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0288 - Die Katzen-Göttin

0288 - Die Katzen-Göttin

Titel: 0288 - Die Katzen-Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einer Katze zu hören. Doch das war ihm in diesen Momenten egal, wo sein Rücken brannte, als wäre er mit Säure übergossen worden. Odgen dachte nur daran, dem Grauen zu entfliehen.
    Wie lange oder kurz konnte eine Minute werden? Über so etwas hatte Clive Odgen noch nie nachgedacht, aber diese 60 Sekunden konnten ihn in eine wahre Hölle bringen.
    Mit seltsam anmutenden Sprüngen jagte er die Stufen der Treppe hoch. Seine Hand klatschte dabei gegen die Wand. Er war zu aufgeregt, um das Geländer zu finden, stemmte sich ab, sprang wieder hoch und kickte manchmal mit seinen Schuhspitzen gegen die Kanten.
    Die Tür!
    Als Rechteck sichtbar und für Clive Odgen ein Rettungsanker. Sie mußte er erreichen, dann durch die Diele rennen, und erst nach ihr konnte er das Haus verlassen.
    Mit der Schulter prallte er gegen die Tür, rammte sie auf und torkelte in den Flur.
    Der nächste Fluchtpunkt war die Haustür.
    Wieder brachten ihn große Sprünge voran, und so etwas wie Hoffnung keimte in ihm hoch. Als er seine Hand auf die Klinke schmetterte, stand er für einen Moment still.
    Er versuchte, den Atem anzuhalten, um sich auf das zu konzentrieren, was sich hinter ihm abspielte.
    Kamen sie schon?
    Das Klatschen der Pfoten auf dem harten Boden mußte zu hören sein, denn wenn Katzen sich schnell voranbewegten, geschah dies nicht lautlos. Das hörte sich an wie ein Donnern von unbeschlagenen Pferdehufen. Er hatte darin seine Erfahrungen.
    Odgen riß die Haustür auf.
    Vor ihm nistete die Dunkelheit. Die Außenleuchte war nicht, eingeschaltet, und die kühle Luft traf ihn wie ein eiskalter Wasserschwall im Gesicht.
    Mit einem Satz sprang er über die Schwelle, hörte noch das Klingeln des Telefons und ließ es läuten.
    Was interessierte ihn ein Anrufer, wenn es um sein eigenes Leben ging?
    Nur weiter!
    Die Minute war um!
    Odgen hatte zwar nicht auf seine Uhr geschaut, aber er hörte hinter sich die Verfolger. Unzählige Katzenpfoten hämmerten auf den Boden, und dieses Geräusch erinnerte ihn an ein tödliches Brausen.
    Jetzt waren sie ihm auf den Fersen. Bisher hatte er noch an einen Bluff geglaubt, nun überzeugte ihn die Akustik vom Gegenteil. Sie würden ihn jagen, und sie waren verdammt schnell. Schneller als Menschen, vor allen Dingen auch ausdauernder.
    Ein Wahnsinn, wenn er daran dachte. Tote Katzen erwachten plötzlich zum Leben, um einen Menschen zu vernichten. Wie war das nur möglich? Magie, Zauberei?
    Odgen war nicht nur Tierfänger, er hatte sich auch mit der Herkunft der Katzen beschäftigt, wobei er genau wußte, daß diese Tiere im alten Ägypten nicht nur als heilig galten, sondern daß ihnen auch übersinnliche Fähigkeiten zugesprochen wurden.
    Er hatte es als Märchen abgetan. Jetzt war er dabei, seine Meinung zu revidieren.
    Wie lange konnte er noch aushalten? Diese Frage hämmerte in seinem Gehirn. Er versuchte nachzudenken, aber es gelang ihm nicht. Irgendwann hatten ihn die Katzen erreicht, dann war es aus.
    Sie würden sich rächen! Und er würde sterben. Nein! Es war wie ein Aufschrei. Sterben wollte er nicht. Und wenn er diese verdammten Viecher mit den eigenen Händen umbrachte, was er schon öfter getan hatte, sie sollten ihn nicht bekommen.
    Und so rannte er weiter. Wie ein Schatten tauchte er in den kleinen Wald ein, der in der Nähe des Hauses lag.
    Er kannte hier jeden Pfad, jede Lichtung, jeden Weg und Wildwechsel. Seine Schritte stampften auf den feuchten Boden. Es war nicht leicht, immer das Gleichgewicht zu halten. Dennoch schaffte er es und bewegte sich mit rudernden Armen weiter.
    Odgen mußte durch den Wald. Das war seine einzige Chance, denn dahinter lag eine Straße. Sie war zwar nicht allzu stark befahren, dennoch kam hin und wieder ein Fahrzeug vorbei. Und vielleicht hatte er das Glück des Tüchtigen, daß der Fahrer ihn mitnahm. Wenn so etwas eintrat, konnte er der Katzenmeute entkommen.
    Diese Hoffnung beflügelte ihn. Er dachte auch nicht mehr so sehr an seinen malträtierten Rücken. Clive schienen auf einmal Flügel gewachsen zu sein.
    So schnell war er noch nie in seinem Leben gerannt.
    Aber sie kamen.
    Die unheimliche Katzenmeute ließ sich nicht aufhalten. Als kompakte dunkle Masse walzte und rannte sie hinter dem flüchtenden Menschen her. Versehen mit glühenden Augen, in denen das Feuer eines unheimlichen Totenreichs zu leuchten schien.
    Wann war der Wald zu Ende?
    Die Bäume traten zurück, er hatte mehr Platz. Dafür wuchs das Unterholz dichter, und er jagte hindurch

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