute Steuerleute!« erklärte Odysseus. »Wir müssen es einfach riskieren. He, du da oben!« rief er in den Mast hinauf. »Gib Signal an Diomedes. Wir müssen das Schiff des Ajax versenken. Auf dem Grunde der Ägäis kann der Kristall nicht mehr gefährlich werden!«
    Von der Brieme des Diomedes kam eine kurze Zeit später das Signal, daß die Botschaft verstanden wurde. Odysseus gab Befehl, die Plätze auf den Ruderbänken einzunehmen, um trotz der frischen Briese die Fahrt der Brieme noch zu erhöhen.
    Aus der Ferne sahen sie, daß auch längsseits vom Schiff des Diomedes die Ruder ins Wasser klatschten.
    Wie Jagdhunde, die Beute gewittert haben, schossen die beiden Briemen hinter dem Schiff des Fürsten von Lokris her…
    ***
    »Sie werden uns einholen. Das ist gewiß!« knirschte Ajax, während Kassandra ihn wortlos anstarrte. »Du besitzt einen Zauberkristall. Zeige seine Macht! Vernichte unsere Gegner!«
    »Ich habe nicht die Kraft und das Wissen, die Fähigkeiten des Steins zu erwecken!«

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